Endokrinologie

Ghrelin als Option bei Alzheimer?

01.12.2010, 11:03 Uhr


Das Ergebnis einer aktuellen wissenschaftlichen Arbeit liefert Ansätze für künftige Strategien gegen Alzheimer. Koreanische Forscher haben entdeckt, dass das Hormon Ghrelin Nervenzellen im Gehirn erhalten kann.

Ghrelin ist ein im Magen gebildetes Hormon mit Einfluss auf Ernährungsverhalten, Gewicht und Schlaf. Es reguliert die Nahrungsaufnahme, sein Blutspiegel steigt vor allem in Hungerphasen an. Eine aktuelle Untersuchung koreanischer Wissenschaftler weist zudem darauf hin, dass Ghrelin das Zellwachstum im Hippocampus anregt. Die Studienautoren sehen in Ghrelin daher ein enormes Potenzial bei der Behandlung von Morbus Alzheimer. Gezielt eingesetzt könnte es zur Bildung neuer Nervenzellen führen und damit möglicherweise das Erinnerungsvermögen bei Alzheimer-Patienten wieder herstellen. Auch für Unfallopfer mit bislang irreversiblen Hirnschäden wäre Ghrelin ein möglicher neuer Therapieansatz. Es könnte hier eingesetzt werden, um verloren gegangene Nervenzellen zu ersetzen. Wirksamkeitsstudien zu einer möglichen Anwendung des Hormons stehen allerdings noch aus.

Quelle: Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, 15.11.2010


Franziska Wartenberg/DAZ