13:30 Uhr
Frauenärzte: Schwangere werden unverändert in Einzelfällen geimpft
Berlin (dpa) - Die Hürden für Corona-Impfungen für Schwangere bleiben nach Einschätzung eines Frauenärzte-Verbands auch nach einer Anpassung der Corona-Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) hoch. „Da die Haftung im Falle eines Zwischenfalls immer noch ungeklärt ist, werden Schwangere nur in Einzelfällen geimpft“, teilte der Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte, Christian Albring, auf dpa-Anfrage mit. Auch der noch immer knappe Impfstoff spiele eine Rolle: „Selbst wenn die STIKO die Impfung für alle Schwangeren empfehlen würde, würde das zurzeit nichts an der Situation ändern.“
Die STIKO hatte vor rund einer Woche ihre fünfte aktualisierte Impfempfehlung vorgelegt. Darin heißt es zunächst unverändert: „Die STIKO empfiehlt die generelle Impfung in der Schwangerschaft derzeit nicht.“ Verwiesen wird auf eine begrenzte Datenlage. Vorerkrankten Schwangeren, die ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 hätten, könne die Impfung „nach Nutzen-Risiko-Abwägung und nach ausführlicher Aufklärung“ angeboten werden.
Neu hinzugefügt hat die STIKO in dem Text, dass auch Schwangere „mit einem erhöhten Expositionsrisiko aufgrund ihrer Lebensumstände“ ein Impfangebot erhalten könnten, also wenn sie ein erhöhtes Risiko haben, dem Virus ausgesetzt zu sein. Es geht um den Einsatz von mRNA-Impfstoffen ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel.
Albring betonte, es könne „nicht Aufgabe der niedergelassenen Ärzte sein, bei all ihren Schwangeren, die fast alle sehr gern und dringend geimpft werden möchten, jetzt dieses Risiko zu beurteilen“. Von der STIKO gebe es keine Vorgaben, „was unter einem solchen erhöhten Expositionsrisiko zu verstehen ist“.
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