Ein-Jahres-Daten bei Neurodermitis

Upadacitinib punktet bei atopischer Dermatitis

Stuttgart - 11.04.2022, 09:15 Uhr

Nach einem Jahr Upadacitinib hatte sich bei Neurodermitis-Patient:innen ihr EASI um 75 Prozent verbessert. (Foto: triocean / AdobeStock)

Nach einem Jahr Upadacitinib hatte sich bei Neurodermitis-Patient:innen ihr EASI um 75 Prozent verbessert. (Foto: triocean / AdobeStock)


Der JAK-Inhibitor Upadacitinib überzeugt nicht nur kurzfristig bei Neurodermitis: Eine einjährige Behandlung mit Rinvoq verbesserte in Studien den EASI (Eczema Area and Severity Index) um 75 Prozent.

Orale Langzeittherapien für Patienten mit atopischer Dermatitis, denen eine topische Therapie nicht ausreicht, sind rar. Häufig werden orale Immunsuppressiva off label eingesetzt oder sind aufgrund ihres Sicherheitsprofils nicht für die Langzeitanwendung zugelassen. Auch für den bei moderater bis schwerer Neurodermitis zugelassenen Januskinase-Inhibitor Upadacitinib (Rinvoq®) standen bisher lediglich Daten bis zu einem Behandlungszeitraum von 16 Wochen zur Verfügung. 

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Nun wurden im Rahmen einer Follow-up-Analyse von zwei doppelverblindeten Phase-III-Studien Langzeitdaten mit 1.609 Patienten zur Sicherheit und Wirksamkeit von Upadacitinib über eine Anwendungsdauer von 52 Wochen ermittelt. Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Studie Anfang März 2022 im Fachjournal „JAMA Dermatology“ („Efficacy and Safety of Upadacitinib in Patients With Moderate to Severe Atopic Dermatitis Analysis of Follow-up Data From the Measure Up 1 and Measure Up 2 Randomized Clinical Trials“).

Die Probanden erhielten 1:1:1 randomisiert entweder einmal täglich 15 mg oder 30 mg des JAK-Inhibitors oder Placebo. Nach 16 Wochen wurden die Placebogruppen-Teilnehmer auf die 15-mg- und die 30-mg-Gruppe randomisiert. Es zeigte sich, dass auch in der Langzeitanwendung Upadacitinib sicher und wirksam war. So erreichten knapp 80 Prozent der Teilnehmer in beiden Behandlungsgruppen eine Verbesserung im EASI (Eczema Area and Severity Index) um 75 Prozent. Beide Dosierungen waren gut verträglich, es traten keine neuen Sicherheitssignale auf.

Facettenreiche Januskinase-Inhibitoren

„Januskinasen (JAK) stellen intrazelluläre, nicht-rezeptor­gebundene Tyrosinkinasen dar, die Zytokin-vermittelte Signale umsetzen und somit zu deren proinflammatorischen und wachstumsfördernden Wirkungen beitragen. Daher ist die Hemmung dieser Schnittstellen der Signaltransduktion ein vielversprechender therapeutischer Ansatz, der bisher von mehreren klinisch genutzten Vertretern wie Baricitinib (Olumiant®), Ruxolitinib (Jakavi®), Tofacitinib (Xeljanz®) und Upadacitinib (Rinvoq®) genutzt wird.“ 

Mehr dazu lesen Sie in der DAZ 32/2020, im Artikel von Prof. Dr. Stefan Oswald.


Marina Buchheit-Gusmão, Apothekerin
redaktion@daz.online


Deutsche Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


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