Krebstherapie

Warnung vor Kieferosteonekrosen unter Sunitinib

06.12.2010, 08:32 Uhr


Der unter anderem bei gastrointestinalen Stromatumoren und metastasiertem Nierenzellkarzinom eingesetzte Tyrosinkinase-Inhibitor Sunitinib (Sutent®) erhöht unter Umständen das Risiko für die Entstehung von Kieferosteonekrosen. Darauf

Hintergrund sind Berichte über das Auftreten von Kieferosteonekrosen in Verbindung mit einer Sunitinib-Therapie. Bis zum 31. Januar 2010 sind 27 Fälle bekannt geworden. Die Mehrzahl der betroffenen Patienten hatte gleichzeitig oder zuvor Bisphophonate intravenös erhalten, unter denen mit Kieferosteonekrosen gerechnet werden muss. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass Sunitib das Risiko zusätzlich erhöht. Daher ist besondere Vorsicht bei gleichzeitiger oder sequenzieller Sunitinib- und Bisphophonat-Therapie erforderlich. In dem Rote-Hand-Brief wird empfohlen, vor einer Behandlung mit Sunitinib eine zahnärztliche Kontrolle und eine entsprechende präventive zahnärztliche Behandlung in Erwägung zu ziehen. Bei Patienten, die zuvor oder gleichzeitig intravenös Bisphosphonate erhalten haben oder erhalten, sollten invasive zahnärztliche Eingriffe nach Möglichkeit vermieden werden.


Dr. Doris Uhl