Prisma

Säuglingskaries nicht durch langes Stillen

Spätes Abstillen ist nicht für die Entstehung einer typischen Säuglingskaries verantwortlich. Dies belegt eine niederländische Studie.

Untersucht wurden 96 Kinder im Alter von 14 bis 42 Monaten, die im Durchschnitt 21 Monate lang gestillt wurden. 85% der Kinder waren kariesfrei, 5 Kinder hatten eine gewöhnliche Karies mit durchschnittlich 2,5 geschädigten Zähnen, 9 Kinder eine typische Säuglingskaries mir durchschnittlich 11 kariösen Zähnen. Kinder, bei denen eine typische Säuglingskaries festgestellt werden konnte, zeigen, so die niederländischen Wissenschaftler, gewisse Gemeinsamkeiten: Sie wurden erheblich häufiger am Tag gestillt als kariesfreie Kinder. Zwei Drittel der Kinder verwendeten zur Zahnreinigung keine fluoridhaltige Zahnpasta und viele erhielten keine zusätzlichen Fluoridgaben.

Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass fortgesetztes Stillen allein nicht zu einem vermehrten Auftreten von Karies führt. Richtig ist zwar, dass Muttermilch eine stärkere kariesauslösende Wirkung hat als Kuhmilch; um eine Säuglingskaries auszulösen, müssen jedoch, wie bei jeder anderen Karieserkrankung mehrere Faktoren zusammenkommen: So spielen das Alter des Kindes, der Zeitpunkt des Zahndurchbruches, die Zufütterungsgewohnheiten und die Zusammensetzung der Mundflora ebenso eine Rolle wie Häufigkeit und Technik der Zahnreinigung.

Quelle: Pressemitteilung von IME-Pressedienst

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