Apothekerverband Nordrhein

Preis fordert Korrektur des AMNOG

Köln - 14.01.2011, 10:57 Uhr


Der Vorsitzende des Apothekerverbands Nordrhein, Thomas Preis, setzt auch nach Inkrafttreten des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG) auf Einsicht beim Gesetzgeber: Er forderte die Politik auf, einen Ausgleich für die weiteren 200 Millionen Euro schaffen, die den Apotheken über den Großhandel aufgebürdet werden.

Durch das AMNOG sei in den Apotheken 2011 und 2012 mit Einkommensverlusten von mehr als 10 Prozent zu rechnen, sagte Preis am 13. Januar auf dem Neujahrsempfang des Apothekerverbands in Köln. Diese wirtschaftlichen Belastungen seien für die Apotheken nicht hinnehmbar und von vielen gar nicht zu stemmen. Daher sei es „unbedingt erforderlich, dass die Politik jetzt einen Ausgleich schafft für den weiteren Sparbeitrag von 200 Millionen, zu dem der Gesetzgeber zwar den Großhandel verpflichtet hat, der aber vom Großhandel offenbar auf die Apotheken abgewälzt wird.“

Zudem kritisierte der Verbandsvorsitzende die Änderungen der Packungsgrößen: Die Zustände seien unhaltbar. „Wir kämpfen aktuell in unseren Apotheken gegen ein Packungsgrößenchaos“, sagte Preis. In Anbetracht der derzeitigen Probleme sei es nicht auszudenken, dass mit der Umstellung der Normgrößen auf eine Reichdauerorientierung in 2013 eine nächste Stufe der Packungsgrößenverordnung in Kraft treten soll. Preis forderte eine Aufhebung der geplanten Änderungen.

Arif Ünal, gesundheitspolitischer Sprecher der Landtagsfraktion der Grünen in Düsseldorf, sprach sich auf dem Neujahrsempfang gegen Versandhandel und Pick-up-Stellen aus. Vorrangiges Ziel sei es, weiterhin eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung – auch in ländlichen Regionen – sicherzustellen. Dabei komme den Apothekern vor Ort eine wichtige Rolle zu, die gestärkt werden müsse, so Ünal.


AV Nordrhein/daz.online