Hirnchip

Gelähmter Mann fühlt seine Hand

Pittsburgh / Heidelberg - 14.10.2016, 17:00 Uhr

Nach Querschnittslähmung: Per Hirnchip fühlt dieser gelähmte Mann wieder seine Hand. (Foto: UPMC / PittHealth Science)

Nach Querschnittslähmung: Per Hirnchip fühlt dieser gelähmte Mann wieder seine Hand. (Foto: UPMC / PittHealth Science)


Vielversprechend: Intrakortikale Mikrostimulation

Die Studie zeige, dass die Stimulation des somatosensorischen Kortex haptische Wahrnehmung ermögliche, schreiben die Autoren. Zudem werde diese Wahrnehmung als natürlich empfunden und bleibe über mehrere Monate stabil. „Insgesamt legen diese Resultate nahe, dass die intrakortikale Mikrostimulation ein vielversprechender Ansatz ist, um Körpergefühl künstlich wiederherzustellen“, betonen sie.

Dies sei erstmals mit implantierten Elektroden am Menschen gelungen, sagt Rüdiger Rupp, der nicht an der Studie beteiligt war. Der Experte von der Klinik für Paraplegiologie der Uniklinik Heidelberg lobt auch, dass der Effekt sechs Monate lang anhielt. Dies sei keinesfalls selbstverständlich, da das Implantieren der Elektroden Nervenzellen schädigen könne.

„Das ist eine sehr seriöse Arbeit, die die eigenen Erfolge nicht überbewertet“, betont Rupp. Es sei um Grundlagenforschung gegangen und nicht darum, den Alltag des Patienten zu verbessern. Allerdings mache der Erfolg dafür Hoffnung. Letztlich gelte es zu zeigen, dass man eine Querschnittslähmung technisch überbrücken kann - indem ein Patient die haptischen Empfindungen nutzt, um bei einer Neuroprothese die Stärke des Greifens anzupassen.



Walter Willems, dpa
redaktion@daz.online


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