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Apothekerverband Mecklenburg-Vorpommern
Offene Worte zu E-Rezept, Personalmangel und Dienstleistungen
Personalmangel auf allen Ebenen
Ein weiteres zentrales Thema in Pudimats Bericht war der Personalmangel auf allen Ebenen. Wenn in Mecklenburg-Vorpommern Apotheken schließen, liege das am fehlenden Personal.
PTA-Gehälter knapp über dem Mindestlohn seien nicht attraktiv. Doch kurzfristig müssten die Apotheken weiter mit dieser Situation umgehen. Pudimat warb um Beteiligung an einem gemeinsamen Gremium von Kammer und Verband, das neue Konzepte für die PTA-Ausbildung in Mecklenburg-Vorpommern erarbeiten soll. Es würden nicht nur PTA-Schüler, sondern auch Lehrer fehlen. Möglicherweise müsse ein eigener Schulträger gegründet werden. Auf jeden Fall werde Geld dafür benötigt. Außerdem warb Pudimat aufgrund des absehbaren Generationenwechsels um Vorschläge für mindestens zwei neue Vorstandsmitglieder.
Besonders frustrierend sei der Personalmangel, wenn das Personal für sinnlose Tätigkeiten wie die Präqualifizierung eingesetzt werde. In der Politik werde für fast jedes Problem eine neue Regel geschaffen, ohne alte Regeln abzuschaffen, beklagte Pudimat. Stattdessen wäre es besser, auf fachliche Expertise zu setzen. Dieses Problem gebe es in vielen Berufen, die das Thema gemeinsam an die Politik herantragen sollten. „Es ist ein breites gesellschaftliches Umdenken nötig“, folgerte Pudimat.
Vorschlag der Krankenkassen zu pharmazeutischen Dienstleistungen
Zur wirtschaftlichen Situation der Apotheken berichtete Pudimat, dass die Sonderleistungen in der Pandemie recht gut vergütet worden seien, aber „das sind alles Einmaleffekte“. Personalkosten und Inflation erhöhten die Kosten. Darum werde die Diskussion über das Honorar weitergehen. Die Honorierung für künftige Dienstleistungen sei im Gesetz festgeschrieben, aber die Umsetzung wird erst vor der Schiedsstelle verhandelt.
Die ABDA hatte sich monatelang nicht zu den mittlerweile gescheiterten Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband über die pharmazeutischen Dienstleistungen geäußert. Doch Pudimat verriet nun ein Detail, um einen Eindruck von diesen Verhandlungen zu vermitteln. Demnach haben die Krankenkassen vorgeschlagen, die pharmazeutische Betreuung nach einer Organtransplantation als pharmazeutische Dienstleistung einzuführen. Wenn alle Patienten, die in einem Jahr ein Organ transplantiert bekommen, dies wahrnehmen, hätte dies nach einer Rechnung von Pudimat bedeutet, dass etwa jede fünfte Apotheke eine Leistung pro Jahr erbringen könnte. Daraufhin sei es folgerichtig, dass nun die Schiedsstelle damit befasst ist.
1 Kommentar
Falsch!
von Thomas Eper am 12.11.2021 um 12:01 Uhr
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