Mittlelschwere und schwere Plaque-Psoriasis

Startschuss für Ixekizumab

Bad Homburg / Stuttgart - 02.02.2017, 14:20 Uhr

Neues Arzneimittel bei Schuppenflechte: Ixekizumab (Taltz) hemmt Interleukin-17A. (Foto: Lilly)

Neues Arzneimittel bei Schuppenflechte: Ixekizumab (Taltz) hemmt Interleukin-17A. (Foto: Lilly)


Ab März 2017 gibt es für Patienten mit Psoriasis eine neue Therapie-Option: Lilly bringt seinen Interleukin-17A-Antikörper Ixekizumab auf den Markt. Handelsname ist Taltz. Schuppenflechte-Patienten können sich Ixekizumab selbst mittels Fertigspritze oder Fertigpen verabreichen. In einer Studie verschwanden bei 40 Prozent der Patienten die Hauterscheinungen nach zwölf Wochen Taltz.

Lilly erweitert das Arzneimittel-Portfolio bei Plaque-Psoriasis um einen neuen Antikörper: Ixekizumab steht erwachsenen Patienten ab 1. März 2017 zur Behandlung ihrer Schuppenflechte zur Verfügung. Der humanisierte monoklonale Antikörper hemmt Interleukin-17A – was als ein Schlüsselenzym in der Aufrechterhaltung von Psoriasis-Symptomen gilt. Handelsname des neuen Psoriasis-Arzneimittels ist Taltz®.

Bereits im April 2016 erteilte die europäische Arzneimittelagentur EMA Ixekizumab die Zulassung. Im Rahmen des UNCOVER-Studienprogramms untersuchte Lilly Taltz® an insgesamt 3.800 Patienten mit Plaque-Psoriasis. Als Maß für eine erfolgreiche Therapie wurde der PASI herangezogen – der Psoriasis Area Severity Index. Er bestimmt den Schweregrad einer Schuppenflechte anhand von Rötung, Schwellung und Schuppung der Haut. Ein PASI 75 beschreibt eine Verbesserung dieser Symptome um 75 Prozent bezogen auf den Ausgangszustand des Patienten.

Ixekizumab verbessert Schuppenflechte

Nach Auswertung der Zulassungsstudien hatten 40 Prozent der Psoriasis-Patienten nach einer zwölfwöchigen Therapie mit Ixecizumab eine völlig erscheinungsfreie Haut (PASI 100). Bei 70 Prozent der Patienten führte die Therapie mit Taltz® zu einer Symptomverbesserung von immerhin 90 Prozent verglichen mit ihrem Ausgangszustand. Bei 90 Prozent der therapierten Psoriatiker reduzierte sich die Schwere ihrer Schuppenflechte um 75 Prozent.

Nach Angaben des Bad Homburger Pharmakonzerns seien die hohen Ansprechraten auch über eine Therapiedauer von 60 Wochen nahezu beständig gut geblieben. Als häufigste unerwünschte Arzneimittelwirkungen berichten Patienten über lokale Reaktionen an der Injektionsstelle und Infekte der oberen Atemwege. Dies führte in der R egel nicht zu einem Absetzen der Ixekizumab-Therapie.

Wie wird Taltz verabreicht?

Den Antikörper Ixekizumab bringt Lilly sowohl als Fertigspritze als auch als Fertigpen mit je 80 mg Wirkstoff auf den Markt. Nach einer Einweisung durch den behandelnden Arzt können sich Patienten die subkutane Injektion auch selbst verabreichen. Die Therapie startet mit 160 mg Ixekizumab, anschließend folgen 80 mg-Injektionen in zweiwöchigem Abstand für insgesamt zwölf Wochen. Spricht die Therapie an, genügt es, Taltz alle vier Wochen zu applizieren.

Novartis-Antikörper Secukinumab hemmt auch IL-17A

Ixekizumab ist nicht der erste Antikörper, der sich gegen IL-17A richtet. Novartis erhielt im Januar 2015 bereits die Zulassung für Secukinumab. Handelsname des vollständig humanen Antikörpers ist Cosentyx®. Wie Ixekizumab ist auch Secukinumab indiziert bei mittelschwerer und schwerer Plaque-Psoriasis. Darüber hinaus dürfen Ärzte Secukinumab bei Psoriasis-Arthritis und ankylosierender Spondylitis verordnen.

Da die ärztliche Praxis-Software nur quartalsweise aktualisiert wird, können Mediziner Ixekizumab zwar bereits ab 1. März verschreiben – allerdings finden die Ärzte Taltz erst zum 1. April 2017 in ihrem PC.


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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