Prisma

Hungerhormon fördert Alkoholismus

Wissenschaftler der Universität Göteborg haben herausgefunden, dass das appetitanregende Hormon Ghrelin auch bei der Entstehung von Alkoholismus eine Rolle spielt. Offenbar wirkt es im Gehirn auf Regionen, die mit Belohnungsprozessen in Verbindung stehen.

Das Hormon Ghrelin wirkt auf den Hypothalamus, der auch die Nahrungsaufnahme steuert, und beeinflusst außerdem das Belohnungszentrum im Gehirn. Ob Ghrelin für einen Alkoholabusus mitverantwortlich sein könnte, testeten Forscher nun in Experimenten mit Mäusen. Dazu spritzten sie den Tieren das Hormon direkt ins Belohnungszentrum und ließen sie dann zwischen zwei Trinkflaschen wählen, die entweder reines Wasser oder ein Wasser-Alkohol-Gemisch enthielten. Die Ghrelin-gespritzten-Mäuse tranken bis zu 45 Prozent mehr alkoholhaltige Flüssigkeit als ihre unbehandelten Artgenossen. Wurde die Hormonwirkung blockiert, sank auch das Interesse am berauschenden Getränk wieder. Die Wissenschaftler bringen den Effekt mit Dopamin in Verbindung. Möglicherweise regt Ghrelin im Belohnungsystem die Freisetzung des Glückshormons an, wodurch positive Gefühle ausgelöst werden und das Verlangen zunimmt. war

Quelle: Jerlhag, E. et al.:PNAS, Online-Vorabveröffentlichung, DOI:10.1073/pnas.0812809106

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