Apothekenhonorar

Lanz: Apotheker müssen Zahlen liefern

Berlin - 13.09.2012, 15:51 Uhr


Weder Kassenärzte noch Apotheker sollen nach Auffassung des GKV-Spitzenverbandes mehr Honorar bekommen. Was Apotheker angeht, erklärte der Verbandssprecher erneut warum: „Bis heute haben die Apothekerverbände die realen Einkommensverhältnisse von Apothekern nicht auf den Tisch gelegt.“

Apotheker bekämen ja nicht nur das feste Honorar von 6,05 Euro pro Packung, sondern auch noch einen Anteil des Apothekenabgabepreises, so Lanz weiter. Als Beispiel führt der Verbandssprecher das Krebsmittel Imatinib (Glivec®/Novartis) an: Ein Apotheker erhalte für eine einzige Packung, die er über seine Ladentheke reiche, eine zusätzliche Vergütung von 247,18 Euro. Und dabei handle es sich nicht um Einzelfälle – Glivec® sei im vergangenen Jahr über 42.000-mal verordnet worden. Und Lanz hat ein noch imposanteres Beispiel parat: Pro Packung des Mucoviszidosemittels Ivacaftor (Kalydeco®/Vertex) gebe es sogar 624,00 Euro plus 6,05 Euro festes Honorar.

Darüber hinaus verdienten Apotheker an nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, Sonnencreme, Schwangerschaftstests und Hustenbonbons. „Wenn die Apotheker mehr Geld aus den Portemonnaies der Beitragszahler haben wollen, sollen sie erst einmal die tatsächliche Einkommenssituation eines durchschnittlichen Apothekers offen legen“, so Lanz.


Juliane Ziegler