Lieferengpass von GLP-1-Rezeptoragonisten

Ozempic bleibt knapp

Stuttgart - 04.04.2024, 16:45 Uhr

Um bereits mit Ozempic® behandelte Patient:innen mit Diabetes mellitus Typ 2 zu versorgen, liegt der Fokus derzeit auf der Versorgung mit der Stärke 1 mg. (Symbolfoto: Natalia / AdobeStock)

Um bereits mit Ozempic® behandelte Patient:innen mit Diabetes mellitus Typ 2 zu versorgen, liegt der Fokus derzeit auf der Versorgung mit der Stärke 1 mg. (Symbolfoto: Natalia / AdobeStock)


Der Glucagon-like-Peptid-1(GLP-1)-Rezeptoragonist Semaglutid hat das Jahr 2023 nicht nur pharmazeutisch, sondern auch mit Lieferengpässen und Fälschungsskandalen geprägt. Während die Sorge um Fälschungen nicht mehr so akut wie vergangenes Jahr zu sein scheint, gibt es hinsichtlich der Lieferengpässe auch für 2024 keine guten Nachrichten.

Angesichts des vergangenen turbulenten Jahres 2023 für Ozempic® (Gamechanger, Lieferengpässe und Fälschungsskandal) ist es 2024 ruhig geworden um den Wirkstoff Semaglutid. Im Februar dankte das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte den Apotheken für den geleisteten Mehraufwand – Ozempic®-Packungen müssen seitdem nicht mehr vor der Abgabe geöffnet werden.

Dass Semagluid und Co. aber auch 2024 in den Apotheken noch für Mehraufwand sorgen würden, zeichnete sich bereits Ende letzten Jahres ab, als für das gesamte Jahr 2024 zeitweilige Engpässe für Semaglutid (Ozempic®) und Liraglutid (Victoza®) angekündigt wurden:


„Für Ozempic® rechnen wir im gesamten Jahr 2024 weiterhin mit zeitweiligen Engpässen. Die Engpässe bei Victoza® werden mindestens bis zum zweiten Quartal 2024 andauern. Die Lieferengpässe stehen nicht im Zusammenhang mit einem Qualitätsmangel der Produkte oder einem Sicherheitsproblem.“

Informationsschreiben von Novo Nordisk, 2. November 2023 


Vorerst sollten keine Patient:innen mehr auf Ozempic® (Semaglutid) und Victoza® (Liraglutid) neu eingestellt werden. Ab dem zweiten Quartal 2024 sollte sich die Versorgung mit Victoza® wieder normalisieren. Für Ozempic® wurde schon im ersten Quartal 2024 Besserung in Aussicht gestellt. 

Nun teilt Ozempic®-Hersteller Novo Nordisk jedoch mit, dass auch im zweiten Quartal 2024 die Einstiegsdosis für Ozempic® von 0,25 mg nicht zur Verfügung stehen wird. „Zudem wird die 0,5 mg Dosis nur in reduzierter Menge ausgeliefert werden können. Um insbesondere bereits mit Ozempic® behandelten Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 zu versorgen, liegt der Fokus auf der Versorgung mit der Stärke 1 mg“, heißt es. 

Neueinstellungen sollen weiterhin keine vorgenommen werden. Eine indikationsgerechte Therapie für Patient:innen mit Adipostias sei mit Wegovy® „uneingeschränkt möglich“.

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Literatur

Online-Nachricht der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK): Informationsschreiben zu Ozempic® (Semaglutid): Lieferengpass hält im Jahr 2024 weiter an. Informationen der Hersteller vom 04.04.2024, www.abda.de/fuer-apotheker/arzneimittelkommission/amk-nachrichten/


Deutsche Apotheker Zeitung / dm
redaktion@daz.online


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