Geschäftsentwicklung im ersten Quartal 2023

Umsatz von Zur Rose im Rückwärtsgang

München - 20.04.2023, 13:46 Uhr

ZurRose hat zuletzt Kunden verloren. (Foto: IMAGO / Zoonar)

ZurRose hat zuletzt Kunden verloren. (Foto: IMAGO / Zoonar)


Auf dem Weg zum angestrebten profitablen Wachstum muss die Schweizer Zur Rose-Gruppe empfindliche Einbußen beim Umsatz hinnehmen. Im ersten Quartal 2023 gingen die Erlöse des Arzneimittelversenders, zu dem auch DocMorris gehört, nahezu in allen Märkten kräftig zurück. Ungeachtet dessen setzt das Unternehmen darauf, dass die Ergebnislage in diesem Jahr „erneut stark verbessert“ werden kann. 

Im August vergangenen Jahres hat sich die Zur Rose-Gruppe ein striktes Kostensenkungsprogramm verschrieben. Das Ziel: Profitables Wachstum. Doch der Weg dahin ist steinig, wie das Unternehmen jetzt mit der Vorlage der Geschäftszahlen für das erste Quartal 2023 einmal mehr deutlich macht. Denn damit verzichtet Zur Rose auch auf erhebliche Umsätze, die nicht oder nicht ausreichend zum Ergebnis beitragen.

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Nach Angaben von Zur Rose verringerte sich der Außenumsatz in den ersten drei Monaten 2023 im Vergleich zur Vorjahreszeit planmäßig um 11,8 Prozent in Lokalwährung beziehungsweise um 14,1 Prozent in Konzernwährung auf 424,1 Millionen Schweizer Franken. In den Rückgängen seien die Integration der Marke Medpex und der Schließung der Marke Eurapon im vierten Quartal 2022 berücksichtigt. Ohne das Schweizer Geschäft, dessen Umsätze mit Abschluss des geplanten Verkaufs an Medbase im Geschäftsjahr 2023 nicht mehr konsolidiert werden, verringerte sich der Außenumsatz den Angaben zufolge gar um 22,3 Prozent in Lokalwährung.

Rückgang in Deutschland

Auch in Deutschland, dem wichtigsten Markt von Zur Rose und deren niederländischer Tochtergesellschaft DocMorris, gab der Außenumsatz wie geplant um 22,6 Prozent in Lokalwährung beziehungsweise 25,9 Prozent in Konzernwährung auf 232,4 Millionen Franken nach. Das Geschäft mit rezeptpflichtigen Medikamenten sank dabei um 19 Prozent auf 45,0 Millionen Franken.

Im südeuropäischen Marktplatzgeschäft zeigten die Umsätze ebenfalls südwärts: hier steht ein Minus von 17,7 Prozent in Lokalwährung beziehungsweise 21,2 Prozent in Konzernwährung auf 15,7 Millionen Franken in den Büchern. Einzig in dem vor der Abtrennung stehenden Schweizer Geschäft legte der Umsatz um 10,1 Prozent auf 177,8 Millionen Franken zu.

Weniger aktive Kunden

Auch bei den Kundenzahlen musste Zur Rose in Deutschland Rückgänge hinnehmen. Aufgrund der Konzentration auf potenzielle E-Rezept-Käufer, insbesondere mit einem chronischen Medikamentenbedarf, sei die Zahl aktiver Kunden per Ende März 2023 gegenüber Ende Dezember 2022 um rund 0,9 Millionen auf 9,5 Millionen zurückgegangen. Im Jahresvergleich habe das Unternehmen gar 2,6 Millionen aktive Kunden verloren. Diese Entwicklung ist insofern bemerkenswert, da der unmittelbare Konkurrent Shop Apotheke Europe wiederholt steigende Kundenzahlen kommuniziert hat.

Basis für Wachstum

Im laufenden Geschäftsjahr 2023 will sich die Zur Rose-Gruppe weiterhin insbesondere darauf konzentrieren, eine nachhaltige Basis für die Profitabilität und künftiges Umsatzwachstum zu schaffen. Die 2022 umgesetzten strukturellen Maßnahmen und Produktivitätssteigerungen würden ihre „volle Wirkung“ in diesem Jahr entfalten und die Ergebnislage „erneut stark verbessern“.

Wie kommuniziert, erwartet die Zur Rose-Gruppe den Abschluss der Schweiz-Transaktion mit Medbase (Migros) im zweiten Quartal 2023, vorbehaltlich der Zustimmung der Wettbewerbsbehörde. Exklusive des Schweizer Geschäfts und unabhängig von der Hochlaufgeschwindigkeit des elektronischen Rezepts bestätigt das Management die am 23. März kommunizierten Erwartungen: Demnach wird 2023 ein Rückgang des Außenumsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine Verbesserung des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf -20 Millionen bis -40 Millionen Franken erwartet.


Thorsten Schüller, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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