Deutscher Zukunftspreis

Auszeichnung für Rivaroxaban

Berlin - 03.12.2009, 15:18 Uhr


Bundespräsident Horst Köhler hat am am Mittwochabend (2. Dezember 2009) in Berlin den Deutschen Zukunftspreis für den Faktor-Xa-Inhibitor Rivaroxaban an Forscher des Pharmaunternehmens Bayer Schering verliehen.

„Damit haben wir wirklich nicht gerechnet“, sagte Teamsprecher Frank Misselwitz. „Das ist ein erhebendes Gefühl.“ Das Preisgeld wollen er und sein Team wieder in die Forschung stecken. Es soll jungen Kollegen mit guten Ideen weiterhelfen. Das dürfte ganz im Sinn des Bundespräsidenten sein. In seiner Rede zum Zukunftspreis rief Köhler zum „Forschen gegen die Krise“ auf. Deutschland habe an Wettbewerbsfähigkeit verloren, sagte Köhler. Durch Forschung könne das Land wieder aufholen. Er mahnte, in diesem Punkt nicht locker zu lassen.

Mit dem ersten direkten hoch selektiven und oral verfügbaren Faktor-Xa-Inhibitor Rivaroxaban (Xarelto®) steht seit 2008 eine Therapieoption zur Prophylaxe venöser Thromboembolien bei erwachsenen Patienten nach geplanten Hüft- oder Kniegelenkersatzoperationen zur Verfügung. Rivaroxaban setzt ohne Kofaktoren an einer entscheidenden Stelle in der Gerinnungskaskade an. Durch die Hemmung von Faktor Xa unterbricht das Oxazolidinin-Derivat den intrinsischen und den extrinsischen Weg der Gerinnungskaskade. Dadurch wird sowohl die Bildung von Thrombin als auch die von Blutgerinnseln gehemmt, ohne Thrombin selbst oder die Thrombozyten zu beeinflussen. Während der Behandlung mit Rivaroxaban ist daher keine Überwachung der Gerinnungsparameter in der klinischen Routine erforderlich. 2010 will Bayer Schering die Zulassung für weitere Indikationen für Rivaroxaban beantragen. Der Wirkstoff wird in der der Therapie und Sekundärprävention venöser Thromboembolien untersucht und bei der Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern.


dpa/Dr. Carolina Kusnick