Vor allem mit den Drogeriemarken

Dr. Wolff auf Wachstumskurs in Deutschland

München - 11.04.2017, 10:30 Uhr

Dr. Wolff als Radsportsponsor : Eduard R. Dörrenberg, der geschäftsführender Gesellschafter bei Dr. Wolff und der Vorstand von Katusha-Alpecin Alexis Schoeb

Dr. Wolff als Radsportsponsor : Eduard R. Dörrenberg, der geschäftsführender Gesellschafter bei Dr. Wolff und der Vorstand von Katusha-Alpecin Alexis Schoeb


Die Arzneimittel- und Kosmetikgruppe Dr. Wolff hat ihre Position in Deutschland im vergangenen Jahr weiter ausgebaut. Neben einem Umsatzanstieg um rund fünf Prozent investierte das Unternehmen am Stammsitz Bielefeld in Produktion, Logistik und Verwaltung. In der Apotheke ist die Gruppe mit Marken wie Vagisan und Linola präsent.

Dr. Wolff ist auf Wachstumskurs. Wie die auf Arzneimittel- und Kosmetikprodukte spezialisierte Bielefelder Unternehmensgruppe kürzlich bekanntgab, steigerte sie im vergangenen Jahr den Umsatz in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent von 210 auf 221 Millionen Euro. Dabei trugen sowohl bekannte Marken wie Alpecin und Plantur zu dem Anstieg bei als auch neue Produkte. In Apotheken ist die Gruppe allem durch Produktreihen wie Linola und Vagisan bekannt. Zugleich investierte das Unternehmen am Hauptsitz in Bielefeld zehn Millionen Euro in die Erweiterung der Produktion, Logistik und Verwaltung. „Mit diesem Ausbau setzen wir ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland, sind für die nächsten Jahre gut aufgestellt und sehen nach nunmehr 111 Jahren weitere Potentiale für unser Unternehmen“, sagte Eduard Dörrenberg, geschäftsführender Gesellschafter der Dr. Wolff-Gruppe.

Global betrachtet steigerte die familiengeführte Gruppe den Umsatz um ebenfalls fünf Prozent von 265 Millionen Euro im Jahr 2015 auf 278,8 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Nach Unternehmensangaben trugen sowohl der kosmetische Bereich der Dr. Kurt Wolff GmbH & Co. KG als auch der medizinische Bereich der Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel zu dem Anstieg bei. Dabei erlöste das Unternehmen im Export rund 58 Millionen Euro, drei Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Die Exportquote blieb stabil bei 21 Prozent. 

In über 50 Ländern präsent

Mit neu hinzugekommenen Märkten wie Frankreich, Schweden, Spanien, China und den USA sind Produkte von Dr. Wolff nun in mehr als 50 Ländern vertreten. „Unsere Geschäfte in Asien verlaufen weiterhin sehr gut. Wir haben in Shanghai einen Standort eröffnet, um unsere Aktivitäten in China zu forcieren. Zudem sind wir mit der Marke Vagisan in Malaysia und Hong Kong gestartet“, sagte Dörrenberg. Die Ausweitung der internationalen Aktivitäten der Intimcreme Vagisan führte im zurückliegenden Geschäftsjahr zu einem Anstieg im Export um 51 Prozent auf sieben Millionen Euro. Damit entwickelte sich Vagisan nach Alpecin, Plantur und Linola zu einer weiteren internationalen Marke der Dr. Wolff-Gruppe, so das Unternehmen.

Nach Angaben der Lebensmittel Zeitung will das Unternehmen dieses Jahr auch in das Geschäft mit Mundwasser und Sonnenschutz einsteigen. Unter der Haarmarke Alpecin wollen die Bielefelder eine Flüssigkeit zum Sonnenschutz der Kopfhaut auf den Markt bringen. Die Frisörmarke Alcina soll stärker beworben werden.

Für das laufende Jahr setzt Dr. Wolff mithilfe neuer Produkte auf weiteres Wachstum. Unternehmenschef Dörrenberg strebt an, dieses Jahr, spätestens aber 2018, erstmals einen Umsatz von 300 Millionen Euro zu erreichen.

Ausbau des digitalen Geschäfts

Zu dem Wachstum soll auch das digitale Geschäft beitragen. Mithilfe einer 2016 gegründeten digitalen Unternehmenseinheit will das Unternehmen nach eigenen Angaben neue Zielgruppen und Geschäftsmodelle global erschließen. In China seien Alpecin und Plantur beispielsweise nicht nur im stationären Handel vertreten, sondern auch auf der chinesischen digitalen Plattform Tmall sowie anderen e-Shops.

Auch bei dem im Sommer anstehenden Radrennen Tour de France will Dr. Wolff dabei sein. Seit rund zwei Jahren zählt der Bereich des Radsportsponsorings zum Kommunikationsmix der Marke Alpecin. Anfang 2017 wechselte das Unternehmen zum Team Katusha-Alpecin und richtete das Sponsoring damit global aus. Die Tour de France beginnt in diesem Jahr am 1. Juli in Düsseldorf.

Nach dem Tod von Doris Wolff im September vergangenen Jahres, der Witwe des Gründersohns Kurt Wolff, sind die Eigentumsverhältnisse laut Lebensmittel Zeitung nun neu geordnet. Die Familienstämme Harras-Wolff und Dörrenberg halten jeweils die Hälfte der Anteile. Geschäftsführende Gesellschafter sind Eduard Dörrenberg und Christoph Harras-Wolff. 



Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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