Aufklärungskampagne in Österreich

Fakes don’t care – pharmacists do

01.06.2015, 16:20 Uhr

In Österreich wird gegen Arzneifälschungen aus dem Internet mobil gemacht. (Bild: Österreichischer Apothekerverband)

In Österreich wird gegen Arzneifälschungen aus dem Internet mobil gemacht. (Bild: Österreichischer Apothekerverband)


Berlin – Mobilmachung gegen Arzneimittelfälschungen: Kurz vor Zulassung des Versandhandels in Österreich warnen Apothekerkammer, Innenministerium und Gesundheitsministerium gemeinsam vor gefälschten Medikamenten aus dem Internet. Die Kampagne „Auf der sicheren Seite“ soll besonders im Internet intensiv auf die Thematik aufmerksam machen. Mit der Kampagne „Fakes don`t care – but we do!“ („Fälschungen helfen nicht – wir schon!“) macht auch der Apothekerverband des Landes auf die gesundheitliche Gefahr aufmerksam.

Bislang war es in Österreich verboten, Arzneimittel über das Internet zu verkaufen. Trotzdem gelinge es Fälscherbanden, Kunden auf ihre Internetseiten zu locken und ihnen gefälschte Ware zu zum Teil horrenden Preisen unterzujubeln, warnen die Österreichische Apothekerkammer und die beiden Ministerien. Eine Analyse der AGES Medizinmarktaufsicht – quasi dem österreichischen Äquivalent zum deutschen Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte – von mehr als 4.000 Verdachtsproben ergab, dass 95 Prozent gefälschte oder illegale Produkte waren, oftmals mit anderen Inhaltsstoffen und in falscher Dosierung.

Sichere Arzneimittel nur in der Apotheke

„Sichere und geprüfte Arzneimittel erhält man über die Apotheke“, betonen die Kampagnenbeteiligten. Aufgrund der strengen Auflagen, Sicherheitskontrollen und der engmaschigen Lieferkette hätten Fälscherbanden dort keine Chance. Während es rezeptpflichtige Arzneimittel in Österreich legal auch weiterhin nur in Vor-Ort-Apotheken geben wird, dürfen österreichische Apotheken rezeptfreie Medikamente ab dem 25. Juni über das Internet verkaufen. Die hohen Qualitätsvorgaben und der Versand ausschließlich über Apotheken schützten die Konsumenten vor Fälschungen und erhöhten die Arzneimittelsicherheit, betont Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser.

Wegen der hohen Sicherheit von Arzneimitteln in den heimischen Apotheken rechnen viele Österreicher aber nicht mit gefälschten Medikamenten aus dem Internet, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Kampagnenbeteiligten weiter – hier setzt daher die Informationskampagne „Auf der sicheren Seite“ an. Durch intensive Onlinewerbung soll sie auf die Thematik aufmerksam machen. Auf der Internetseite www.auf-der-sicheren-seite.at finden Interessierte Informationen zum Thema Arzneimittelfälschungen, von der rechtlichen Situation in Österreich bis hin zu Neuigkeiten zu den polizeilichen Aufgriffen von Fälschungen.

Apothekerverband setzt auf Kinospots

Zusätzlich informiert der Apothekerverband mit seiner Kampagne „Fakes don‘t care – but we do!“ über die Problematik von gefälschten Arzneimitteln. Dafür begibt er sich direkt an den Tatort: Auf der Facebook-Seite www.facebook.com/fakesdontcare wird über aktuelle Fälle und gesundheitliche Folgen von Arzneimittelfälschungen, über Aufgriffe Krimineller, aber auch über die Services in den Apotheken und auf der Verbands-initiierten Plattform www.apodirekt.at informiert. Die Botschaft: Schütz dich vor gefälschten Pillen aus dem Internet – komm in die Apotheke!

Parallel zum Start der Versandfreigabe rezeptfreier Arzneimittel wird über die Facebook-Seite ein Film verbreitet, das zeigt, was gefälschte Medikamente anrichten können. Die Darsteller sind „Haari“ und „Molli“, die „Fakes don`t care“-Fans bereits über die Facebook-Seite kennen, wo sich soeben eine Lovestory zwischen den beiden anbahnt. Der „Fakes don`t care“-Film wird ab dem 26. Juni als Kino-Werbespot in ganz Österreich gezeigt und auch auf allen Social Media-Videokanälen laufen. Umgesetzt und betreut wird die „Fakes don´t care“-Kampagne von der Kommunikations-Agentur asoluto public + interactive relations, die auch den Film konzipiert und produziert hat.


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.