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„Passt scho“ – pDL auf schwäbische Art

Münchingen - 12.06.2023, 07:01 Uhr

(Fotos: privat)

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Pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) sind für sie eine Herzenssache. Und so ist es kein Wunder, dass sie zu den ersten Apothekerinnen gehört, die diese Dienstleistungen anbieten: Apothekerin Tatjana Buck von der Vital-Apotheke Bad Saulgau. In meinem Podcast-Gespräch frage ich sie nach ihrem persönlichen Fazit zu einem Jahr pDL. Was würde sie bei der Einführung der pDL in der Apotheke anders machen? Und wie ist das Echo auf das pDL-Angebot bei Patienten und Ärzten?  

Mit dem Thema von pharmazeutischen Dienstleistungen insbesondere mit der Medikationsanalyse beschäftigt sich Apothekerin Tatjana Buck schon lange. 2015 hat sie die Ausbildung zur Athina-Apothekerin (Athina = Arzneimitteltherapiesicherheit in Apotheken) absolviert und ist daher mit dem Thema der Medikationsanalyse vertraut. Apothekerin Buck: „Das ist für mich eine Herzenssache, ich lebe und liebe die Pharmazie.“ Die Medikationsanalyse ist für sie eine ganz wichtige pharmazeutische Dienstleistung (pDL).

Als vor einem Jahr die pDL in der Apotheke möglich werden, bietet sie zum Start zwei Leistungen an: die Medikationsanalyse bei Polymedikation und die standardisierte Einweisung in die korrekte Arzneimittelanwendung der Inhalativa und das Üben der Inhalationstechnik. Im Podcast sagt sie mir auch, welche der fünf möglichen Dienstleistungen sie unterschätzte.

Eine Herausforderung war für sie und ihr Team zu Beginn, die pDL in den täglichen Ablauf als ganz normal zu integrieren. „Wir mussten lernen, wie man damit umgeht, wenn viele Kundinnen und Kunden in der Offizin sind. Wie gehen wir mit einer Schlange um?“ Mittlerweile habe sich heute eine Routine eingestellt, aber dennoch spüre man ein gutes Gefühl ein, wenn die Patientin und die Apothekerin, der Apotheker, die beraten haben, mit einem Lächeln aus dem Beratungsraum kommen, freut sich Buck.

Um die Dienstleistungen ihren Patientinnen und Patienten zu kommunizieren, hat sich Buck für ein besonderes Marketing entschieden: Sie kommuniziert diese Leistungen als eine Art „schwäbische pharmazeutische Dienstleistungen“, wie sie mit einem Schmunzeln sagt ­– im Podcast-Gespräch erklärt sie mir, was sie darunter versteht: Flyer im Postkarten-Format, die auf der Vorderseite kurz und knackig die Dienstleistung auf Schwäbisch zusammenfassen, z. B. „Passt scho“ als Titel für die Medikationsanalyse. Fürs Kundengespräch ist das immer ein guter Einstieg.

Ich fragte sie auch, ob alles von Anfang rund lief oder ob sie heute manches anders machen würde. Natürlich gab und gibt es auch bei ihr Flops: Unzufrieden ist sie z. B. mit dem digitalen Workflow der bürokratischen Dokumentation, der noch lange nicht so ist, wie sie es sich vorstellt. Dagegen zählt Apothekerin Buck die Honorierung zu den Tops. Warum sie dies als Pluspunkt sieht, erklärt sie im Podcast.

Das Fazit von Apothekerin Buck nach einem Jahr pDL fällt auf jeden Fall positiv aus.

Heute würde sie vielleicht die Einführung der pDL anders strukturieren, mehr in eine effiziente Schulung des Teams stecken und in die werbliche Kommunikation. Aber unterm Strich sei alles gut gelaufen, von den Patientinnen und Patienten erhalte sie nur positive Rückmeldungen und Dankbarkeit erhalten.  Welche Dienstleistungen sich Apothekerin Buck noch wünscht und wie die Reaktion der Arztpraxen in ihrem Umfeld war: Hören Sie mal rein in den Podcast.


Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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