Arzneimittel-Engpässe

Europas Apotheker fordern mehr Einsatz

Brüssel - 16.05.2013, 15:27 Uhr


Europäische Apotheker-Organisationen fordern, etwas gegen die zunehmend problematischen Arzneimittel-Engpässe zu unternehmen. Alle Beteiligten müssten zusammenarbeiten, um die Ursachen zu bekämpfen, betont der Generalsekretär der Pharmaceutical Group of European Union (PGEU), John Chave. Apotheker sollten ihren Patienten erklären können, warum und wie lange ein Arzneimittel nicht verfügbar sei.

In einem gemeinsamen Aufruf fordern PGEU sowie die europäischen Organisationen der Krankenhaus- und Industrieapotheker mehr Bewusstsein, dass sich Lieferengpässe kritisch auf die Patientensicherheit auswirken und dringend Maßnahmen erforderten. Es müsse auch untersucht werden, welche Folgen nationale Vorschriften der Preisgestaltung und Erstattung auf die Verorgungskette haben. Nicht zuletzt gehe es darum, dass die Länder ihre „best practices“ im Umgang mit der Medikamenten-Knappheit teilten – Informationsportale und Frühwarnsysteme eingeschlossen.

Aktuelle europaweite EAHP-Erhebungen zu Medikamenten-Engpässe machten deutlich, dass sich die Probleme über nationale Grenzen erstreckten und nahezu jedes Krankenhaus in Europa beträfen, erklärt Roberto Frontini, Präsident der europäischen Organisation der Krankenhausapotheker (EAHP). Das Problem werde immer schlimmer – nichts zu tun sei daher keine Option. Die pharmazeutische Branche als Ganzes sei in der Pflicht, so Chave. Alle Partner in der Lieferkette müssten zusammenarbeiten, ihre Erfahrungen austauschen, die Probleme identifizieren und Lösungen voranbringen, bestätigte auch Luigi Martini, Altpräsident der europäischen Organisation für Industrie-Apotheker (EIPG).


Juliane Ziegler


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