Gesundheitspolitik

EU-Kampagne gegen Produktpiraterie

Augen auf beim Online-Kauf

Berlin (jz) | Die Europäische Union will das Bewusstsein für die Folgen von Produktpiraterie schärfen – auch in Bezug auf Arzneimittel. Sie bedrohe die Sicherheit, aber auch Arbeitsplätze in der EU, erklärte der Vizepräsident der EU-Kommission, Antonio Tajani, bei der Vorstellung der neuen Kampagne „EU stop fakes“ am 15. Oktober in Köln. „Produktfälschungen sind eine der großen Plagen unserer Zeit.“ Nach Angaben der Vereinten Nationen beträgt der weltweite Handel mit gefälschten Waren inzwischen mehr als 200 Milliarden Euro jährlich.

Fälschungen seien gerade in der Wirtschaftskrise eine ernsthafte Bedrohung für die Volkswirtschaften, so Tajani. Sie führten zu Arbeitsplatzverlusten und höherer Arbeitslosigkeit, heißt es in der Broschüre zur Kampagne. Steigende Aufwendungen und sinkende Staatseinnahmen führten zu Steuererhöhungen – „die Zeche zahlen die Bürgerinnen und Bürger“. Die Kampagne zielt daher einerseits auf eine engere Zusammenarbeit zwischen EU-Kommission, nationalen Behörden und Verbänden ab. Zudem sollen Verbraucher erinnert werden, welchen Schaden Fälschungen verursachen können – und dass es in ihrer Macht liegt, diese zu bekämpfen.

Die Broschüre warnt auch speziell vor gefälschten Gesundheitsprodukten. Arzneimittelfälschungen etwa könnten alles Mögliche enthalten. Aus gutem Grund seien Medikamente stark reguliert. Auch medizinische Hilfsmittel wie Kontaktlinsen und Messgeräte für Blutwerte würden nachgeahmt. Sie seien zwar billiger, aber oft minderwertig und unwirksam.

Gewarnt wird weiterhin vor Betrügern im Internet. Neben den zahlreichen Vorteilen, die der Onlinehandel bringe, sei das Internet zu einem neuen Vertriebskanal für Fälschungen geworden. Betrügerische Internetseiten würden immer ausgefeilter und seien oft nur schwer von seriösen Seiten zu unterscheiden. „Onlinekäufe bergen das Risiko, gefälschte oder minderwertige Ware zu erwerben.“ Die Empfehlung: Beim Onlinekauf besondere Vorsicht walten lassen!

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