Österreich

Europa Apotheek startet Versandhandel

Berlin - 03.05.2012, 14:18 Uhr


Schmerzgel, Blasenpflaster und Sonnencreme – mit 1400 rezeptfreien Arzneimitteln und zahlreichen Kosmetika startete die Europa Apotheek ihre Versandhandels-Offensive in Österreich. Doch das soll nach Aussage des Geschäftsführers Klaus Gritschneder erst der Anfang sein. In einem Interview mit der österreichischen Tageszeitung „Kurier“ kündigte er als Ziel der Europa Apotheek eine „Gesamtversorgung mit Arzneimitteln“ an.

Vorerst beschränkt sich die Europa Apotheek in Österreich auf rezeptfreie Arzneimittel und Kosmetik. Bedient wird die Alpenrepublik über die in die Europa Apotheek eingegliederte Shop-Apotheke, die ihren Schwerpunkt auch in Deutschland auf rezeptfreie Arzneimittel für die ganze Familie legt. Gritschneder hofft nun auf eine Liberalisierung des Marktes in Österreich – den Wandel, der hierzulande im Jahre 2004 vollzogen wurde. Denn in Österreich besteht nach wie vor ein Versandhandelsverbot für Arzneimittel: Derzeit dürfen nach dem dortigen Arzneimittelgesetz weder verschreibungspflichtige noch rezeptfreie Medikamente im Versandweg vertrieben werden.

Ausnahmen bilden ausländische Versandapotheken. Diese sind berechtigt, rezeptfreie und in Österreich zugelassene Arzneimittel sowie Pflegeprodukte an österreichische Kunden zu verschicken. Dies macht sich nach der Schweizer Versandapotheke „Zur Rose“ nun auch die in Holland ansässige Europa Apotheek zunutze.  

Die österreichische Apothekerkammer sieht das Thema Versandhandel weiterhin kritisch. „Über das Internet kommen viele Plagiate auf den Markt“, sagte Sprecherin Gudrun Reisinger gegenüber dem österreichischen „WirtschaftsBlatt“. Gritschneder ist von dem Argument der Arzneimittelfälschungen allerdings nicht überzeugt. Er erwiderte in derselben Zeitschrift: „Das Problem ist nicht zu unterschätzen, wird aber überdramatisiert. Fälschungen sind schwer in legale Distributionskanäle zu bringen."

In Deutschland kooperiert die Europa Apotheek mit der dm-Drogeriemarktkette. 1,3 Millionen deutsche Kunden zählt die niederländische Versandapotheke nach Angaben des „Kurier“.


Almuth Schmidt