Britische Impfkommission: Astrazeneca nur noch für über 30-Jährige

Die Corona-News des Tages

07.04.2021, 08:45 Uhr

(Bild: Thaut Images / stock.adobe.com)

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Söder wirbt für spezielle Impfangebote an jüngere Politiker / Corona-Krise: Lebenserwartung sinkt in fast allen EU-Staaten / Regierung will einheitliche Erleichterungen für Geimpfte / 10.000 Dosen Corona-Impfstoff nicht geliefert / Corona-Varianten: EU-Kommission gibt 123 Millionen Euro für Forschung / Zulassung von Sputnik V in der Slowakei bleibt vorerst offen 

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie überschlagen sich an manchen Tagen die Nachrichten zu COVID-19. Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, bietet DAZ.online Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Corona-News des Tages – direkt aus dem News-Kanal der Deutschen Presse-Agentur. 

Studie: Noch viele Antikörper sechs Monate nach Moderna-Impfung / Thüringer Hausärzte und Apotheken: Praxen-Impfphase „gut angelaufen“ / Thrombosen nach Impfung: Britische Behörde informiert über Prüfung / Mehr als 15.000 Corona-Tote in Pakistan seit Beginn der Pandemie / WHO-Chef: Corona hat das Beste und Schlechteste im Menschen gezeigt / Gesundheitsminister: Impfstart bei Hausärzten wichtiger Schritt / Spanische Region setzt Impfung mit AstraZeneca aus / Mehr EU-Außenhandel mit Gütern für Kampf gegen Pandemie / Söder glaubt nicht an vorgezogene Bund-Länder-Konferenz zu Corona / Drastischer Anstieg der Corona-Fälle im Iran – Vierte Welle / Studie: Corona schädigt auch Psyche und Nerven / Impfungen in Arztpraxen beginnen – „Wir impfen alles, was wir haben“ / RKI registriert 9.677 Corona-Neuinfektionen und 298 neue Todesfälle / Corona-Neuinfektionen im Gazastreifen auf Höhepunkt / Corona-Rekord in Indien: Knapp 116.000 Fälle an einem Tag / Söder: Kurzer, konsequenter Lockdown, wenn alle Länder mitmachen / Nach 2,5 Millionen Impfungen: Ungarn lockert den Lockdown / Mehr als 4.000 Corona-Tote an einem Tag in Brasilien

16:48

Söder wirbt für spezielle Impfangebote an jüngere Politiker

München (dpa) - Angesichts steigender Ansteckungsgefahren durch neue Corona-Varianten hält CSU-Chef Markus Söder Impfungen für Politiker unter 60 Jahren für angebracht. «Wir müssen auch überlegen, noch mal tatsächlich in den nächsten Wochen, ob wir nicht noch ein paar Impfdosen übrig haben, wenn die Zahl wächst, um die Funktionsfähigkeit beispielsweise eines Landtags aufrechtzuerhalten, oder des Bundestages», sagte der bayerische Ministerpräsident am Mittwoch nach der Sitzung des Kabinetts in München. «Nach meiner Überzeugung müssen die Parlamente in dieser Situation absolut handlungsfähig sein.»

Bislang erhalten auch Politiker in Deutschland ihre Impfangebote nur entsprechend der geltenden Impfreihenfolge, maßgeblich ist hier also meist das Alter. Das bedeutet, dass Personen unter 60 Jahren derzeit nur in Ausnahmen, etwa wegen des Berufs, schon geimpft werden können.

Für Söder birgt das aber eine Gefahr, denn durch die gesteigerte Ansteckungsgefahr könne es in Parlamenten schnell geschehen, dass sich «eine halbe Fraktion» infiziere. Mit Impfangeboten für jüngere Politiker könne dagegen für Krisensitzungen die Handlungsfähigkeit der Demokratie gewährleistet werden.

16:43

Britische Impfkommission: AstraZeneca nur noch für über 30-Jährige

London (dpa) - Die britische Impfkommission hat ihre Empfehlung für den AstraZeneca-Impfstoff geändert. Das Präparat soll künftig möglichst nur noch Erwachsenen über 30 Jahren verabreicht werden, wie die Kommission am Mittwoch mitteilte. Grund sind Berichte über seltene Fälle von Blutgerinnseln im Zusammenhang mit einer Impfung mit dem Vakzin.

16:10

Corona-Krise: Lebenserwartung sinkt in fast allen EU-Staaten

Luxemburg (dpa) - Die durchschnittliche Lebenserwartung ist im ersten Jahr der Corona-Pandemie in fast allen EU-Ländern gesunken. 22 der 27 Länder verzeichneten 2020 im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Am stärksten waren Spanien (minus 1,6 Jahre) und Bulgarien (1,5 Jahre) betroffen. In Deutschland sank die Lebenserwartung bei der Geburt demnach um 0,2 Jahre auf 81,1 Jahre.

Unter der Lebenserwartung zu einem bestimmten Zeitpunkt versteht man die Anzahl der Jahre, die eine Person im Schnitt noch zu leben hat, wenn die zu dem Zeitpunkt herrschenden Sterbebedingungen weiter gelten würden. Anders ausgedrückt: Kinder, die 2020 in Deutschland geboren wurden, werden im Schnitt 81,1 Jahre alt - in dem theoretischen Fall, dass in der ganzen Zeit genauso gestorben wird wie 2020. Die angegebenen Zahlen für 2020 sind Eurostat zufolge vorläufige Schätzungen für die Lebenserwartung bei Geburt.

Langfristig betrachtet werden EU-Bürger eigentlich immer älter: Die durchschnittliche Lebenserwartung stieg nach Angaben von Eurostat seit den 1960er Jahren im Schnitt um mehr als zwei Jahre pro Jahrzehnt. In den letzten Jahren habe diese Entwicklung aber in mehreren Staaten stagniert oder sei sogar rückläufig gewesen. Nach dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie sei die Lebenserwartung 2020 schließlich in der überwiegenden Mehrheit der Staaten gesunken. Auch in den USA war die Lebenserwartung im ersten Halbjahr 2020 von 78,8 auf 77,8 Jahre zurückgegangen - der niedrigste Wert seit 2006.

Innerhalb der EU gibt es weiterhin ein starkes Gefälle: Am ältesten werden die Bewohner Maltas mit 82,6 Jahren. Es folgen Schweden, Italien und Spanien (jeweils 82,4 Jahre). Am niedrigsten ist die Lebenserwartung in Litauen (75,1), Rumänien (74,2) und Bulgarien (73,6). 2019 lag die EU-weite Lebenserwartung bei 81,3 Jahren. Für Irland liegen noch keine Daten vor.

15:26

Zulassung von Sputnik V in der Slowakei bleibt vorerst offen

Bratislava (dpa) - Ob die Slowakei den von der EU nicht zugelassenen russischen Impfstoff Sputnik V einsetzt, will der neue Gesundheitsminister Vladimir Lengvarsky erst Anfang kommender Woche entscheiden. Noch fehle ihm eine endgültige Stellungnahme des staatlichen Arzneimittel-Kontrollinstituts SUKL, erklärte der Minister am Mittwoch der staatlichen Nachrichtenagentur TASR.

In einem vorläufigen Zwischenbericht hatte das SUKL bereits Ende März erklärt, dass es aufgrund mangelhafter Daten keine seriöse Stellungnahme abgeben könne. Die Verantwortung müsse daher das Ministerium tragen, das eine Zulassung auch ohne positiven SUKL-Bericht erteilen könne, betonte eine SUKL-Sprecherin am Dienstag.

Inmitten regierungsinterner Konflikte hatten der konservativ-populistische Regierungschef Igor Matovic und sein Gesundheitsminister Marek Krajci entgegen einem Beschluss der eigenen Regierung heimlich zwei Millionen Dosen des Impfstoffs Sputnik V aus Russland bestellt. Die erste Lieferung von 200.000 Dosen holten sie am 1. März persönlich am Flughafen ab und provozierten damit eine Eskalation des bereits monatelang schwelenden Koalitionsstreits. Inzwischen traten beide Politiker zurück und ihre Nachfolger müssen entscheiden, was mit den gelieferten Impfdosen geschehen soll.

SUKL-Chefin Zuzana Batova hatte schon im Februar empfohlen, keinen Impfstoff einzusetzen, der nicht von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA positiv geprüft worden sei. Dennoch erteilte Krajci im März eine Ausnahmegenehmigung für Sputnik V. Zugleich verfügte er jedoch, dass der Einsatz des Impfstoffs aufgrund einer nationalen Zulassung erst nach Vorliegen einer positiven SUKL-Stellungnahme beginnen solle. Deshalb blieben die bereits gelieferten Impfdosen bisher ungenützt.

15:24

10.000 Dosen Corona-Impfstoff nicht geliefert

Mainz (dpa) - Eine ausgefallene Lieferung bremst in Rheinland-Pfalz erneut das Impftempo. Am Dienstag seien rund 10.000 fest zugesagte Dosen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer nicht geliefert worden, sagte Landesimpfkoordinator und Gesundheitsstaatssekretär Alexander Wilhelm (SPD) am Mittwoch in Mainz. Die Gründe dafür seien unklar. Zudem gebe es Hinweise, dass Ende April eine Lieferung von Moderna ausfallen könne. Der Bund habe zugesagt, dass künftig jede Woche mit 110.000 Impfstoff-Dosen zu rechnen sei, sagte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD).

15:14

Regierung will einheitliche Erleichterungen für Geimpfte

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung peilt für Menschen mit Corona-Impfung bundesweit einheitliche Erleichterungen bei Beschränkungen im Alltag an. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wolle die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu zeitnah mit seinen Länderkollegen besprechen, bekräftigte eine Sprecherin am Mittwoch in Berlin. Sie zitierte wörtlich eine entsprechende Bewertung des Robert Koch-Instituts: «Nach gegenwärtigem Kenntnisstand ist das Risiko einer Virusübertragung durch Personen, die vollständig geimpft wurden, spätestens zum Zeitpunkt ab dem 15. Tag nach Gabe der zweiten Impfdosis geringer als bei Vorliegen eines negativen Antigen-Schnelltests bei symptomlosen infizierten Personen.»

Die Ministeriumssprecherin sagte: «Deswegen ist die Folgerung daraus, dass Geimpfte dann auch so behandelt werden sollten wie negativ Getestete.» Sie betonte, «dass es nicht um Privilegien oder Vorrechte geht, sondern darum, dass vollständig Geimpfte so behandelt werden wie negativ Getestete». Weiter kündigte sie an, Geimpfte sollten dann weiter Maske tragen und Abstände einhalten. «Die Vorsichtsmaßnahmen - Abstandsregeln, AHA-Regeln - gelten weiterhin für alle.»

Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) ist ebenfalls für Erleichterungen für Geimpfte, wenn es vom Infektionsschutz her unproblematisch ist, wie ein Sprecher bekräftigte. Lambrecht hatte der «Bild»-Zeitung gesagt: «Wenn jetzt wissenschaftlich belegt wird, dass von Geimpften keine höhere Gefahr für andere ausgeht als von negativ getesteten Personen, entfällt eine wichtige Begründung
für die Einschränkung ihrer Grundrechte.»

Zur Lage in Pflegeheimen verwies Spahns Sprecherin auf einen Beschluss vom 22. März. Bund und Länder hatten beschlossen: «Zwei Wochen nach der Zweitimpfung können die Besuchsmöglichkeiten in Einrichtungen ohne Ausbruchsgeschehen wieder erweitert werden und wohnbereichsübergreifende Gruppenangebote wieder durchgeführt werden.»

Ein Impfeffekt auf das Infektionsgeschehen insgesamt ist noch nicht in Sicht, wie die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek am Dienstag im NDR-Podcast zum Coronavirus gesagt hatte. Wichtig sei zudem: Nach der ersten Impfung gebe es zunächst einer «gefährliche Phase», da sich Antikörper erst entwickeln müssten, wie Ciesek über Leichtsinn bei jenen sagte, die glaubten, nach der Impfung sofort geschützt zu sein.

13 Prozent der Menschen in Deutschland haben nach Angaben von Mittwoch mindestens eine Erstimpfung - 5,6 Prozent sind voll geimpft.

15:10

Corona-Varianten: EU-Kommission gibt 123 Millionen Euro für Forschung

Brüssel (dpa) - Im Kampf gegen gefährliche Coronavirus-Varianten stellt die EU-Kommission der Forschung 123 Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld aus dem Forschungsprogramm «Horizont Europa» solle dafür sorgen, dass den kurz- bis mittelfristigen Bedrohungen durch Mutanten begegnet werden könne, teilte die Brüsseler Behörde am Mittwoch mit.

«Wir müssen unsere Kräfte bündeln, um für die Zukunft gerüstet zu sein, von der Früherkennung der Varianten bis zur Durchführung und Koordinierung klinischer Studien für neue Impfstoffe und Behandlungsmethoden», sagte die zuständige EU-Kommissarin Marija Gabriel.

Konkret soll das Geld beispielsweise für die Weiterentwicklung vielversprechender Behandlungs- oder Impfstoffkandidaten genutzt werden. Auch solle die Infrastruktur etwa für einen schnelleren Datenaustausch von Forschern gefördert werden. Anträge dafür können vom 13. April bis zum 6. Mai 2021 eingereicht werden.

14:46

Studie: Noch viele Antikörper sechs Monate nach Moderna-Impfung

New York (dpa) - Auch ein halbes Jahr nach der vollständigen Corona-Impfung mit dem mRNA-Impfstoff von Moderna bleibt der Schutz einer neuen Studie zufolge hoch. Ein Langzeittest mit 33 Probanden habe sechs Monate nach der zweiten Impfung in allen Altersklassen ein weiterhin hohes Niveau an Antikörpern gegen Covid-19 gezeigt, berichten US-Experten im «New England Journal of Medicine» (NEJM). Die Studie werde weitergeführt, um die Wirksamkeit des Vakzins über noch längere Zeit beobachten zu können.

Bislang ist unklar, wie lang der Schutz durch die Covid-19-Impfstoffe hält. Anfang des Monats hatten aber auch schon die mRNA-Impfstoffhersteller Pfizer/Biontech mitgeteilt, dass der Schutz durch ihr gemeinsames Präparat sechs Monate nach der zweiten Dosis genauso hoch ist wie kurz danach. Zudem hätten sich keine Sicherheitsbedenken gezeigt. Die Produkte von Pfizer/Biontech und Moderna gelten als sehr ähnlich.

14:40

Thüringer Hausärzte und Apotheken: Praxen-Impfphase „gut angelaufen“

Erfurt (dpa/th) - Die ersten Corona-Impfungen in den Praxen der Hausärzte und Hausärztinnen sind nach Einschätzung des Thüringer Hausärzteverbandes gut angelaufen. Die Impfstoff-Lieferungen des Großhandels seien in den meisten Praxen pünktlich und problemlos im Laufe des Dienstags angekommen, sagte der Sprecher des Thüringer Hausärzteverbandes, Ulf Zitterbart.

Bis Dienstag seien rund 20.000 Impfdosen der Firma Biontech an die Praxen ausgeteilt worden, sagte der Sprecher des Thüringer Apothekerverbandes, Stefan Fink. Erwartet worden waren laut Fink rund 5.000 Dosen mehr. Die um rund 20 Prozent gekürzte Menge sei teilweise auf die Ärzte verteilt worden. Im Schnitt habe jeder Hausarzt und jede Hausärztin in Thüringen 18 bis 24 Dosen erhalten, die bis zum Wochenende geimpft werden können.

Zitterbart selbst hatte 27 Impfdosen zur Verfügung gestellt bekommen, ebenso wie die vier weiteren Ärzte in der Kranichfelder Gemeinschaftspraxis. «Wir haben um 14.00 Uhr gestern schon gestartet und Hausbesuche gefahren – zu Menschen, die gar nicht mehr in Impfzentren können», sagte Zitterbart. Aktuell gehörten vor allem neu zugezogene Pflegeheimbewohner und bettlägerige Patientinnen zu seinen Impfpatienten. «Diese Menschen sind sehr froh von uns geimpft zu werden.»

Die Praxen regeln die Terminvergabe selbst, beispielsweise per Telefon oder digitaler Terminbuchungsmöglichkeit. Für den Hausärzteverband stellt das die bei weitem größte Hürde in der angelaufenen Impfphase dar. Die Wartelisten seien lang, die Terminvergabe ein unheimlicher Arbeitsaufwand. Viele auf der Warteliste seien in der Zwischenzeit schon geimpft worden oder hätten einen Termin in einem der Zentren erhalten.

Die Krankenärztliche Vereinigung empfiehlt den Praxen sich bei der Terminvergabe nach der gängigen Impfpriorisierung zu richten. Auch für die Hausarztpraxen gilt generell die festgelegte Reihenfolge, wer zuerst geimpft werden kann. Man arbeite «von oben nach unten» ab – zuerst kämen alle Hochrisikopatienten, also die Ältesten, an die Reihe, sagte Zitterbart.

Rund 305.100 Thüringer und Thüringerinnen (rund 15 Prozent) sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums bisher erstmalig geimpft worden. In den vergangenen 24 Stunden sind rund 5.500 erste Corona-Impfungen dazugekommen. Ihre Zweitimpfung, und damit den vollen Impfschutz, haben den Angaben zufolge bisher rund 132.900 Thüringerinnen und Thüringer erhalten. Das entspricht einem Bevölkerungsanteil von gut sechs Prozent.

«Der Bestellprozess für die nächste Woche ist auch schon wieder eingeläutet», sagte Fink vom Apothekerverband. 20.000 bis 25.000 Dosen sollen dann wieder thüringenweit verfügbar sein. Jede Praxis gibt in der Apotheke ihre Bestellung auf, in der sie auch für den sogenannten Sprechstundenbedarf bestellt. Diese Zuweisung habe sehr gut geklappt, sagte Fink. Bisher ruckele es aber «nur, weil ein bisschen zu wenig Impfstoff da ist». Seiner Ansicht nach könnten die Hausarztpraxen das Dreifache der Dosen impfen.

Auch der Thüringer Hausärzteverband wünscht sich mehr Impfdosen. Die Hausärzteschaft sei unglücklich darüber, dass bisher nur 20 bis 30 Dosen pro Arzt oder Ärztin in der Woche verfügbar seien. Einige könnten bis zu 100 Dosen pro Woche impfen, sagte Zitterbart.

Ab kommender Woche soll das Impfstoff-Kontingent für Thüringen laut Apothekerverband auf drei Millionen Dosen pro Woche ansteigen. Ergänzend zu den Biontech-Lieferungen an die Praxen über den Großhandel sollen in dieser Woche rund 35.000 zusätzliche Impfdosen in den inzidenzstarken Landkreisen Greiz und Schmalkalden-Meiningen, dem Saale-Orla Kreis, dem Wartburgkreis und der Stadt Gera zum Einsatz kommen.

14:26

Mehr als 15.000 Corona-Tote in Pakistan seit Beginn der Pandemie

Islamabad (dpa) - In Pakistan sind seit Beginn der Corona-Pandemie mehr als 15.000 Menschen nach einer Infektion gestorben. Die Zahl der registrierten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg am Mittwoch auf 15.026, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorging. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden wurden demnach 102 neue Tote verzeichnet. Bislang wurden in Pakistan mehr als 700.180 Infektionen nachgewiesen. Vermutet wird, dass die tatsächlichen Zahlen deutlich höher sind.

In dem südasiatischen Land mit mehr als 220 Millionen Einwohnern läuft seit Februar eine Impfkampagne. Pakistan bekam dazu vom Nachbarn China Impfstoff des Herstellers Sinopharm geschenkt. Die Skepsis gegenüber diesem Impfstoff ist allerdings groß. Seit vergangener Woche wird auch das russische Mittel Sputnik V verimpft. Regierungsangaben zufolge sind bisher insgesamt rund 936.380 Impfungen in dem Land verabreicht worden.

14:24

Thrombosen nach Impfung: Britische Behörde informiert über Prüfung

London (dpa) - Die britische Arzneimittelbehörde und weitere Experten wollen noch am Mittwoch (16 Uhr MESZ) das Ergebnis einer Prüfung von seltenen Blutgerinnseln nach Impfungen mit dem Präparat von AstraZeneca vorlegen. Die Pressekonferenz soll live im Fernsehen übertragen werden.

Hintergrund sind «sehr seltene und spezifischen Arten von Blutgerinnseln mit einer geringen Anzahl an Blutplättchen nach einer Impfung mit AstraZeneca» wie die Chefin der Medicines and Healthcare products Regulatory Agency (MHRA), June Raine, am Dienstag mitgeteilt hatte. Einem Medienbericht zufolge erwägt die Behörde, den Impfstoff nicht mehr für unter 30-Jährige zu empfehlen.

In Deutschland hatten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern wegen der Thrombosefälle, die vor allem bei jungen Frauen auftraten, beschlossen, das Präparat in der Regel nur noch für Menschen ab 60 Jahre zu verabreichen. Für jüngere Menschen ist eine Impfung damit nur nach Aufklärung über die Risiken auf eigene Gefahr möglich.

14:15

Bayern will Impfungen auf Betrieb- und Fachärzte ausdehnen

München (dpa/lby) - Bayern will die Priorisierung bei den Impfungen gegen das Coronavirus lockern. Betriebsärzte sollen Angestellte in zehn großen Betrieben durchimpfen können, kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch nach der Sitzung des Kabinetts in München an. Das Modellprojekt soll noch im April beginnen.

Auch die Impfungen in den Praxen sollen weiter ausgebaut werden. «Es müssen auch Fachärzte integriert werden», erklärte Söder. Alle approbierten Ärzte bis hin zu Zahnärzten sollen die Möglichkeit haben, gegen das Coronavirus zu impfen. Seit dem Impfstart in den Praxen vergangene Woche seien fast 30 000 Spritzen verabreicht worden.

Insgesamt seien bislang 2,531 Millionen Impfungen in Bayern durchgeführt worden, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). «Wir wollen nach wie vor schneller vorankommen.» Doch bei dem Impfstoff-Hersteller Moderna sei ein Ausfall bei den Lieferungen angekündigt. Sollte Bayern davon betroffen seien, würden dem Freistaat im April 100.000 angekündigte Impfdosen fehlen.

Noch im Laufe des Jahres könnte der russische Impfstoff Sputnik V im schwäbischen Illertissen produziert werden. Eine entsprechende Absichtserklärung für die Produktion und den Import sei unterzeichnet, noch fehle aber die Zulassung des Impfstoffs durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA). «Es handelt sich um einen hochwirksamen Impfstoff», betonte Holetschek. Der Impfstoff müsse im Abstand von drei Wochen zwei Mal verabreicht werden.

14:13

WHO-Chef: Corona hat das Beste und Schlechteste im Menschen gezeigt

Brüssel (dpa) WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus hat angesichts des Weltgesundheitstages eine ungerechte Verteilung von Impfstoffen angeprangert. Länder mit geringen Einkommen hätten erst 0,1 Prozent der Corona-Impfstoffe erhalten, sagte er am Mittwoch während einer Online-Veranstaltung. Die Pandemie habe das Beste aber auch das Schlechteste der Menschheit zum Vorschein gebracht. So hätten viele Arbeiterinnen und Arbeiter im Gesundheitswesen Mut gezeigt und es habe auch gute Ambitionen von Firmen gegeben. Gleichzeitig sei die Ungleichheit in der Welt größer geworden und es habe Unternehmen gegeben, die von der Not anderer profitieren wollten.

Der 56-Jährige betonte, dass Marktkräfte allein die Verteilung von lebenswichtigen Gütern nicht sicherstellen könnten und die Pandemie noch lange nicht vorbei sei. «Wir haben vielleicht unterschiedliche Kulturen, Sprachen und einen unterschiedlichen Glauben aber wir teilen die gleiche DNA», sagte der Äthiopier. Es brauche eine Wirtschaft die betrachte, welche Einflüsse ihre Produkte und Dienstleistungen auf Menschen und Umwelt hätten.

14:09

Gesundheitsminister: Impfstart bei Hausärzten wichtiger Schritt

Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessens Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) sieht im Start der Corona-Schutzimpfungen durch die Hausärzte einen wichtigen Schritt auf dem Weg aus der Pandemie. Dadurch sei es möglich, die Impfungen zu erweitern und «in die Fläche» zu bringen, sagte er am Mittwoch in Wiesbaden laut einer Mitteilung. «Wir bekommen von unseren Partnern in der Impfallianz Hessen die Rückmeldung, dass die Bereitschaft der Medizinerinnen und Mediziner, sich bei den Impfungen zu engagieren, sehr hoch ist», so Klose.

Am Vortag hatten die Apotheken die ersten Impfstoffe an die Praxen ausgeliefert und einige Ärzte auch schon mit den Impfungen begonnen. Dem Ministerium zufolge sollte der Großteil der Ärzte am Mittwoch loslegen. Zu Beginn ist der Impfstoff noch begrenzt: Der Bund habe eine Menge von etwa 20 Dosen pro Praxis in Aussicht gestellt. «Angesichts der angekündigten erhöhten Liefermengen für die kommenden Wochen soll diese Zahl dann stetig gesteigert werden», teilte das Ministerium weiter mit.

Bislang erhielten die Menschen in Hessen ihre Spritze gegen das Virus vor allem in den 28 Impfzentren oder durch mobile Teams. Seit dieser Woche können diese auch Hausärzte verabreichen. Mancherorts hatte es zuvor Modellprojekte gegeben. Die Impfungen in den Zentren werden fortgesetzt.

13:58

Mehr EU-Außenhandel mit Gütern für Kampf gegen Pandemie

Luxemburg (dpa) - Sauerstoffgeräte, Schutzkleidung, Test-Equipment: Mit solchen Produkten für den Kampf gegen die Covid-19-Pandemie haben die EU-Staaten 2020 deutlich stärker gehandelt als im Vorjahr. Die Importe aus Nicht-EU-Ländern stiegen bei Gütern mit Covid-19-Bezug um 10 Prozent, die Exporte in Nicht-EU-Länder um 6 Prozent, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. In vielen anderen Bereichen ging der Außenhandel 2020 demnach stark zurück. Dies gilt auch für ähnliche medizinische Produkte ohne direkten Bezug zur Corona-Pandemie.

Häufiger in die EU importiert wurden etwa Schutzkleidung (plus 40 Prozent), Sauerstoffgeräte (39), Desinfektionsmittel und Diagnosegeräte (jeweils 20). Die stärksten Zuwächse bei den Exporten gab es bei Desinfektionsmitteln (plus 16 Prozent) und Test-Equipment (15).

Vor allem im ersten Halbjahr 2020 handelten die EU-Staaten solche Produkte stärker mit Nicht-EU-Ländern: Eurostat verzeichnet für diesen Zeitraum ein Plus von 13 beziehungsweise 9 Prozent bei Importen und Exporten. Im zweiten Halbjahr 2020 fiel der Anstieg im Vergleich zu 2019 mit 8 beziehungsweise 3 Prozent kleiner aus.

13:33

Söder glaubt nicht an vorgezogene Bund-Länder-Konferenz zu Corona

München (dpa) - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder rechnet in dieser Woche nicht mehr mit einer Konferenz von Bund und Ländern um den weiteren Corona-Kurs. Es werde wohl keine vorgezogene Ministerpräsidentenkonferenz geben, sagte der CSU-Chef am Mittwoch nach der Sitzung des bayerischen Kabinetts in München. Er begründete dies mit den unterschiedlichen Meinungen unter den Ländern für ein einheitliches Vorgehen etwa für einen erneuten harten Lockdown. Derzeit sehe es leider nicht nach der Einheitlichkeit aus, die für den härteren Kurs notwendig sei.

«Ich halte die Idee für sinnvoll», betonte Söder, aber im Moment gebe es dafür von den SPD-Ländern keine Unterstützung und auch unter den CDU-Ländern gebe es keine «große Unterstützung». Ein «genereller Lockdown» könne aber nur einheitlich von Bund und Ländern beschlossen werden, ansonsten drohe ein erneuter Flickenteppich.

Für die regionalen Lösungen gebe die «Notbremse» schon jetzt ein Instrument, hier sei aber zu überlegen, ob diese nicht in einem Bundesgesetz verankert werden könne, «damit sie für alle greift». Söder kritisierte erneut, dass die in der «Notbremse» hinterlegten Maßnahmen wie eine Ausgangssperre nicht einheitlich umgesetzt würden. Auch dies müsse bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz entschieden werden.

13:09

Drastischer Anstieg der Corona-Fälle im Iran - Vierte Welle

Teheran (dpa) - Im Iran ist die Anzahl der neuen Corona-Fälle und der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 erneut drastisch gestiegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Mittwoch wurden binnen eines Tages 193 Todesfälle und 21.954 Neuinfektionen im Zusammenhang mit dem Virus erfasst. Die vierte Corona-Welle sei eingetreten. Die Gesamtzahl der Infizierten seit Ausbruch der Pandemie im Februar 2020 liege bei fast 2 Millionen, die der Toten über 63.000, sagte Ministeriumssprecherin Sima Lari im Staatsfernsehen.

Den drastischen Anstieg begründet das Ministerium mit den Lockerungen während der zweiwöchigen persischen Neujahrsferien (21. März bis 2. April). In dieser Zeit waren viele Iraner auf In- und Auslandreisen und hielten die Corona-Verhaltensregeln nicht ein. Daher sollen erneut strenge Lockdowns verhängt werden. Außerdem sollen mehrere Wirtschaftsbereiche eingestellt und die Basare und Einkaufszentren für zumindest eine Woche geschlossen werden. Besonders schlimm ist es in Teheran mit seinen fast 13 Millionen Einwohnern.

Die Massenimpfungen für die 83 Millionen Iraner gegen das Coronavirus sind für September geplant. Bis dahin sollen mehr Impfstoffe eingeführt und auch die im Land selbst produzierten Vakzine nach dem Ende der Testphasen eingesetzt werden. Wegen der Wirtschaftskrise konnte die Islamische Republik bislang lediglich um die 2 Millionen Impfdosen einführen.

12:53

Spanische Region setzt Impfung mit AstraZeneca aus

Valladolid (dpa) - Die spanische Region Kastilien und León hat die Impfung mit AstraZeneca vorläufig ausgesetzt. In Valladolid knapp 200 Kilometer nordwestlich von Madrid wurden Hunderte Menschen, die am Mittwochvormittag in verschiedenen Impfzentren der Stadt Schlange standen, per Megaphon über diese Entscheidung informiert.

Man wolle vorsichtig agieren und die angekündigte neue Stellungnahme der EU-Behörde EMA abwarten, erklärte die regionale Gesundheitsministerin Verónica Casado im Radiointerview. «Damit will ich nicht sagen, dass man dem Impfstoff misstrauen sollte. Aber es ist von Nebenwirkungen, von Thrombosen die Rede. Und wir wissen nicht, wer davon betroffen sein könnte», sagte Casado.

Der regionale Ärzteverband und auch die Sozialistische Partei des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez kritisierten die Entscheidung der konservativen Regionalregierung. Die Maßnahme löse bei den Bürgern unnötig Alarm und «eine brutale Angst» aus, sagte der Präsident des Ärzteverbandes, José Luis Díaz Villarig. In der Region habe es keine Fälle von Thrombosen nach Impfungen gegeben.

12:22

Bundesregierung für „kurzen einheitlichen Lockdown“

Berlin (dpa) - Die Bundesregierung ist für ein erneutes deutliches Herunterfahren des öffentlichen Lebens in Deutschland und unterstützt indirekt die Idee eines «Brücken-Lockdowns» von CDU-Chef Armin Laschet. Auf die Frage, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Laschets Vorschlag bewerte, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Mittwoch in Berlin, es gebe im Moment bei den Corona-Neuinfektionen keine gute Datenbasis, die Zahl der belegten Intensivbetten spreche aber eine sehr deutliche Sprache. «Deswegen ist auch jede Forderung nach einem kurzen einheitlichen Lockdown richtig. Auch ein gemeinsames bundeseinheitliches Vorgehen wäre hier wichtig.»

Demmer fügte hinzu: «Die Vielfalt der beschlossenen Regeln trägt im Moment nicht zur Sicherheit und zur Akzeptanz bei.» Für vorgezogene Beratungen der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin, wie von Laschet ebenfalls vorgeschlagen, gibt es nach ihren Worten im Moment aber «erkennbar keine Mehrheit». Die nächsten Beratungen der Kanzlerin mit den Länderchefs sind für Montag geplant.

12:03

Apotheker-Verein hält Corona-Impfungen in Apotheken für möglich

Berlin (dpa/bb) - Der Berliner Apotheker-Verein hält Corona-Impfungen in Apotheken für möglich. Man sei grundsätzlich bereit, bei der Impfkampagne mitzumachen, sagte die Vereinsvorsitzende Anke Rüdinger am Mittwoch im Inforadio des RBB.

«Tatsächlich bin ich ein großer Freund von Impfen in Apotheken», so Rüdinger. «Wir sind in Berlin auch in Verhandlungen mit den Krankenkassen, um ein Grippe-Impfen in Apotheken als Modellprojekt zu etablieren. (...) Prinzipiell stehen wir durchaus zur Verfügung, wenn die Aufgabe steht, in Apotheken auch zu impfen. Aber das ist eine Entscheidung, die von der Politik getroffen werden muss.»

Momentan sei erstmal die Aufgabe der Apotheken, die Hausärzte mit den Corona-Impfstoffen zu beliefern, so Rüdinger. Sie sei froh, dass die Vakzine über den bewährten Weg vom Großhandel über die Apotheken in die Arztpraxen verteilt würden.

«Die Verteilung in der Fläche – und wir dürfen nicht immer von Berlin ausgehen – kann wirklich nur über die Apotheken geleistet werden. Die Zwischenhändler wären dort überfordert, weil die vielen Arztpraxen, die mit eingebunden sind in die Verimpfung der Impfstoffe, nicht so schnell und sicher erreicht werden könnten.»

Die Apotheken hätten zudem Erfahrung mit der Impfstofflagerung und -verteilung, so Rüdinger. Der Impfstoff erfordere eine Kühlung bei zwei bis acht Grad. Das sei kein Problem für die Apotheken, weil es immer kühlungspflichtige Medikamente gebe.

10:07

Corona-Neuinfektionen im Gazastreifen auf Höhepunkt

Gaza (dpa) - Die Zahl der Corona-Neuinfektionen im Gazastreifen hat einen Höhepunkt erreicht. Wie das Gesundheitsministerium in dem von der islamistischen Hamas beherrschten Palästinensergebiet am Mittwoch mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 1.916 neue Corona-Fälle registriert. Dies ist die höchste Zahl an einem Tag seit Beginn der Pandemie vor mehr als einem Jahr. Insgesamt wurden den Angaben zufolge am Dienstag 4.982 Tests gemacht, von denen mehr als ein Drittel positiv ausfielen.

Seit Beginn der Pandemie sind in dem Küstenstreifen laut Ministerium insgesamt 642 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.

Nach Angaben des Ministeriums stehen im Gazastreifen 81.600 Corona-Impfdosen zur Verfügung. Insgesamt erhielten demnach bisher mehr als 27.600 Einwohner eine Erstimpfung, mehr als 8.000 sind vollständig geimpft. Die Vereinigten Arabischen Emirate hatten Zehntausende Dosen des russischen Impfstoffs Sputnik gespendet.

Im Gazastreifen leben etwa zwei Millionen Menschen auf engem Raum, unter teilweise miserablen Bedingungen und bei schlechter medizinischer Versorgung. Die Pandemie bringt das Gesundheitssystem in dem Autonomiegebiet an seine Grenzen.

Am 22. Mai ist in den Palästinensergebieten die erste Parlamentswahl seit 15 Jahren geplant. 

10:00

Corona-Rekord in Indien: Knapp 116.000 Fälle an einem Tag

Neu Delhi (dpa) - Indien hat einen neuen Höchstwert an Neuinfektionen mit dem Coronavirus erreicht. Innerhalb eines Tages seien 115.736 neue Infektionen erfasst worden, wie das indische Gesundheitsministeriums am Mittwoch mitteilte. Demnach wurden auch 630 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona registriert. Es wird befürchtet, dass diese Zahlen in dem Riesenland weiter deutlich steigen. In absoluten Zahlen ist Indien das am drittmeisten von Corona betroffene Land – nach Brasilien und den USA.

Trotzdem leben viele Inderinnen und Inder so, als gebe es kein Corona mehr. Sie feiern große hinduistische Feste und besuchen Regionalwahlveranstaltungen, bei denen viele Leute ohne Masken und Abstand zusammenkommen. Auch ansteckendere Virusmutanten könnten eine Rolle bei der Verbreitung spielen.

Gesundheitsminister Harsh Vardhan warnte am Mittwoch auf Twitter, dass die Pandemie nicht vorüber sei. Er bat die Menschen, sich impfen zu lassen und sich an Corona-Regeln zu halten. Aus Ministeriumskreisen hieß es, dass die nächsten vier Wochen «sehr, sehr kritisch» seien.

Indien stellt selbst zwar Impfstoffe in Massenproduktion her, aber die Impfkampagne liegt hinter dem von der Regierung angestrebten Ziel zurück, bis Sommer 300 Millionen der mehr als 1,3 Milliarden Menschen im Land impfen zu lassen. Bislang wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums seit dem Impfstart im Januar 87 Millionen Dosen verabreicht. Und aus einigen Bundesstaaten kam Kritik, dass die Zentralregierung trotz der rasch steigenden Infektionszahlen bislang nur Menschen im Alter ab 45 Jahre impfen lässt.

Der Gesundheitsminister des besonders betroffenen und reichsten Bundesstaates Maharashtra sagte dem örtlichen Fernsehsender NDTV, dass Impfstoff dort bald ausgehe und er den indischen Gesundheitsminister um Nachschub gebeten habe. Etliche Impfzentren hätten schließen müssen, weil ihnen die Impfdosen ausgegangen seien. In dem Bundesstaat wurden Shoppingzentren und Restaurants geschlossen und Firmen angewiesen, ihre Angestellten im Homeoffice arbeiten zu lassen. An anderen Orten gibt es weniger strikte Regeln.

Indien produziert Impfstoff nicht nur fürs eigene Land, sondern auch viel für den Export. Doch angesichts der rasch steigenden Fallzahlen im Land wurde dieser eingeschränkt. Davon betroffen ist unter anderem die UN-Initiative Covax, die ärmere Länder mit Impfdosen versorgen soll.

9:18

Söder: Kurzer, konsequenter Lockdown, wenn alle Länder mitmachen

München/Berlin (dpa) - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hält einen kurzen und konsequenten Lockdown nur dann für sinnvoll, wenn alle Bundesländer mitmachen. Das sagte er am Mittwoch im «Morgenmagazin» von ARD und ZDF. «Wenn das in Deutschland kreuz und quer geht, die einen machen so, die anderen machen so, dann wird es nicht funktionieren.» Jedoch gebe es für einen kurzen, harten Lockdown gerade bei den SPD-geführten Ländern keine Unterstützung und auch einige CDU-Länder seien diesbezüglich zurückhaltend.

Söder warnte davor, in einen «Öffnungsblindflug» zu starten. Gerade über Ostern habe man wieder gute Erfahrungen mit der nächtlichen Ausgangssperre gemacht, weil diese besonders die privaten Kontakte einschränke. Und diese seien eine der Hauptquellen für mögliche Ansteckungen. Testen alleine sei keine Lösung, sagte der CSU-Chef. «Wir müssen impfen, was das Zeug hält.» Und das in Kombination mit Corona-«Notbremsen» und dem Verzicht auf weitere Öffnungen.

8:44

Nach 2,5 Millionen Impfungen: Ungarn lockert den Lockdown

Budapest (dpa) - Nach Fortschritten bei den Impfungen hat Ungarn am Mittwoch die geltenden Bestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gelockert. Demnach dürfen körpernahe Dienstleister wie Friseure und Kosmetiker sowie nicht essenziell notwendige Geschäfte unter Auflagen zur Vermeidung von Gedränge wieder öffnen. Die nächtliche Ausgangssperre beginnt statt um 20.00 Uhr erst um 22.00 Uhr. Sie dauert weiterhin bis morgens 5.00 Uhr. Die Gaststätten bleiben aber vorerst geschlossen. Hotels stehen weiterhin nur Geschäftsreisenden offen.

Die entsprechende Verordnung von Innenminister Sandor Pinter erschien in der Nacht zum Mittwoch im ungarischen Amtsblatt. Sie bezieht sich auf eine frühere Verordnung von Ministerpräsident Viktor Orban, wonach die genannten Öffnungsschritte wirksam werden sollten, sobald 2,5 Millionen Ungarn zumindest eine erste Impfung gegen Covid-19 erhalten haben. Diese Marke wurde am Dienstag erreicht.

Damit haben mehr als 25 Prozent der Ungarn zumindest eine Erstimpfung erhalten. Das EU-Land verabreicht seinen Bürgern auch in der EU nicht zugelassene Impfstoffe aus Russland und China. Experten äußerten allerdings ernsthafte Bedenken gegen die Strategie Orbans, die Lockerung des Lockdowns an die Zahl der Impfungen zu binden und vom Infektionsgeschehen im Land zu entkoppeln.

Dieses ist nämlich immer noch sehr intensiv. In dem Land mit zehn Millionen Einwohnern beträgt die Sieben-Tage-Rate an Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner derzeit 518. Hinzu kommen die Überlastung der Krankenhäuser und eine hohe Sterblichkeit. Seit Ausbruch der Pandemie im März des Vorjahres starben in Ungarn bis einschließlich Dienstag 22.098 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion.

7:30

Impfungen in Arztpraxen beginnen – „Wir impfen alles, was wir haben“

Potsdam (dpa/bb) - Am Mittwoch beginnt in Brandenburgs Arztpraxen das Impfen gegen das Coronavirus. Die Auslieferung des Vakzins läuft nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) bereits seit Dienstagnachmittag. Spätestens am Mittwochvormittag sollten dann die ersten Praxen beliefert worden sein. Wie viele Praxen es landesweit sind, die ab dieser Woche gegen das Coronavirus impfen, ist laut KVBB noch unklar, da sie ihre Impfdosen direkt über die Apotheken bestellen.

«Wir impfen alles, was wir haben», sagte etwa Allgemeinmedizinerin Antonia Stahl aus Falkensee (Havelland). Die Praxis sollte für diese Woche 18 Dosen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer erhalten, hinzu sollten noch einmal 100 Astrazeneca-Dosen kommen. In Stahls Praxis in Falkensee etwa sollen diese Woche rund 50 bis 60 Menschen bei Hausbesuchen geimpft werden. Hinzu kämen Termine in der Praxis am Mittwoch und am Freitag.

Nach Angaben des Innenministeriums soll Brandenburg rund 67.000 Impfstoffdosen im April pro Woche erhalten: davon rund 50.000 von Biontech/Pfizer. Die restlichen Mengen verteilen sich auf Moderna und AstraZeneca. Arztpraxen sollen nach Angaben des Ministeriums im April 29.000, 36.000, 30.000 und 95.000 Impfstoffdosen erhalten.

7:00

Studie: Corona schädigt auch Psyche und Nerven

Oxford (dpa) - Corona-Patienten haben häufiger neurologische oder psychische Probleme als Menschen mit anderen Atemwegserkrankungen. Eine britische Studie im Fachjournal «The Lancet Psychiatry» fand ein um 44 Prozent höheres Risiko für Angsterkrankungen oder Stimmungsschwankungen als nach einer Grippe.

«Unsere Ergebnisse zeigen, dass Hirnerkrankungen und psychiatrische Störungen nach Covid-19 häufiger auftreten als nach der Grippe oder anderen Atemwegsinfektionen», teilte Mitautor Max Taquet von der Universität Oxford mit. Die genauen Gründe dafür seien noch unklar.

Insgesamt litt etwa ein Drittel der erfassten Patienten innerhalb von sechs Monaten nach ihrer Covid-19-Diagnose an einer neurologischen oder psychischen Erkrankung. Die britischen Forscher analysierten digitale Daten von mehr als 236.000 Patienten, die überwiegend in den USA behandelt wurden.

Die häufigsten Diagnosen waren Angststörungen bei 17 Prozent und Stimmungsstörungen bei 14 Prozent aller analysierten Menschen. Sie litten zudem an Schlaflosigkeit (5 Prozent), Schlaganfall durch ein Blutgerinnsel (2,1) und Hirnblutungen (0,6). Die beteiligten Wissenschaftler weisen auf die Notwendigkeit weiterer Forschung hin, um die genauen Ursachen herauszufinden und Folgeschäden zu verhindern oder zu behandeln.

Bereits in der Vergangenheit hatte es Studien gegeben, die einen Zusammenhang zwischen neurologischen Erkrankungen und einer Infektion gesehen haben. Aber auch durch Folgen der Isolation infolge von Lockdowns und Quarantänen sind mancherorts die Krankschreibungen wegen psychischer Leiden gestiegen. In Bayern hatte die Auswertung von Versichertendaten ergeben, dass 2020 deutlich häufiger Menschen mit Depressionen und Ängsten bei der Arbeit ausgefallen waren als zuvor. 

In die aktuelle Studie flossen Daten aus den elektronischen Patientenakten von 236.379 Covid-19-Erkrankten. Der Großteil davon lebt in den Vereinigten Staaten. Patienten, die älter als zehn Jahre waren und nach dem 20. Januar 2020 mit Corona infiziert wurden und im Dezember 2020 noch am Leben waren, wurden einbezogen. Die Gruppe wurde mit 105.579 Grippepatienten verglichen und mit 236.038 Patienten, die an einer anderen Atemwegserkrankung litten.

Die Vollständigkeit und Genauigkeit der elektronischen Daten ist nicht vollständig bekannt. Zudem haben viele Erkrankte milde Verläufe und werden gar nicht erfasst.

5:05

RKI registriert 9.677 Corona-Neuinfektionen und 298 neue Todesfälle

Berlin (dpa) - Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9.677 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 298 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI von Mittwochmorgen hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 17.051 Neuinfektionen und 249 neue Todesfälle verzeichnet. Nach RKI-Annahmen werden derzeit aufgrund von Urlaub und geschlossenen Praxen gegebenenfalls noch etwas weniger Tests als vor den Ferien durchgeführt. Das RKI geht davon aus, dass die Testhäufigkeit erst nach den Osterferien, also in den meisten Bundesländern nach dem kommenden Wochenende, wieder auf einem mit den Vorwochen vergleichbaren Niveau liegt.

Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Mittwochmorgen bundesweit bei 110,1. Am Vortag gab das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 123,0 an.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.910.445 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.614.500 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 77.401.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Dienstagabend bei 0,81 (Vortag: 0,90). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 81 weitere Menschen anstecken. Eine Absenkung des R-Werts könne auch mit den Osterfeiertagen zusammenhängen, schreibt das RKI. «Die Werte können erst in einigen Tagen bewertet werden.»

2:36

Mehr als 4.000 Corona-Tote an einem Tag in Brasilien

Brasília (dpa) - Mitten in der sich verschärfenden Pandemie hat Brasilien erstmals mehr als 4.000 mit dem Coronavirus infizierte Opfer an einem Tag registriert. Innerhalb von 24 Stunden seien 4.195 Tote im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet worden, teilte das Gesundheitsministerium des größten Lands Lateinamerikas am Dienstag mit. An den Vortagen waren die Zahlen deutlich niedriger. Medienberichten zufolge wurden nun zahlreiche Todesfälle aus den Osterfeiertagen nachgemeldet.

Bislang hatten lediglich die USA mehr als 4.000 Tote pro Tag gemeldet. In Brasilien ist die Corona-Pandemie rund ein Jahr nach Beginn weitgehend außer Kontrolle geraten. In vielen Teilen des Landes steht das Gesundheitswesen vor dem Zusammenbruch. Der rechte Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus von Anfang an verharmlost. Angesichts zunehmender Kritik an seinem Krisenmanagement baute der Ex-Militär zuletzt sein Kabinett um.

Bislang haben sich in Brasilien über 13 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, fast 337.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Zuletzt hatten Wissenschaftler in dem südamerikanischen Land zudem eine neue Variante des Coronavirus identifiziert.


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