Multiple Sklerose

Zulassung für Fingolimod erteilt

22.03.2011, 10:16 Uhr


Die EU-Kommission hat mit Fingolimod (Gilenya®) zum ersten Mal einen oral verfügbaren Wirkstoff für die Therapie von hochaktiver, schubförmiger MS zugelassen. Fingolimod ist indiziert als Zweitlinientherapie nach einer Behandlung mit Interferon-Beta oder bei Patienten mit einer rasch fortschreitenden Form der Erkrankung.

Fingolimod gehört zu den Sphingosin-1-Phosphat (S1P)-Rezeptor-Modulatoren und ist der erste Vertreter dieser neuen Wirkstoffklasse. Fingolimod führt zu einer reversiblen Umverteilung der zirkulierenden Lymphozyten in die Lymphknoten. Dadurch können diese nicht zur Entstehung von Entzündungen im zentralen Nervensystem beitragen, die für einen Großteil der Krankheitserscheinungen bei multipler Sklerose verantwortlich gemacht werden. Zudem zeigen Untersuchungen, dass der Arzneistoff auch direkt mit Zellen des zentralen Nervensystems reagiert, wo er eine schützende Wirkung entfalten und teilweise die Wiederherstellung von Gewebe fördern kann.
Schon vor zwei Monaten hatte der beratende Ausschuss der European Medicines Agency (EMA) die Zulassung von Fingolimod als einmal tägliche, orale Behandlung der Multiplen Sklerose in einer Dosierung von 0,5 mg empfohlen. Ende September 2010 war der Wirkstoff von der amerikanischen Arzneimittelzulassungsbehörde Food and Drug Administration  zugelassen und zeitgleich ebenfalls in der Schweiz und in Australien registriert worden. Zuletzt folgte die Zulassung für den kanadischen Markt.

Quelle: Novartis Pharma GmbH


Dr. Carolina Kusnick