DAZ-Adventsrätsel – Tag 18

Geschüttelt und gerührt

Stuttgart - 18.12.2023, 07:00 Uhr

Verschiedene Kolben und Bechergläser in weihnachtlicher Anordnung. (Foto: serap / AdobeStock)

Verschiedene Kolben und Bechergläser in weihnachtlicher Anordnung. (Foto: serap / AdobeStock)


Heute geht es um einen großen Namen in der Chemie: Emil Erlenmeyer. Neben der Erfindung des vielseitig einsetzbaren Erlenmeyer-Kolbens deckte er die Struktur von einigen organischen Verbindungen auf und formulierte die Erlenmeyer-Regel.

Im Gegensatz zum zylinderförmigen Becherglas hat der Erlenmeyer-Kolben, auch Schüttelkolben genannt, einen nach oben enger werdenden Hals. Dadurch können Flüssigkeiten zugegeben, geschwenkt, gerührt oder zum Sieden gebracht werden, ohne dass die Chemikalien unkontrolliert aus dem Kolben entweichen.

Der Kolben, der 1860 von Richard August Carl Emil Erlenmeyer (1825 bis 1909) erfunden wurde, gehört inzwischen längst zur Standardausstattung in Laboren. Es gibt Erlenmeyer-Kolben in verschiedenen Formen, Größen und für spezielle Anwendungsgebiete. Das Volumen des Kolbens kann 25 ml, aber auch bis zu 5000 ml betragen. Erlenmeyer-Kolben mit Enghals haben erstaunlicherweise einen besonders engen Hals, Weithals-Kolben einen verglichen mit Normalschliff weiten Hals. Es gibt Erlenmeyer-Kolben aus Glas, üblicherweise Borosilikatglas, oder Kunststoff, zum Beispiel Polycarbonat oder Polypropylen. Glaskolben eignen sich zum Erhitzen, Autoklavieren und sind relativ beständig gegenüber Lösungsmitteln. Gefäße aus Kunststoff sind weniger stabil gegenüber Säuren und Basen und eignen sich oft nur zur einmaligen Verwendung.

Emil Erlenmeyer, der Erfinder und Namensgeber dieses vielseitig einsetzbaren Laborgeräts, betrieb nach seinem pharmazeutischen Staatsexamen fünf Jahre lang eine Apotheke in Katzenelnbogen in Rheinland-Pfalz. 1850 promovierte er bei Justus Liebig in Gießen und kaufte dann eine Apotheke in Wiesbaden. Da der finanzielle Erfolg ausblieb, wendete er sich wieder seiner akademischen Laufbahn zu und habilitierte sich 1855 bei Robert Bunsen in Heidelberg, wo er 1863 außerordentlicher Professor wurde. Nach Stationen an der Polytechnischen Schule München, als Privatdozent und Berater der Industrie emeritierte er aus gesundheitlichen Gründen 1883, blieb aber weiterhin als Privatgelehrter aktiv und verfolgte private Forschungsmöglichkeiten bei seinem Schwiegersohn Hermann Dingler an der Forsthochschule Aschaffenburg.

Neben der Erfindung des Erlenmeyer-Kolbens klärte Emil Erlenmeyer die Struktur von Naphthalin, Azo-, Hydrazo- und Azoxy-Körpern auf sowie von Guanidin und Tyrosin. Außerdem formulierte er die Erlenmeyer-Regel, nach der organische Verbindungen instabil sind und zur Abspaltung von Wasser neigen, die an einem Kohlenstoffatom mehr als eine Hydroxygruppe tragen.

Frage: 

Wie heißt der Erlenmeyer-Kolben auf Spanisch?

Die Antwort lautet:

el matraz Erlenmeyer


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