Arzneimittel und Therapie

Therapie der Schizophrenie: Studie belegt Wirksamkeit von Ziprasidon

Mit Ziprasidon kann die Schizophrenie wirksam behandelt werden. Das belegen nach einer Mitteilung der Pfizer GmbH die Ergebnisse der kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift International Clinical Psychopharmacology veröffentlichten ZEUS-Studie (Ziprasidone Extended Use in Schizophrenia).

Die doppelblinde, randomisierte, plazebokontrollierte Studie zeigte, dass die Einnahme von Ziprasidon effektiv die Rezidivquote senkt und zu einer langfristigen Verbesserung der Negativsymptomatik führt. Über ein Jahr hinweg wurden Patienten mit chronischer Schizophrenie stationär mit entweder 40, 80 oder 160 mg/Tag Ziprasidon oder Plazebo behandelt. Alle drei Dosierungen des atypischen Neuroleptikums waren Plazebo signifikant überlegen.

Verbesserung der Positiv- und der Negativsymptomatik

Anders als in den sonst üblichen Verlängerungsstudien ging der ZEUS-Studie keine Akutphase voraus, in der die Patienten nach ihrem Ansprechen auf die Medikation vorselektiert wurden. Es wurden also Responder und Non-Responder in die Studie eingeschlossen. Trotzdem war nach einem Jahr die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs in den drei Ziprasidon-Gruppen in aufsteigender Dosierung (43%, 35% beziehungsweise 36%) jeweils signifikant niedriger verglichen mit der Plazebo-Gruppe (77%).

Der Plazebo-Arm entspricht übrigens einem Auslassversuch, wie er in der Schizophrenie-Behandlung nach einigen Monaten oder Jahren durchaus üblich ist. Von den Patienten, die sechs Monate oder länger in Behandlung blieben, hatten lediglich 9% einen Rückfall während der Einnahme von Ziprasidon im Gegensatz zu 42% unter Plazebo.

Die Positiv- und Negativsymptomatik hatte sich bei den Patienten der Ziprasidon-Gruppen verglichen mit dem Ausgangszustand signifikant verbessert. Bis zur sechsten Behandlungswoche gab es in der Plazebo-Gruppe ebenfalls eine leichte Verbesserung der Negativsymptome. Nach dem ersten Drittel der Studie waren die entsprechenden Werte jedoch schlechter als zu Beginn der Studie. Im Gegensatz dazu zeigten die drei Ziprasidon-Gruppen eine kontinuierliche Besserung der Negativsymptome, die ab der 16. Woche im Vergleich zu Plazebo statistisch signifikant war.

Keine motorischen Störungen und EKG-Veränderungen

Unter den vier Patientengruppen der Studie gab es keine signifikanten Unterschiede bei der Häufigkeit motorischer Störungen. Die Behandlung mit Ziprasidon war nicht begleitet von einer Zunahme des Körpergewichts oder kardiovaskulären Komplikationen. Unter Ziprasidon wurden keine signifikanten EKG-Veränderungen beobachtet. Die Veränderungen des QTc-Intervalls waren in allen vier Gruppen vergleichbar. Kein Patient wies eine Verlängerung des QTc-Intervalls über 500 ms auf. Auch die Verträglichkeit des atypischen Neuroleptikums war bei diesen Patienten mit chronischer, stabiler Schizophrenie sehr gut. Ziprasidon bietet damit bei guter Verträglichkeit die Möglichkeit einer effektiven Akut- und Langzeittherapie der Schizophrenie.

Ziprasidon wurde in einem klinischen Studienprogramm mit 5000 Patienten – entsprechend 1700 Behandlungsjahren – umfassender als jedes andere verfügbare Neuroleptikum vor seiner Zulassung untersucht. Bis jetzt wurden bereits 230 000 Patienten weltweit damit behandelt. Einige Patienten werden im Rahmen von Studien schon seit sieben Jahren erfolgreich mit Ziprasidon therapiert.

Ziprasidon ist zum Beispiel in Brasilien, Argentinien, Tschechien, den USA und Schweden unter den Warenzeichen Geodon respektive Zeldox® erhältlich. In Deutschland ist Ziprasidon unter dem Namen Zeldox® als orale und intramuskuläre Darreichungsform seit Mai 2002 im Handel.

Literatur Arato, M., R. O'Connor, H. Y. Meltzer; on behalf of the ZEUS Study Group: A one-year, double-blind, placebo-controlled trial of ziprasidone 40, 80 and 160 mg/day in chronic schizophrenia: the Ziprasidone Extended Use in Schizophrenia (ZEUS) study. International Clinical Psychopharmacology 17 (5), 207 – 215 (2002). hel

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