Apothekenbetriebsordnung

BVKA sieht noch Klärungsbedarf

Berlin - 18.05.2012, 12:01 Uhr


Auch wenn der Bundesverband der klinik- und heimversorgenden Apotheker mit der neuen Apothekenbetriebsordnung weitgehend zufrieden ist, ist längst nicht alles geklärt: Man sehe noch „offene Fragen, die bald verbindlich beantwortet werden sollten“, erklärte der BVKA-Vorsitzende Dr. Klaus Peterseim.

Peterseim zeigte sich einerseits erfreut, dass sich in der neuen Apothekenbetriebsordnung vieles wiederfindet, das der Verband zuvor gefordert hatte. So können Räumlichkeiten zur Versorgung zukünftig ausgelagert werden – allerdings dürfen weder krankenhaus-/heimversorgende Apotheken noch Krankenhausapotheken dafür Räume in den zu versorgenden Einrichtungen anmieten. Auch über die Aufnahme des Medikationsmanagements in die Übersicht der pharmazeutischen Tätigkeiten und das nun definierte Stellen und Verblistern freut sich der Verband.

Für die Einhaltung der neuen Defekturvorschriften müsse allerdings noch eine praxistaugliche Lösung entwickelt werden, so Peterseim. Auch beim blistergestützten Medikationsmanagement sieht er noch dringenden Regelungsbedarf. „Seitdem der Gesetz- und Verordnungsgeber das patientenindividuelle Verblistern umfassend geregelt hat, darf es nicht weiter durch ungeklärte Abgabe- und Honorarfragen blockiert werden. Dadurch geriete in den Hintergrund, dass allein die Apotheken – und nicht industrielle Blisterzentren – rechtlich befugt sind, entsprechende Lieferverträge mit den Kosten- und Heimträgern abzuschließen,“ so der BVKA-Vorsitzende.

Und auch in Sachen Pick-Up muss nach Auffassung des Verbands endlich etwas geschehen: Ein Pick-Up-Verbot sei „längst überfällig“. Man habe doch entsprechende konkrete Gesetzentwürfe vorgelegt, erinnert der BVKA. Diese sollten bei den anstehenden Gesetzgebungsverfahren auch umgesetzt werden. Ein solches Verbot wird derzeit im Zusammenhang mit der AMG-Novelle heiß diskutiert. Nachdem der Gesundheitsausschuss zunächst für den 23. Mai eine Anhörung angesetzt hatte, wurde der Termin nun kurzerhand auf Juni vertagt.


Juliane Ziegler