Bauchspeicheldrüsenkrebs

Riskantes Softgetränk

24.02.2010, 09:45 Uhr


Wie Wissenschaftler aus Minneapolis nach der Auswertung einer Kohortenstudie feststellten, geht der häufige Konsum von Limonade mit einem vermehrten Risiko für Pankreaskarzinome einher

Ein hoher Glucosespiegel im Blut regt im endokrinen Pankreas die Produktion von Insulin an. Dem Hormon wird ein wachstumsfördernder Effekt entarteter Zellen in der Bauchspeicheldrüse zugeschrieben. Amerikanische Wissenschaftler gingen der Frage nach, ob ein langfristiger Konsum zuckerhaltiger Limonaden der Bildung von Pankreaskarzinomen Vorschub leistet. Sie nutzten dazu die Ergebnisse einer Langzeitstudie mit mehr als 60.000 Menschen aus Singapur. Die Probanden wurden über 14 Jahre hinweg immer wieder untersucht und zu ihren Lebensgewohnheiten befragt, unter anderem auch nach dem Konsum von Softdrinks und Säften. Im Untersuchungszeitraum erkrankten insgesamt 140 Teilnehmer an einem bösartigen Tumor der Bauchspeicheldrüse. Diese Krebserkrankung ist zwar relativ selten, wird aber oft zu spät erkannt und endet daher meist tödlich. Mit der Analyse der Resultate wurde deutlich, dass Teilnehmer, die zwei oder mehr süße Limonaden oder Säfte pro Woche zu sich nahmen, doppelt so häufig an einem Pankreaskarzinom erkrankten. Ob eventuelle Störfaktoren bei der Auswertung der Ergebnisse umfassend berücksichtigt wurden, wird unter Experten noch diskutiert. So zeigen Liebhaber der süßen Erfrischungsgetränke offensichtlich noch andere ungesunde Lebensgewohnheiten, wie beispielsweise Rauchen.

Quelle: Pereira, M.A. et al.: Cancer Epidemiol. Biomarkers Prev. 2010; 19(2): 447–55


Franziska Wartenberg