Vorschläge zur Herstellung von Oseltamivir-Zubereitungen aus Kapseln

 Hierzu hat das NRF-Team eine Herstellungsanweisung herausgegeben (www.dac-nrf.de/index.php?nrf_id=871). Danach werden zur Herstellung einer Oseltamivir-Lösung von 15 mg/ml entweder 20 Hartkapseln mit je 75 mg Oseltamivir komplett oder der Inhalt dieser 20 Kapseln zu 100 ml mit einer 0,15%igen Natriumbenzoat-Lösung pH 4,3  aufgefüllt. Man erhält eine milchig trübe Oseltamivir-Lösung, die in eine Einmalspritze mit geeigneter Größe und Graduierung oder in eine Braunglasflasche mit Einmalspritze bzw. Kolbenpipette abgefüllt werden kann. Lichtgeschützt kann sie bei Raumtemperatur oder im Kühlschrank laut NRF-Vorschlag sechs Wochen aufbewahrt werden. Entsprechend dieser Vorschrift sind auch niedriger konzentrierte Oseltamivir-Lösungen herzustellen, wenn dies notwendig ist. (Als Dosierung für Säuglinge und Kleinkinder empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für pädiatrische Infektiologie  zweimal täglich 2 bis 3 mg Oseltamivir pro kg Körpergewicht). Auch der Tamiflu-Hersteller Roche verweist darauf, dass bei Nichtverfügbarkeit von Tamiflu® 12mg/ml Pulver zur Herstellung einer Suspension der Inhalt einer 75-mg-Kapsel in genau 5 ml Trinkwasser aufgeschwemmt und je nach Bedarf ein Aliquot von 2 ml, 3 ml oder 4 ml eingenommen werden kann. Diese Aufschwemmung muss bei jeder Einzelgabe frisch zubereitet werden.