AOK-Krankenhausreport

DKG pocht auf Entschuldigung

Berlin - 27.01.2014, 08:42 Uhr


Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) wehrt sich gegen die jüngsten Zahlen des AOK-Krankenhausreports: „Die im Report behauptete Zahl von Toten kann nur eine wissentliche Falschangabe sein“, konstatiert der DKG-Präsident Alfred Dänzer. Die von der Krankenkasse angegebene Höhe der Todesfälle sei „absolut unseriös“.

Jeder Schaden sei einer zu viel, bestätigte Dänzer in einer Mitteilung des Dachverbands der Krankenhausträger in Deutschland. Dennoch könnten in keinem Gesundheitswesen der Welt Schäden ausgeschlossen werden. Weil die Angaben des Krankenhausreports aber nicht stimmten, fordere er von der AOK, sich für die Behauptung im aktuellen Krankenhausreport, in deutschen Krankenhäusern würden 18.800 Menschen durch vermeidbare Behandlungsfehler zu Tode kommen, zu entschuldigen.

Zur Untermauerung verweist er darauf, dass in einer „seriösen wissenschaftlichen Aufarbeitung“ auch hätte berücksichtigt werden müssen, dass laut dem Report des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen insgesamt nur 8.600 Fälle vermuteter Behandlungsfehler für den Krankenhausbereich genannt würden – anstelle der vom Krankenhausreport behaupteten 188.000. Von allen bearbeiteten Anträgen zu mutmaßlichen Behandlungsfehlern seien bei den Schlichtungsstellen der Ärztekammern zudem nur 82 auf Todesfälle entfallen, und den Hochrechnungen der Schadendatenbanken von Haftpflichtversicherern zufolge gebe es 1.200 Schadensansprüche mit Todesfallhintergrund.

Weiterer Kritikpunkt des DKG-Präsident: Obwohl in den letzten Jahren „fundamentale“ Weiterentwicklungen bei der Installierung von Vorkehrungen und Instrumenten zur Verbesserung der Patientensicherheit und der Qualität der Krankenhausleistungen erfolgt seien, seien einfach Schätzungen aus den Jahren 1996 – 2006 „fortgeschätzt“ worden. „In unverantwortlicher Weise wird offensichtlich das Ziel verfolgt, die Leistungen der Krankenhäuser und ihrer über eine Million engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verunglimpfen und die Patienten zu verunsichern“, kritisierte Dänzer.

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Juliane Ziegler


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