WIdO-Umfrage

Mehrheit gegen private Pflege-Zusatzversicherung

Berlin - 20.06.2011, 17:40 Uhr


Mehr als die Hälfte der Deutschen (54,6 Prozent) lehnt eine verpflichtende private Pflege-Zusatzversicherung ab, wie sie von der schwarz-gelben Koalition in Berlin erwogen wird. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Wissenschaftlichen Instituts der AOK hervor.

Demnach stößt eine Umstellung der Pflege- nach dem Vorbild der Krankenversicherung auf Skepsis. Zwei Drittel der Befragten (65,7 Prozent) sprachen sich gegen die Einführung pauschaler Zusatzbeiträge aus. Für die Erhebung wurden 1600 gesetzlich Versicherte befragt.

Auch der Vorschlag, bei höheren Ausgaben künftig ausschließlich die Versicherten, nicht aber den Arbeitgeber in die Pflicht zu nehmen, wird mehrheitlich abgelehnt (64 Prozent). Nur 10,3 Prozent der Befragten unterstützten diese Idee.

Der AOK zufolge wünschen sich die meisten Befragten mehr Leistungen durch die Pflegeversicherung. 84,3 Prozent sind dafür, dass pflegende Angehörige künftig besser unterstützt werden. Auch für Demenzkranke sollte mehr getan werden. Nur ein Fünftel der Befragten hält den derzeitigen Versicherungsschutz für ausreichend.

Die schwarz-gelbe Bundesregierung will noch in diesem Sommer Eckpunkte für die Pflegereform vorlegen, die 2012 verabschiedet werden soll. In der Koalition herrscht in vielen Punkten aber noch Uneinigkeit.


dpa