Einfuhr von Plagiaten in EU

Arzneimittel auf Platz 1

Brüssel - 25.07.2012, 09:51 Uhr


Arzneimittel sind die Nummer 1 der von den EU-Zollbehörden beschlagnahmten Artikel. Das ergibt sich aus dem Jahresbericht der Kommission über Zollmaßnahmen zur Durchsetzung der Rechte des geistigen Eigentums.

Im Jahr 2011 beschlagnahmten die Zollbehörden der EU fast 115 Millionen Waren, bei denen ein Verstoß gegen Rechte des geistigen Eigentums vermutet wurde – 2010 waren es noch 103 Millionen. Laut dem Bericht betrug der Warenwert der Plagiate fast 1,3 Milliarden Euro – gegenüber 1,1 Milliarden Euro im Vorjahr. Den Bärenanteil der beschlagnahmten Produkte machten Arzneimittel mit 24 Prozent aus, gefolgt von Verpackungsmaterialien (21%), Zigaretten (18%), Kleidung (4%) und Handys (3%).

Die gefälschten Waren gelangten auch im Jahr 2011 mit großer Mehrheit auf postalischem Weg in die EU, und zwar überwiegend aus China (insgesamt 73%). Ähnlich sieht es speziell im Bereich der gefälschten Arzneimittel aus: 68 Prozent kamen aus China, 28 Prozent aus Indien und zwei Prozent aus Hong Kong.

Algirdas Šemeta, in der EU-Kommission für Steuern, Zoll, Betrugsbekämpfung und Audit zuständig, erklärte anlässlich des Berichts: „Die Zollbehörden sind die erste Verteidigungslinie der EU gegen nachgeahmte Waren, die die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger bedrohen und legal arbeitenden Unternehmen schaden“ – gemeinsam mit internationalen Partnern, der Wirtschaft und den Mitgliedsländern gebe es auch weiterhin viel zu tun.

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Juliane Ziegler