Todesfall nach Schweinegrippe-Impfung

55jähriger Thüringer stirbt wenige Stunden nach Impfung gegen Neue Grippe

Stuttgart - 16.11.2009, 14:48 Uhr


Schon Ende Oktober haben Meldungen aus Schweden über vier Todesfälle in zeitlichem Zusammenhang mit der Impfung gegen die Neue Grippe für Verunsicherung gesorgt. Nun ist

Als Gradmesser für die Verträglichkeit des Neue-Grippe-Impfstoffs Pandemrix® gelten die Erfahrungen aus Schweden. Dort wird der Impfstoff seit dem 12. Oktober 2009 eingesetzt. Bis zum 10. November 2009 sind laut Angaben der schwedischen Gesundheitsbehörde 2,1 Millionen Dosen verteilt worden. Im Vordergrund der unerwünschten Wirkungen stehen Schmerzen, Rötungen und Verhärtungen an der Injektionsstelle sowie Grippe-ähnliche Symptome. Darüber hinaus wird in 76 Fällen über allergische und in 133 Fällen über neurologische Reaktionen berichtet.

Bis zum 5. November 2009  sind dem Paul-Ehrlich-Institut von 59 Personen Verdachtsfälle zu unerwünschten Reaktionen nach Impfung mit Pandemrix® gemeldet worden. Die 59 Meldungen umfassen insgesamt 227 unerwünschte Ereignisse. Die Patienten waren zwischen 16 und 77 Jahre alt. Auch bei den vom Paul Ehrlich-Institut veröffentlichten Pandemrix-Nebenwirkungen dominieren Reaktionen an der Injektionsstelle und Grippe-ähnliche Symptome. In sieben Fällen sind allergische Reaktionen aufgetreten, in zwei Fällen ist es zu einem anaphylaktischen Schock gekommen. Neurologische Reaktionen mit Empfindungsstörungen des geimpften Arms wurden in zwei Fällen gemeldet.

In Schweden waren bis zum 10. November 2009 acht Menschen in zeitlichem Zusammenhang (12 Stunden bis 4 bis 5 Tage) mit der Impfung verstorben. Alle Betroffen sollen an Grunderkrankunken wie Herzkreislauf- oder Lungenerkrankungen, Diabetes oder Niereninsuffizienz gelitten haben. In vier Fällen liegen Autopsieberichte vor, nach denen nach Auskunft der schwedischen Gesundheitsbehörde ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Impfung und Tod der Betroffenen unwahrscheinlich sein soll.

Ob der jetzt in Thüringen nach der Impfung verstorbene 55jährige an Vorerkrankungen gelitten hat, ist nicht bekannt. Eine Obduktion soll nun klären, ob ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Tod und Impfung bestanden hat.


Dr. Doris Uhl