Schizophrenie und Manie

Neues Antipsychotikum Asenapin

Meran - 19.06.2009, 16:19 Uhr


Asenapin (vorgesehener Handelname Saphris®) ist ein neuartiges Psychopharmakon, das als Antipsychotikum zur Behandlung der Schizophrenie und von akuten manischen Episoden bei einer bipolaren Störung entwickelt wird.

Professor Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz erklärte in seinem Vortrag auf dem diesjährigen Pharmacon in Meran, dass Neuroleptika jetzt nach den Ergebnissen einer aktuellen Metaanalyse von 150 Studien mit mehr als 21.000 Patienten neu eingeordnet und bewertet würden. Nach dieser Studie unterscheiden sich atypische Neuroleptika untereinander sehr stark. So sind nur Amisulprid, Clozapin, Olanzapin und Risperidon im Hinblick auf die Auslösung von extrapyramidal-motorischen Störungen besser geeignet als klassische Neuroleptika. Nach diesen Erkenntnissen sollten Neuroleptika nicht mehr in konventionell und atypisch eingeteilt, sondern vermehrt aufgrund ihrer individuellen Eigenschaften beurteilt werden.

Das neue Asenapin bindet an viele unterschiedliche Rezeptoren, unter anderem an dopaminerge, serotonerge oder zentrale Alpha-Rezeptoren.

In randomisierten placebokontrollierten klinischen Studien der Phase III wurde bisher die Wirksamkeit von Asenapin bei akuten Schizophrenien und der Behandlung von Manien im Rahmen einer bipolaren Störung aufgezeigt. Bei der Schizophrenie schützt Asenapin vor einem Rückfall mit Plus-Symptomatik und bessert die Minus-Symptomatik und die Kognition. Unklar ist bisher, welche Wirkung auf die Bindung an welche Rezeptoren zurückgeht.


Bettina Hellwig