... auch DAZ noch

Zahl der Woche: 2,5 Mio. Euro Schaden

dpa/ral | Gefälschte Rezepte sind lukrativ. Es verwundert daher nicht, dass immer wieder Fälle bekannt werden, bei denen mit Rezeptfälschungen Profit gemacht bzw. Schaden angerichtet wird. Aktuell hat z. B. die Berliner Staatsanwaltschaft Anklage gegen eine mutmaßliche Bande erhoben, die durch gefälschte Rezepte einen Schaden in Apotheken und Krankenkassen in Höhe von mehr als 2,5 Millionen Euro ­angerichtet haben soll.

Seit Anfang 2013 sollen die vier Hauptbeschuldigten Rezepte für teure und verschreibungspflichtige Arzneimittel gefälscht und in Apotheken eingelöst haben. Die Präparate soll die Bande laut einer Meldung der Staatsanwaltschaft anschließend an andere Apotheken weiterverkauft haben. Mindestens einer der vier Hauptverdäch­tigen ist den Angaben zufolge selbst Apotheker und auch weitere mutmaßlichen Bandenmitglieder, gegen die ­gesondert ermittelt wird, sollen in der Pharmabranche tätig sein. Die vier Hauptangeklagten sitzen bereits seit Juli in Untersuchungshaft.

Der Fall ist einer von vielen und es wird nicht der letzte bleiben – dafür lohnt es sich einfach zu sehr. Wie die ABDA in ihrem aktuellen Faktenblatt „Arzneimittelfälschungen“ schreibt, kostet z. B. ein Kilogramm gefälschtes Viagra® auf dem Schwarzmarkt rund 90.000 Euro – und ist damit teurer als Kokain. Im Rahmen einer internationalen Interpol-Operation zogen die Zollbehörden im September 2017 innerhalb einer Woche insgesamt 961 ausländische Brief- und Paket­sendungen mit rund 67.900 Tabletten, Kapseln und Ampullen aus dem Verkehr. Potenzmittel machten dabei 45 Prozent der Fälschungen aus. Ein Großteil der Sendungen stammte aus Indien, aber auch aus China, Polen, Russland und Thailand. 

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