Kleine Anfrage zur Maskenausgabe

BMG rechtfertigt Preis von 6 Euro je Maske

Berlin - 27.01.2021, 12:15 Uhr

In einer Kleinen Anfrage erkundigen sich die Grünen nach den Hintergründen der Maskenausgabe-Aktion. (c / Foto: Imago images / penofoto)

In einer Kleinen Anfrage erkundigen sich die Grünen nach den Hintergründen der Maskenausgabe-Aktion. (c / Foto: Imago images / penofoto)


Offiziell seit 6. Januar läuft die Ausgabe von Schutzmasken in den Apotheken gegen Vorlage eines Berechtigungsscheins. Dafür erhalten die Offizinen 6 Euro je Maske aus der Staatskasse – doch wie kommt das Ministerium auf diesen Preis? Darauf geht das BMG in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen ein. Klar wird: Die Vergütung ist kein Geschenk an die Betriebe.

Mit dem Auftrag, während der Coronavirus-Pandemie Schutzmasken an besonders gefährdete Personengruppen auszugeben, hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Apotheken und deren Zulieferer vor eine Mammutaufgabe gestellt. Als der Minister Mitte Dezember eine entsprechende Verordnung präsentierte, begann der Run auf die Betriebe. Diese stellten sich ihrer Verantwortung und meisterten die Herausforderung letztlich doch.

Während in der ersten Phase der Ausgabe bis 6. Januar dieses Jahres noch die Apotheken selbst prüfen mussten, ob die Kund:innen einen Anspruch auf die Masken auf Staatskosten haben, und dafür eine pauschale Vergütung über den Nacht- und Notdienstfonds erhielten, der sich an der Zahl der abgegebenen Rx-Packungen im dritten Quartal 2020 richtete, läuft inzwischen Phase zwei. Seit der zweiten Januarwoche verschicken die Krankenkassen und privaten Krankenversicherer zwei Berechtigungsscheine an diejenigen Versicherten, denen Schutzmasken zustehen. Je Voucher erhalten die Versicherten dann gegen eine Eigenbeteiligung von 2 Euro sechs FFP2- Masken oder Masken in vergleichbarer Qualität in ihrer Apotheke. Die Offizinen bekommen dafür letztlich 6 Euro je abgegebener Maske vom Staat. Darin enthalten sind alle anfallenden Kosten und Steuern inklusive Einkaufspreis.

Wie kommt der Maskenpreis zustande?

Bereits kurz nach Bekanntwerden des Verordnungsentwurfs legte die Grünen-Fraktion im Bundestag eine Kleine Anfrage an das Bundesgesundheitsministerium (BMG) vor. Darin wollten die Abgeordneten unter anderem wissen, wie das Ministerium auf einen Preis von 6 Euro je Maske kommt. Inzwischen liegt die Antwort aus dem BMG vor. „Der Erstattungspreis von 6 Euro je Maske einschließlich Umsatzsteuer geht wesentlich auf eine vom Bundesministerium für Gesundheit in Auftrag gegebene Markterhebung zurück“, schreibt der zuständige Staatssekretär Thomas Gebhart. „Diese ergab zu den Preisentwicklungen in den unterschiedlichen Maskenklassen zum Stichtag 9. Oktober 2020 einen Durchschnittspreis für FFP2-Masken von 4,29 Euro.“ Die herangezogenen Quellen umfassten dabei laut Gebhart vorrangig die Angebote reiner Internet-Anbieter. „Hingegen werden die vom Bund finanzierten Masken über die Apotheken abgegeben. Daher waren bei der Festsetzung der Vergütungshöhe die Beschaffungskosten, die Kosten für die Beratungsleistung gegenüber den Anspruchsberechtigten und die Kosten für den Abrechnungsweg über die Apothekenrechenzentren zu berücksichtigen.“

Zudem habe das Ministerium dem Umstand Rechnung getragen, dass Vor-Ort-Apotheken während der Pandemie – anders als Internet-Anbieter – in besonderer Weise gefordert sind, Hygiene-Konzepte sowohl zum Schutz der Mitarbeiter:innen als auch der Kund:innen umzusetzen. „In diesem Zusammenhang ist auch der zusätzliche Aufwand zu erwähnen, der durch eine gegebenenfalls notwendige Umverpackung von Schutzmasken entsteht, da Packungsgrößen von drei oder sechs Schutzmasken auf dem Markt kaum erhältlich sind.“ Darüber hinaus soll der Erstattungsbetrag dem BMG zufolge einen Anreiz für die Apotheker:innen bieten, sich an der mit zusätzlichem Aufwand verbundenen Abgabe der Schutzmasken zu beteiligen. „Darüber hinaus tragen die Apotheken auch das wirtschaftliche Risiko der Abgabe der Masken.“

BMG fürchtet keinen Anstieg der Maskenpreise

Die Befürchtung, die Maskenpreise könnten im Zuge der Aktion steigen, hegt das Ministerium offenbar nicht. „Angesichts der fixen Vergütung für die Apotheken in Höhe von 6 Euro je Schutzmaske, die auch die mit der Abgabe der Masken verbundenen Dienstleistungen und Aufwendungen umfasst, besteht für den Großhandel und die Hersteller kein wesentlicher Spielraum für Preiserhöhungen“, betont es. „Zudem werden – anders als noch zu Beginn der Pandemie – auf den Märkten Atemschutzmasken mit FFP2-Standard oder vergleichbarem Standard in erheblicher Menge angeboten.“

Die Grünen erkundigen sich zudem nach einem anderen Problem: Es gibt kaum Maskenhersteller, die ihre Produkte in Dreier- oder Sechserpacks anbieten. Das macht unter Umständen ein Umverpacken in den Apotheken notwendig, das jedoch per Verordnung gestattet ist. Doch was bedeutet das für die Qualität und Verkehrsfähigkeit der Masken, fragen die Abgeordneten. Das BMG stellt klar: Durch das Neuverpacken der Masken werde die Konformität mit den einschlägigen EU-Vorschriften nicht beeinträchtigt. Auch die Schutzwirkung bleibe dabei vollständig erhalten. Anleitungen und Herstellerinformationen sind demnach bei jeder Abgabe von Schutzmasken in deutscher Sprache beizufügen, wenn diese neu verpackt werden.

ABDA hilft bei Masken-Beratung

Die Grünen erkundigen sich auch, ob das Ministerium die übliche Produktinformation für die Anwender als ausreichend erachtet oder ob es „vor allem angesichts der Bedeutung des korrekten Sitzes der Schutzmaske für die Gewährleistung der Schutzwirkung eine auf den anspruchsberechtigten Personenkreis zugeschnittene Information“ braucht. Das BMG verweist auf die Spitzenorganisation der Apotheker:innen: „Das Bundesministerium für Gesundheit hat im Dezember 2020 der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) ein Informationsblatt übermittelt, in dem Hinweise zum korrekten Aufsetzender Schutzmaske gegeben werden. Die ABDA hat das Informationsblatt ihren Mitgliedern übersandt und diese darüber informiert, dass es auf ihrer Internetseite für die Apotheken zum Herunterladen zur Verfügung steht, damit es bei Bedarf an Kundinnen und Kunden ausgehändigt werden kann.“

Überdies möchten die Gesundheitsexperten der Fraktion wissen, welche Masken die Apotheken genau im Zuge der staatlich finanzierten Aktion abgeben dürfen. Dazu heißt es: „Abgabefähig sind die in der Anlage zur SchutzmV aufgeführten Schutzmasken. Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Apotheken sich vor der Beschaffung und Abgabe von der Verkehrsfähigkeit und der Qualität der Schutzmasken in geeigneter Weise vergewissern.“ Die ABDA unterstützt demnach die Apotheken mit einer Empfehlung zur Beschaffung und Abgabe von Schutzmasken gemäß der Schutzmaskenverordnung. „Diese Empfehlung enthält auch ausführliche Hinweise zur Verkehrsfähigkeit und Qualität der abzugebenden Schutzmasken.“

Warum der Vertriebsweg Apotheke?

Die Grünen bohren weiter: Welche Vorkehrungen hat das BMG getroffen, um zu verhindern, dass die Apotheken plötzlich von den Anspruchsberechtigten überrannt werden? Zunächst verweist das Ministerium auf die Eigeninitiative der Betriebe. „Wie die Praxis der letzten Wochen gezeigt hat, erfolgt vor allem in vielen größeren Apotheken die Abgabe der Schutzmasken räumlich getrennt vom regulären Apothekenbetrieb“, heißt es in der Antwort. Zudem gebe § 3 Absatz 4 SchutzmV den Krankenkassen und privaten Krankenversicherungsunternehmen vor, die Voucher an die anspruchsberechtigten Personen in einer vorgegebenen Reihenfolge zu versenden: Zuerst an die Personen, die das 75. Lebensjahr vollendet haben, dann an die Personen, die das 70. Lebensjahr vollendet haben sowie an die Personen, bei denen ein in der Verordnung genannter Risikofaktor vorliegt, und zuletzt an die Personen, die das 60. Lebensjahr vollendet haben. „Die sukzessive Versendung der Berechtigungsscheine trägt dazu bei, dass die anspruchsberechtigten Personengruppen zu unterschiedlichen Zeitpunkten die Apotheken aufsuchen.“

Verteilung über Krankenkassen war keine Option

Eine Frage stellte sich Beobachtern in den vergangenen Wochen immer mal wieder: Warum sollen eigentlich die Apotheken die Masken ausgeben? Hätte es da nicht andere Möglichkeiten gegeben, zum Beispiel den direkten Versand der Masken durch die Krankenkassen? Nein, meint das BMG: „Die Bundesregierung hat sich für diesen Distributionsweg entschieden, weil mit der Abgabe von voraussichtlich mehreren hundert Millionen Schutzmasken innerhalb von nur vier Monaten erhebliche Anforderungen, insbesondere hinsichtlich der Beschaffung der Schutzmasken, der Prüfung ihrer Qualität und der Beratung der Anspruchsberechtigten verbunden sind. Die Apothekerschaft verfügt neben den dafür erforderlichen Selbstverwaltungs- und Distributionsstrukturen auch über die notwendigen Beschaffungswege.“ Dies sei bei anderen Leistungserbringern und bei der Gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung nicht der Fall.

Die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Bundestag, Maria Klein-Schmeink, ist mit den Ausführungen des BMG nicht einverstanden. Sie hält den Preis von 6 Euro je Maske dennoch für zu hoch. „Die Bundesregierung hat  schon im Oktober einen Durchschnittspreis ermittelt, der deutlich darauf hingedeutet hat, dass der Markt an Masken sich überhitzt“, kritisiert sie. „Aber anstatt die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen, beschließt die Bundesregierung Apotheker und Lieferanten gleichermaßen glücklich zu machen, indem sie einen Preis pro Maske zahlt, über den jeder, der mit dem Maskengeschäft vertraut ist, nur verwundert den Kopf schüttelt.“ Stattdessen wäre es aus Sicht der Gesundheitsexpertin der richtige Weg gewesen mit einem Festzuschlag „die Preistreiberei der Zwischenhändler auf ein vernünftiges Maß zu begrenzen“, vergleichbar mit der zwischenzeitlichen Deckelung der Preise für Corona-Antigen-Tests. „Anscheinend hat sie aber nun der Mut schon wieder verlassen und so greift sie bei den Masken, bei denen ein Einschreiten viel nötiger erscheint, nicht zu diesem Instrument.“

Klein-Schmeink: BMG erleidet Schiffbruch

Zudem, so Klein Schmeink, wurde es versäumt, die deutsche EU- Ratspräsidentschaft dazu zu nutzen, um gemeinsam europäisch gegenzusteuern. „Dass ohne ein koordiniertes und vorausschauendes Vorgehen die Maskenpreise für alle nochmal teurer werden, hätte sie wissen müssen und nimmt es scheinbar achselzuckend in Kauf.“ Auch den Apotheken die Beschaffung der Masken aufzubürden, hält sie für falsch. „Die Tatsache, dass das BMG zudem anscheinend lieber jede Apotheke für sich allein, aber im Wettbewerb mit allen anderen Apotheken, losgeschickt hat, um sich mit der notwendigen Anzahl an Masken einzudecken, anstatt ein erneutes zentrales Beschaffungsverfahren zu starten, muss zudem als Eingeständnis für den Schiffbruch gesehen werden, den das BMG im Frühjahr mit seinem Open-House-Verfahren erlitten hat.“

Gegenüber DAZ.online betont Klein-Schmeink, die Kritik richte sich ausdrücklich nicht gegen die Apotheker:innen. „Die haben die Kohlen aus dem Feuer geholt und viele reagieren ja sogar, indem sie ihren Kundinnen und Kunden die Selbstbeteiligung erlassen wollen oder kostenlos Masken obendrauf legen. Es geht um die Zwischenhändler und v. a. die Bundesregierung, die mit ihrem übers Knie gebrochenen Vorgehen auch von den Apotheken Extremes abverlangt.“



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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26 Kommentare

Nachschlag Maskenpreis

von Edgar Müller am 09.02.2021 um 9:56 Uhr

Habe bis heute noch keine Gutscheine erhalten. Warte auch gar nicht darauf. Für die 2 Euro, die ich bei diesem Unsinn noch zuzahlen müßte, bekomme ich in der freien Wirtschaft 8 Masken, ohne den Steuerzahler zu schädigen, frei Haus geliefert,
Ich zahle seit 48 Jahren Einkommenssteuer. Mir tut es weh, wie dieses Geld verbraten wird.

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Maskenpreis

von Edgar Müller am 04.02.2021 um 13:25 Uhr

Lange Reden, kurzer Sinn.
Bin 64 Jahre alt, habe mir im Januar 400 FFP2 Masken, voll zertifiziert, für 96 Euro bestellt und erspare mir damit Massenveranstaltungen in Apotheken.
Der gesammte Maskenball der Regierung ist für mich nicht nachvollziehbar.

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AW: Maskenpreis

von URSULA Illig am 07.02.2021 um 22:25 Uhr

Also 25 Cent je Stück. Es ist unanständig, dass das Bundesgesundheitsministerium die Kassen der Beitragszahler zugunsten der Apotheker plündert. Diese Branche braucht keine Unterstützung!

Die sinnvolle Alternative

von Werner Schwarz am 02.02.2021 um 9:25 Uhr

Statt einen wirklich aufwändigen, weil fälschungssicheren Berechtigungsschein erst an die Berechtigten zu schicken wäre es billiger und sicher auch schneller gewesen, die FFP2-Masken in einen Umschlag zu stecken und diesen einfach zuzuschicken.

So hat sich nun, nebenden exorbitanten Kosten auch ergeben, dass die Masken erst im Februar bei den Risikmenschen ankommen. Und damit viele Monate zu spät.

Aber dieses systematsche Organisationsversagen steht nicht alleine sondern reiht sich in eine lange Liste weiterer erstaunolicher Punkte ein, angefangen von der anfänglichen Aussage, dass Masken gar keine Wirkung auf das Infektionsgeschehen hätten.

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Logik und Ignoranz im Argumentationskarussel á la Pippi Langstrumpf

von Bernd Jas am 28.01.2021 um 12:51 Uhr

Man muß sich das nicht zweimal durchlesen um zu merken, dass unsere Jahrzehnte lange Argumentation um angepasste Honorierung (siehe Bspw. Hüsgens BTM Berechnung) einfach ignoriert wurde, aber jetzt zur Begründung der eigenen Taten herangezogen werden. Sie wissen ganz genau mit wem sie es machen können und werden es VERDAMMT nötig haben Wählerstimmen zu halten.

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Flexible Struktur

von Dr. Thomas Müller-Bohn am 28.01.2021 um 12:21 Uhr

@rose: Da Sie mich direkt ansprechen, melde ich mich auch zu diesem Thema. Ihre Rechnung kann ich nur bestätigen. Die große Unbekannte ist wie immer die Mühe bei den Erläuterungen zum Umgang mit den Masken. Am Ende wird ein Gewin bleiben, aber der ist verdient für eine so flexible Struktur. Besonders wichtig scheint mir Ihr Hinweis, dass der Staat es bestimmt nicht billiger hätte machen können. Darum ist es für den Staat eine preiswerte Lösung und eine gute Entscheidung. Außerdem sollten wir nicht vergessen, dass darin auch eine gewisse Entschädigung für die großen Unwägbarkeiten der ersten Masken-Runde steckt.

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Staatskosten

von Rose am 28.01.2021 um 8:49 Uhr

Für das Rechnen sind hier ja eigentlich die Kollegen Müller-Bohn und Herzog zuständig, aber von den 6 € bzw. 2,5 Mrd. gehen erst einmal 19% MwSt. zurück an Vater Staat. Von den netto 5,04 € ziehen wir dann mal 1,80 als realistischen EK ab. Verbleiben 3,24 € Rohgewinn vor Kosten wie Umtüten, Abgabe, Beratung/Betüddeln/Beruhigen/Zuwenden und Strom/Heizung/Personal/Eh-da. Vom Betriebsergebnis vor Steuern von dann vielleicht 2,50 € zahlen wir ca. 1,25 € an Steuern und erhalten Arbeitsplätze/Lohnsteuer und Infrastruktur. Fakt ist doch, dass der Staat von den 6 € mindestens 2,20 € direkt wieder zurück bekommt, also effektiv nur 3,80 bezahlt -sofern die Gutscheine in D eingelöst werden. Teuer wir es für den Staat nur dann, wenn in NL eingelöst wird...Jeder andere Vertriebsweg wäre teuer (und sinnloser) gewesen. Wir können voller Stolz behaupten: so etwas schaffen nur wir und die Vergütung steht uns auch zu, auch wenn das vielleicht schwer zu vermitteln ist. Das war für das Land, für die Menschen, für das Ministerium und ja, auch für die Apotheken ein guter Deal. Dafür muss man sich nicht schämen, darauf kann man stolz sein.

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AW: Staatskosten

von Martin nahe Straulino am 28.01.2021 um 11:12 Uhr

Danke für ihren Kommentar - ich hätte diesen nicht besser schreiben können.
Wir geben auch nur deutsche Qualitätsware ab (Netto-EK 1,80€). Das haben unsere Stammkunden verdient.
Viele Grüße M.S.

AW: Staatskosten

von Stefan Schulz am 28.01.2021 um 14:50 Uhr

Ihrer Rechnung kann ich nicht folgen.
EK siehe auf Werbebannern der DAZ liegt bei 55 Cent.
Und wieso Umtüten, die sind doch alle einzelnd eingepackt. Erklären und Beraten wird ja auch bei einer Paracetamol gemacht. Dagegen dürfte der Stücknutzen lächerlich sein.
Nochmals, geben sie es doch endlich zu, dass sie eine Menge Kohle mit der Maskenabgabe verdienen. Ist doch nicht schändlich, Geld zu verdienen.

AW: @Stefan Schulz

von Christian Becker am 28.01.2021 um 15:53 Uhr

Natürlich wird bei anderen Verkäufen in der Apotheke auch beraten... aber dann muss man diesen Beratungsaufwand doch auch bei den Masken mit einpreisen.
Ich verstehe den Einwand nicht ganz. Paracetamol ist im Einkauf auch günstiger also manche Maske.
Zudem bringen die Masken sicherlich Umsatz, aber halt auch zusätzliche Arbeit, die ebenfalls mit eingepreist werden sollte.
Und ja, hängen bleibt wohl auch noch was... und es ist völlig richtig, das darf man als Unternehmer schon auch für sich beanspruchen. Ob das so die goldene Nase ist, die man sich da verdient, oder eher die Modeschmuckvariante aus galvanisiertem Kunststoff, wird sich zeigen und ist sicherlich auch von Apotheke zu Apotheke unterschiedlich.

AW: Staatskosten

von Rose am 28.01.2021 um 16:14 Uhr

... ist ein guter Deal für alle Seiten und die Apotheken können es gebrauchen. Erklärt wird auch bei PCM und auch das kostet Zeit und Geld, bei den Masken wird aber viel drum herum geredet: warum das so lange gedauert hat, ob man sie waschen kann (ja, immrnoch bei 80%), warum denn nicht, wie lange kann man sie tragen, usw.. Die Verunsicherung ist groß, glauben Sie gar nicht.
Die Angebote, die Sie jetzt auf DAZ Online sehen sind nicht hilfreich: wir haben die Ware im Dezember gekauft. Damals (vielleicht auch jetzt) hatten diese Preisbrecher nie Ware auf Lager und einem Lieferzeiten von mehreren Wochen/Monaten genannt. Wir haben deutlich teurer gekauft, alles vorfinanziert und das Lager voll. Wenn nicht: kaufmännisches Risiko und doch nicht so ein guter Deal. Werden Sie verstehen.

Peter hat schon nicht ganz Unrecht.

von Markus am 27.01.2021 um 22:46 Uhr

Der angegebene Preis ist für richtige, geprüfte medizinische FFP2-Masken sicherlich nicht realistisch. Meine Frau arbeitet im Großhandel für Medizinprodukte und die kaufen aktuell für 1,40 € pro Maske ein. Bei Aliexpress kann man aber auch welche mit CE-Kennezichnung, Prüfnummer und allem drum und dran für 32 ct pro Stück kaufen. Wohlgemerkt mit Versand aus der EU - bei Versand aus Hongkong kosten Sie nur halb so viel.

Der Unterschied ist kaum zu erkennen und es wurden ja auch von offiziellen Stellen schon genug Fake-Masken eingekauft. Zudem gibt es Apotheken, die das 10er-Pack für 10 € verkaufen und die gleichen Masken auch auf den Gutschein rausgeben und dafür das sechsfache plus Eigenanteil kassieren. Wenn man also davon ausgeht, dass die die Masken nicht mit Verlust verkaufen kassieren Sie vom Staat 5 € pro Maske zusätzlich und noch den Eigenanteil.

Das schlimme ist ja, dass Selbständige und Kleinunternehmer aus anderen Bereichen noch nicht einmal die Novemberhilfen erhalten haben und, vom Staat alleingelassen, reihenweise pleite gehen, während in die Apotheken jetzt ohne Sinn und Verstand Steuergelder bis zum Abwinken reingepumpt werden. Eine derartige Steuerverschwendung und Ungerechtigkeit ist einfach nur skandalös.

Ich bin übrigens kein Corona-gebeutelter Selbständiger und habe finanziell nicht unter Corona gelitten (leider bin ich aber auch kein Apotheker, der sich jetzt eine goldene Nase verdient). Bei allein über 500 € Lohnsteuer (mit allen anderen Steuern wahrscheinlich über 1000 €) im Monat darf ich mich aber wohl darüber aufregen, wenn damit so ein Schindelluder getrieben wird!

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AW: Peter hat schon nicht ganz Unrecht

von Anita Peter am 28.01.2021 um 6:16 Uhr

Lieber Markus,

die Menschen regen sich eben über das auf, was ihnen die Medien skandalös präsentieren und leicht zu verstehen ist. Damit kann man leicht Auflage machen und Neid erzeugen. Richtig Stimmung machen. Dinge wie Target 2, die schwer zu verstehen sind, werden nicht skandalisiert, obwohl es hier um Billionen geht, die Deutschland nie wieder sehen wird.
Ich nehme nehme mir bei den Masken für jeden Kunden Zeit. Erkläre ihm das richtige Anlegen, das richtige Tragen, die richtige Handhabung, die richtige Lagerung usw usw... bringe meinen gebrelichen Kunden die Masken nach Hause. Bietet Alidingsbums diese Dienstleistungen auch an?

Haben Sie die letzten 15 Jahre regelm. eine Lohnerhöhung bekommen? Wir nicht. Deshalb schliesst jeden Tag eine Apotheke. Da kommt bei vielen Schadenfreude auf, weil wir Apothekers ja vor Geld nur so stinken. Das sind eben das Halbwissen, das man vom Elternhaus schon mitbekommen hat. Ein Umdenken setzt meisst so im Alter um die 70 ein, wenn man auf seine Apotheke vor Ort angewiesen ist.

Ihnen wünche ich diese Erkenntnis schon ein wenig eher, gerne lade ich Sie in meine Apotheke ein um einen Tag mitzuerleben. Vllt öffnet es ihnen ein wenig die Augen.

AW: Peter hat schon nicht ganz Unrecht

von Thomas Bsonek am 28.01.2021 um 12:12 Uhr

Es gibt sicher Kollegoiden, die das genau so handhaben. Die stehen dann auch zu Recht am Pranger. Aber es ist eben NICHT korrekt, dann einen ganzen Berufsstand , von dem die allermeisten korrekt und ethisch unangreifbar handeln, so zu diffamieren.

Uns allen wünsche ich mehr Einsicht, Weitsicht und Wir-Gefühl, damit wir diese Riesenherausforderung angemessen meistern können!

Verdienst und Umsatz

von Peter am 27.01.2021 um 16:07 Uhr

Mir kommen so langsam die Tränen, sehr geehrte Apothekerschaft. Wie abgehoben sind sie eigentlich?
Jeder gerade sich im Lockdown befindlicher Betrieb würde sich über den ca.160000 Tausend Euro Mehrumsatz freuen. Und kommen sie mir nicht mut der alten Leier, Umsatz ist nicht Verdienst.
50 Cent zu 6 Euro. Das sind doch Aufschläge von denen nur noch die Alten
zu berichten haben...

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AW: Verdienst und Umsatz

von Ahlmeyer am 27.01.2021 um 16:32 Uhr

Was die vom Lockdown betroffenen Betriebe angeht, haben Sie meine volle Solidarität und ich versuche diese wo es eben geht zu unterstützen. Yoga Schule, Fitness Studio etc.; alle Mitgliedschaften laufen weiter, obwohl meine Familie die Dienstleistungen derzeit nicht in Anspruch nehmen kann. Was ich aber nicht haben kann, ist diese Neiddebatte, die Sie hier anzetteln.Zudem werfen Sie mit unrealistischen Netto Einkaufspreisen um sich und setzen die Brutto Preise gegenüber. Sie selber bezeichnen die Regierung als unfähig, wenn man Sie aber mit gleicher Wortwahl ebenso anspricht, fühlen Sie sich beleidigt. Falls Sie frustriert sein sollten, was ich bei vielen in der derzeitigen Lage sehr gut verstehen kann, möchte ich Ihnen nur folgendes sagen: Die Apotheken sind der falsche Adressat.

AW: Verdienst und Umsatz

von Anita Peter am 27.01.2021 um 17:48 Uhr

Peter können Sie mir bitte das Angebot mit den 50 cent zukommen lassen, bei einer Abnahmemenge von 1000 Stück. Würde mich sehr freuen, Sie scheinen sehr kompentent zu sein und sehr gute Kontakte zu haben. Wenn möglich bitte nicht brutto mit netto verwechseln. Vielen Dank!

AW: Einkaufspreise bei Abnahme von einer halben Million Stück

von Andreas Grünebaum am 27.01.2021 um 18:38 Uhr

Sie wiederholen hier ständig ihren phantastischen Einkaufspreis von 50 Cent. Ich kenne derzeit nur ein Angebot für nicht näher spezifizierte FFP2 Masken mir unbekannter Qualität, wo sie Bei Abnahme von 500.000 Stück (In Worten eine halbe Million) einen Netto Einkauf von 250.000 Euro (in Worten eine viertel Million Euro) erreichen können. Wenn Sie in der Lage sind, eben mal 250.000 Masken abzunehmen und sofort zu zahlen, sowie den Mut das Risiko von 500.000 Masken auf Lager zu nehmen auf sich zu nehmen, dann brauchen Sie auch nicht zu jammern. Den meisten Apothekern fehlen hierzu jedoch die liquiden Mittel und die Möglichkeit überhaupt so viele Masken zu verkaufen. Von dem Risiko gefälschte Ware einzukaufen ganz zu schweigen!

AW: Verdienst und Umsatz

von Thomas Bsonek am 28.01.2021 um 11:58 Uhr

Eigentlich dürfte man solche Polemik nicht wirklich ernst nehmen, aber es sind doch einige handwerkliche Fehler enthalten, die eines Kommentars bedürfen....
1. Den Eigenanteil gibt es nicht obendrauf, der wird abgezogen.
2. für 50 ct gibt es allenfalls Riesenmengen zweifelhafter Zertifikate oder KN95 Ware, die zwar aus Sicht des BMG möglicherweise den Anforderungen entsprechen, die aber - aus gutem Grund - über Apotheken nicht (mehr) abgegeben werden dürfen.
3. Sie vergleichen brutto mit netto .
4. Die Ware muss (um)konfektioniert werden. Dieser Aufwand muss fairerweise einkalkuliert werden.
5. Unsere Patienten lehnen chinesische Ware strikt ab und bestehen auf deutscher Herstellung. Die gibt es ab etwa 1,25 € netto/1,48 € brutto. Auch hier Mengen- und Konfektionsproblematik. Realistische Mengen ab 1,40 € netto - unkonfektioniert .
6. Wo bleibt der Aufwand, der bei der Beschaffung entsteht? Der entsteht separat, ist bei Wahrung der Seriosität erheblich (!!!) und kann nicht als bereits eingepreist angesehen werden. Beschaffung über bereits akkreditierte oder bekannte Quellen geht keinesfalls unter 2 € netto.
7. Keiner spricht mehr über die Maskenverteilaktion aus dem Dezember. Die haben wir gestemmt ohne nach Kohle zu fragen. Ich kann nur für unseren Laden sprechen. Das war allenfalls kostendeckend.
8. 6 € sind trotzdem tatsächlich gut auskömmlich. Noch. Die Preise steigen bereits wieder. Wie hoch, werden wir sehen. Das ist unser Risiko. Dann gelten die 6 € aber weiter und Sie werden auf Ihrem Recht bestehen......

Grün.

von Roland Mückschel am 27.01.2021 um 15:36 Uhr

Jetzt wissen wir endlich welche Farbe die
Scheinheiligkeit hat.

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Maskenpreis

von Peter am 27.01.2021 um 13:09 Uhr

Da sieht man mal wieder, wie unfähig unsere Regierung ist.
Die Apotheken kommen doch vor lauter Geld zählen nicht mehr in den Schlaf.
Einkaufspreise liegen zur Zeit bei 50 Cent pro Maske.
Schneller kann man nicht reich werden.
Und wenn die ganze Logistik der Bundesdruckerei plus Krankenkassen, sowie Postversand der Berechtigungsscheine berücksichtigt werden, ist es ein totales Versagen Spahns und seinen Kumpanen.
Zumal FFP"-Masken laut RKI nur medizinischem Personal vorbehalten bleiben sollten.

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AW: Maskenpreis

von Friedemann Ahlmeyer am 27.01.2021 um 13:34 Uhr

@Peter
An Ihrem Kommentar sieht man aber auch, wie unfähig Sie selbst sind. Einfach mal Maskenpreis gegoogelt und dann einen Kommentar rausgehauen. Distributionskosten, Personalkosten, Deckungsbeitrag etc. sind für Sie wahrscheinlich Fremdwörter.

AW: Maskenpreis

von Conny am 27.01.2021 um 15:18 Uhr

Sie haben Recht ! Ich habe sogar noch meine Mutter auf 450 Euro Basis angemeldet zum Geldzählen. Aus Ihrem Kommentar trieft es vor Neid. Wünsche Ihnen noch ein schönes Leben !

AW: Maskenpreis

von Peter am 27.01.2021 um 15:35 Uhr

Sie können mich ja beleidigen, wie sie wollen. Es werden für diesen Maskenball 2,5 Millarden Euro in Deutschen Apotheken verdient. Diese Summe kann man ja durch 15000 Selbstständige teilen. Da wird wohl etwas hängen bleiben.
Gönne ich ihnen, Neid ist mir nicht bekannt. Nur die Unsinnigkeit dieser Maßnahme macht mich fassungslos.

AW: Maskenpreis

von Roland Mückschel am 27.01.2021 um 15:39 Uhr

Herr Peter,
es gibt durchaus einen Unterschied zwischen
Verdienst und Umsatz.
Bitte beachten.

AW: Maskenpreis

von Anita Peter am 27.01.2021 um 17:46 Uhr

Lieber Peter,

sie behaupten Neid ist Ihnen nicht bekannt, reden aber davon, dass die Apotheken mit dem Geld zählen nicht nachkommen. Passt irgendwie nicht zusammen.
Aber vielleicht schliesst ja deswegen in D jeden Tag eine Apotheke, weil die Apothekers mehr Zeit zum Geld zählen brauchen. Bitte klären Sie mich mal auf.
Beleidigend und diffamierend ( basierend auf Halbwissen ) wurden übrigens nur Sie.

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