PKV kooperiert mit EU-Versender

Generali setzt beim Arzneimittel-Check auf Shop Apotheke

Berlin - 25.05.2020, 17:55 Uhr

Der Sportwissenschaftler Dr. Max Wunderlich, Geschäftsführer Produktentwicklung und Versorgungsmanagement bei der Generali Health Solutions, erläutert im Gespräch mit DAZ.online, was sein Unternehmen zu der Kooperation mit Shop Apotheke veranlasst hat. (c / Foto: Generali Deutschland AG)

Der Sportwissenschaftler Dr. Max Wunderlich, Geschäftsführer Produktentwicklung und Versorgungsmanagement bei der Generali Health Solutions, erläutert im Gespräch mit DAZ.online, was sein Unternehmen zu der Kooperation mit Shop Apotheke veranlasst hat. (c / Foto: Generali Deutschland AG)


Wer bei der Generali privat krankenversichert ist, dem könnte bereits ein Schreiben des Unternehmens ins Haus geflattert sein. Das Angebot: eine kostenlose Medikationsanalyse – durchgeführt vom niederländischen Versandhändler Shop Apotheke. Was steckt hinter dieser Zusammenarbeit? Und warum sind die deutschen Präsenzapotheken dabei außen vor? DAZ.online fühlte dem zuständigen Geschäftsführer Dr. Max Wunderlich auf den Zahn.

Arzneimittelinteraktionen sind gefährlich. Das weiß auch Dr. Max Wunderlich, Geschäftsführer Produktentwicklung und Versorgungsmanagement bei der Generali Health Solutions. Um seine Versicherten vor Wechselwirkungen von Medikamenten und ihren Folgen zu schützen, schreibt das Unternehmen seit rund vier Jahren regelmäßig Kunden an, die zwei oder mehr verschreibungspflichtige Arzneimittel dauerhaft anwenden, und bietet ihnen eine Medikationsanalyse an.

Dabei nutzt die Generali aber nicht etwa die pharmazeutische Expertise in den deutschen Präsenzapotheken, sondern schickt die Kundendaten dem niederländischen Arzneimittelversender Shop Apotheke. DAZ.online wurde auf die Zusammenarbeit aufmerksam und wollte wissen, wie es zu dieser Kooperation kam – denn für die Offizinen in Deutschland dürfte es alarmierend sein, dass der EU-Versender jetzt auch noch das Thema Arzneimitteltherapiesicherheit besetzt.

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Während die deutschen Pharmazeuten noch mit Spannung darauf warten, wie sich Brüssel zum VOASG positionieren wird und ob sie grünes Licht bekommen, um ihr Versorgungsangebot endlich auch um Dienstleistungen wie das Medikationsmanagement zu erweitern, hat Shop Apotheke den Arzneimittel-Check bereits als Geschäftsmodell für sich entdeckt. Als die Generali vor etwa fünf Jahren einen Partner suchte, der die Medikation ihrer Kunden auf Wechselwirkungen hin prüft, war der Versender zu Stelle.

„Eine interne Analyse der Generali hat im Jahr 2015 ergeben, dass die Medikation vieler unserer Kunden Arzneimittel-Wechselwirkungen enthält, die in der Vergangenheit zu komplizierteren Krankheitsverläufen oder Krankenhaus-Einweisungen geführt haben“, berichtet Wunderlich im Gespräch mit DAZ.online. Aus diesem Grund wollte das Unternehmen seinen Kunden einen Arzneimittel-Check anbieten. „Wir haben auch mit Apotheken und Apothekennetzwerken gesprochen. Die Frage war: Wer kann unseren Kunden so einen Check anbieten, ohne dass der Kunde sich zuhause die Daten ausdrucken muss?“

Sicherer Datenkanal ein Muss

Am Ende kristallisierte sich Shop Apotheke als Partner heraus. Denn anders als bei den Präsenzapotheken in Deutschland sei es problemlos möglich gewesen, einen zentralen und sicheren Datentunnel zu legen. „Auf einen sicheren Datenkanal haben wir sehr viel Wert gelegt“, betont Wunderlich. „Denn wenn der Kunde sich seine Medikationsliste zuhause selbst ausdrucken muss, stellt das eine zusätzliche Hürde dar.“

Es habe sich herausgestellt, dass die elektronische Bereitstellung der Daten nur in Zusammenarbeit mit einer Online-Apotheke möglich sei, weil diese über die nötige technische Anbindung verfüge, sagt Wunderlich. Zudem seien die Verhandlungen mit den Präsenzapotheken nicht ganz einfach gewesen, weil für sie der Aufwand den Nutzen oftmals überwiegt. „Wir haben in jeder Postleitzahlregion Kunden sitzen, aber nicht tausende. Unter diesen Umständen mit einer Apotheke im Umkreis übereinzukommen ist schwierig und auch für die Apotheken nicht lukrativ. Sie müsste einem gesonderten Vertrag beitreten, aber am Ende kommen nicht massenhaft Kunden, sondern vielleicht drei oder vier.“

Medikationsanalyse à la Shop Apotheke

Doch wie läuft die Medikationsanalyse genau ab? Nach Angaben der Generali übermittelt die Versicherung an Shop Apotheke Informationen wie das Alter und Geschlecht des Kunden, die in den vergangenen zwölf Monaten gestellten Diagnosen, bestehende Unverträglichkeiten und Allergien sowie die Arzneimitteldaten aus dem vergangenen Jahr. Zunächst bekommt der Versicherte einen Brief, in dem die Generali ihn auf das Angebot aufmerksam macht. Willigt der Kunde in die Datenübertragung an Shop Apotheke ein, erhält er eine Liste mit den entsprechenden Angaben, die er überarbeiten kann, falls eine Diagnose nicht mehr gültig ist oder er weitere Medikamente einnimmt, die nicht gelistet sind.

Diese Informationen gehen dann an Shop Apotheke. Dort prüft ein Pharmazeut, ob die Wirkstoffe miteinander interagieren, und ob gemäß Priscus-Liste eine potenziell unangemessene Medikation erkennbar ist, zum Beispiel in Bezug auf das Alter oder diagnosebedingte Kontraindikationen. Dosierungen, Einnahmezeitpunkte und mögliche Verordnungskaskaden sind nicht explizit Teil der Analyse. Bis 2019 habe die Generali auch versucht, Über- und Unterversorgung auszumachen. Davon sei man jedoch inzwischen abgerückt. „Wenn etwas auffällt, erhält der Kunde einen entsprechenden Hinweis, Über- und Unterversorgung lässt sich aber nicht valide aus den Daten ableiten“, sagt Wunderlich.

Drei Szenarien

Der weitere Ablauf hängt davon ab, wie das Ergebnis des Arzneimittel-Checks ausfällt, erklärt der Generali-Geschäftsführer gegenüber DAZ.online. „Bei Auffälligkeiten in der Medikation telefoniert ein Mitarbeiter von Shop Apotheke persönlich mit dem Kunden, um den Arztbesuch vorzubereiten. Ist die Medikation unauffällig, bekommt der Kunde eine schriftliche Information, die er zum nächsten Arztbesuch mitnehmen kann. Bei schwerwiegenden Interaktionen ruft Shop Apotheke den Arzt direkt an, dazu sind die dort tätigen Apotheker verpflichtet."

Einen Mechanismus, um sicherzustellen, dass der Kunde nicht eigenmächtig seine Medikation verändert, gibt es demnach nicht. „Die Kunden erhalten keine detaillierten Hinweise, die zu Selbsttherapie führen könnten“, unterstreicht Wunderlich. Auch Nachbefragungen zu Beginn des Projekts hätten gezeigt, dass die Hinweise die Kunden nicht  verunsichern. Die interne Nachverfolgung bei Verschreibungen sei ebenfalls unauffällig gewesen. 

Was springt für die Vertragspartner dabei heraus?

Soweit der Nutzen für den Patienten – doch was springt für Shop Apotheke dabei heraus? Immerhin muss der Versicherte für die Analyse nichts bezahlen. „Der Service ist nicht an eine Bestellung bei Shop Apotheke gekoppelt“, stellt Wunderlich auf Nachfrage klar. „Wir gestehen es Shop Apotheke aber zu, sehr dosiert auf aktuelle Aktionen hinzuweisen.“ Dabei handele es sich um allgemeine Informationen und keine personalisierten Angebote, die der Versicherte etwa zusammen mit seiner Medikationsliste erhält.

Honorar bleibt geheim

Darüber hinaus zahlt die Generali einen bestimmten Betrag pro Arzneimittel-Check an den Versender. Wie hoch dieser Betrag ausfällt, wollte Wunderlich nicht preisgeben. Geld spiele in diesem Zusammenhang auch nicht die größte Rolle: „Die Kosten waren bisher in keinem Gespräch mit irgendeinem Anbieter der Knackpunkt. Ob jemand ein paar Euro mehr oder weniger nimmt, ist nicht entscheidend, sondern dass die richtigen Kunden in möglichst großer Zahl diesen Check in Anspruch nehmen.“

Die Generali hofft, selbst auch von dem Service zu profitieren und sowohl die Zahl der Krankenhausaufenthalte als auch die Häufigkeit schwerer Krankheitsverläufe unter ihren Versicherten zu reduzieren. Inzwischen liegen laut Wunderlich genügend Datensätze für eine detaillierte Analyse vor, die demnach bereits läuft. Zu den Details der Evaluation, was etwa die Methodik betrifft, wollte er sich jedoch nicht äußern.

Schlag ins Gesicht für Präsenzapotheken

Für die Vor-Ort-Apotheken ist der Zusammenschluss der Generali mit Shop Apotheke in jedem Fall ein Schlag ins Gesicht. Das ist auch Wunderlich klar, wie er gegenüber DAZ.online einräumt. „Ich verstehe die gesundheitspolitische Dimension bei dem Thema“, so der Sportwissenschaftler. Trotzdem stehe das Unternehmen zu seinem Konzept. „Im Sinne unserer Kunden sind wir dankbar, dass wir ihnen dieses Angebot überhaupt machen können. Von daher ist die Kooperation mit Shop Apotheke wichtig für uns, wir sind aber offen für neue Partner.“

Dabei setzt Wunderlich vor allem auf die Anbindung der Präsenzapotheken an die Telematikinfrastuktur, die bis Ende September erfolgt sein soll. „Ich bin zuversichtlich, dass im Zuge der Digitalisierung auch Vor-Ort-Apotheken solche elektronischen Checks anbieten können, vielleicht sogar unter Zuhilfenahme der E-Patientenakte.“ Der Generali-Geschäftsführer beteuert, die Offizinen gern mit ins Boot holen zu wollen. „Unsere Motivation ist nicht, dieses Angebot nur mit bestimmten Apotheken zu realisieren, sondern es allen Kunden idealerweise im gewohnten Versorgungsumfeld möglich zu machen.“

„Wir wollen kein Gegeneinander mit den Präsenzapotheken"

Noch im vergangenen Jahr habe das Unternehmen entsprechende Verhandlungen geführt, wollte dann aber laut Wunderlich nicht einen eigenen Piloten parallel zur Telematik-Infrastruktur starten, sondern abwarten, wie sich die Digitalisierung des Gesundheitssektors weiterentwickelt. Es sei nie der Plan gewesen, die Offizinen von dem Projekt auszuschließen, betont Wunderlich. „Wir wollen kein Gegeneinander mit den Präsenzapotheken. Im Gegenteil: Wenn vor Ort was geht, können wir noch mehr tun.“ An der fachlichen Kompetenz der Präsenzapotheken bestehe kein Zweifel. „Wir sind mit Shop Apotheke gestartet, verfolgen aber das Ziel, unser Angebot weiter auszubauen.“



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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9 Kommentare

Anlage-Empfehlung "Shop-Apotheke", die Dritte

von Wolfgang Müller am 26.05.2020 um 9:55 Uhr

Shop-Apotheke, das ist schon eine interessante Aktie.

Man ködert nun nicht mehr nur Vor-Ort-Apotheken als lokale Päckchen-Bereitstellungslager. Mit einem betriebswirtschaftlich recht schlüssigen Versuchsballon-Konzept. Nein, hier wird also nun auch schon mal leise und klug der Einstieg in Hausapotheken-Selektivverträge vorbereitet, wie Frau Stoff-Ahnis sie ja auch für die GKVen anstrebt. In denen dann alle Rezept-Umsätze der eingeschriebenen Patienten den selbstverständlich kostenlosen Pharmazeutischen Dienstleistungen in die Vertrags-Apotheke folgen würden, mit entsprechenden Kickbacks für die Versicherungen. (Okay, wer es tatsächlich nicht gleich gemerkt hat: Was da mit Generali und Shop-Apotheke läuft ist wirklich noch ohne Bedeutung, keine akute Gefahr für die normalen Apotheken; es ist WIRKLICH reine Vorbereitung auf THE REAL THING)

Alles zum Wohle des Patienten, natürlich vor Allem, da hat Generali doch vollkommen recht, oder? Man denke nur an die 20.000 von der Apothekerschaft unablässig lauthals vermuteten jährlichen Toten durch ärztliche Verschreibungs-Schwächen und hausärztliche Inkompetenz, damit MM-mäßig umzugehen. Sicher dann bald auch mit Einschreibe-Prämien (Gartengrill, Fahrrad) für diese dann bestens beschützten, umsorgten und umworbenen Patienten.

Aber gemach: Es ist wirklich nicht nötig, sich als "normale" Apotheke wegen solcher Entwicklungen von Medikationsanalysen und -Management als kostenlose Marketing-Tools für kapitalkräftige Versender und andere sehr große, besonders "leistungsfähige" Konstellationen Sorgen zu machen.

Ganz sicher wird es der baldigen ABDA-Präsidentin ja gelingen, im Rahmen des ABDA/Spahn-VOASG die zukünftige Erbringung von pharmazeutischen Dienstleistungen verpflichtend an Einschreibepatienten-Selektivverträge ausschließlich für Vor-Ort-Hausapotheken zu knüpfen. Ausschließlich an Vor-Ort-Apotheken, die nicht in fremdbestimmende System wie Multikooperations-Apps mit prozentualer Beteiligung an den Umsätzen eingebunden sind. Und hierfür die Verpflichtung zu nicht nur auskömmlicher, sondern sogar ausdrücklich attrakitiver Honorierung dieser Hausapotheken-Verträge entsprechend dem so erfolgreichen ARMIN-Modellversuch festzulegen. Sodass "Honorierte Pharmazeutische Dienstleistungen" endlich zum neuen finanziellen Standbein typischer kleinerer Vor-Ort-Apotheken werden, die dann die Flächendeckung weiter sichern. Wie es sich ja gerade in der aktuellen Krise besonders gut bewährt.

Vielleicht sollten aber alle, die da doch nicht so recht dran glauben und sich einen Umstieg vom realen Apotheker-Dasein in die Tele-Welt leisten können, jetzt lieber Shop-Apotheken-Aktien kaufen. Statt sich mit wackligen Gefährten auf den sicher drohenden „digitalisierten“ Wahnsinns-Trip durch die zukünftige, kostenintensive Apotheken-Marketing-Landschaft zu begeben.

» Auf diesen Kommentar antworten | 5 Antworten

AW: Anlage-Empfehlung "Shop-Apotheke&

von Heiko Barz am 26.05.2020 um 11:09 Uhr

Danke für Ihren letzten Satz:
„Statt sich mit wackligen Gefährten auf den sicher drohenden
„Digitalisierten“ Wahnsinns - Trip durch die zukünftige, kostenintensive Apotheken- Marketing- Landschaft zu begeben.“
Ich glaube, dass dieser blindwütige Digitalisierungsexzess einen ganz großen Verlierer hat, den Patienten (w,m,d).
Die über Jahrhunderte andauernde Vertrauensbasis der Kranken zu ihren Apothekern verschwindet in einer transparenzlosen, entwürdigenden, digitalen „Wolke“. Es zählen nur noch Einsparpotentiale und Gewinnmaximierung der bekannten Großkonzerne.
Denken wir doch einmal nach, welche wirklich herausragenden Vorteile den Beitragszahlern seit 2004 erwachsen sind!?

AW: Anlage-Empfehlung "Shop-Apotheke&

von Dr.Diefenbach am 27.05.2020 um 9:28 Uhr

Zu Herrn Barz:Schon wieder haben Sie einen wunden Punkt mitten hinein getroffen.Dieser "main-stream" Digital et.wird gerade in der Apo-szene im Extremfall viel kaputt machen-wir müssen aber auch sehen,dass sehr viele KollegInnen hier das Mittel der Zukunft sehen.Die Anonymität im System:man erlebt sie täglich,und betrachtet man sich die Kommentare von Bankern,Wirtschaftswissenschaftlern etc.;Es geht NUR um Digital..Ich bin gespannt wie unsere neue ABDA Spitze diesen Knoten angeht

AW: Anlage-Empfehlung "Shop-Apotheke&

von Heiko Barz am 27.05.2020 um 11:31 Uhr

@Dr,Diefenbach
Leider gibt es auf der Ebene der ABDAführung niemanden, dem ich zutraue, Ihrem Wunsch nach Lösung des digitalen, pharmazeutischen Gordon-Knoten nachhaltig zu erfüllen, Herr Kollege.
Wie ich erinnere, waren oder sind Sie in der Hesseischen Verbandsebene tätig. Deshalb glaube ich, dass Sie es wissen müssen, wir brauchen eher gestern als heute nicht nur einen, sondern eine Phalanx digitaler Fachleute, die den Nebel und die damit verbundenen Unsicherheiten speziell jetzt im Bereich des E-Rezept lichten. Das allein reicht schon nicht mehr aus, denn die Problematik des Dschungels in der IT-Branche und derer Intransparenz wird in den Berichten und Kommentaren der letzten Tage und Wochen immer sichtbarer. Nun wollte die ABDA ja neue „Leute“ in die Heide-Strasse bestellen, wäre es nicht sinnvoller das dazu benötigte Geld für studierte IT-Fachleute auszugeben, die fachlich und berufspolitisch unumstößliche Gegenpositionen dem Spahnschen Digitalwirrwarr entgegenstellen können.
Vor allem bereitet mir mir dabei auch die 51% BMG-Gematik und die damit verbundene Machtposition große Sorgen, einen für unseren Berufstand sehr gefährlichen und nicht mehr zu verhindernden Weg einzuschlagen.

AW: Anlage-Empfehlung "Shop-Apotheke&

von Dr.Diefenbach am 27.05.2020 um 13:08 Uhr

Lieber Herr Barz,wir stimmen da völlig überein!!!Unser Haushalt wird noch beredet,da bin ich auf diesbezügliche Infos gespannt.Zu den Fachleuten von aussen:Sehe ich seit langem als unabdingbar an-andere Systeme haben es uns vorgemacht.Deswegen:Der Kampf hört NIE auf,mich irritieren halt nach wie vor:Viele Jungakteure im Apothekenwesen,denen die hauseigene Politik ziemlich egal ist."wir können nichts ändern":Ein ganz schräges Argument-denn SO kommen wir nicht weiter.Und auch deswegen:MICH erstaunt dass bisher niemand Interesse ausser Frau Overwiening an der Führung zeigt-wir haben nämlich eine Reihe kluger Köpfe!!Aber halt bisher an falschen Stellen.UND :solange der Proporz Kammern/Verbände immer im Vordergrund steht:Dann geht viel zu wenig.Übrigens:hier zum x-ten Mal meine Meinung:Kammern und Verbände gehören getrennt! Dafür handele ich mir nach wie vor gerne Ärger ein.Denn dann kämen ggf. die auch von Ihnen genannten Quereinsteiger.An dieser Stelle mal:Ihr Apothekenfilm ist gut gemacht!!

AW: Anlage-Empfehlung "Shop-Apotheke&

von Heiko Barz am 27.05.2020 um 19:44 Uhr

@ Dr.Diefenbach
Darf ich zum einen fragen, welchen Film sie ansprechen? Meinen Sie den von unserer Web-side? Zum anderen würde ich gerne erfahren, welcher pharmazeutischen Altersebene Sie zuzuordnen sind? Ich z.B. Habe 1965 mein Praktikum begonnen 1971 Staatsexamen und habe 1972 meine eigene Apotheke gegründet und bin nun 77 Jahre alt. Daran sehen Sie, dass ich alle Höhen und besonders auch die Überhand nehmenden Tiefen durchlebt habe und erlaube mir auch deshalb das eine oder andere fachbezogene Urteil.
Mit freundlichen Grüßen , Heiko Barz

Generali...

von Helge Killinger am 26.05.2020 um 9:24 Uhr

... da war doch was?! Ach ja. Bei der Generali betriebshaftpflichtversicherte Kollegen mußten ein Beratungsprotokoll bei der Abgabe der "Pille danach" ausfüllen und archivieren, da das Unternehmen im Leistungsfall sonst nicht leistungspflichtig wäre.
Wer damals schon nicht gewechselt hat,...

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Generali - kein seriöser Partner der Apotheke vor Ort

von Andreas Wiegand am 26.05.2020 um 7:57 Uhr

Scheinheiliger geht es nicht mehr. Die Kund*in, die sich von Shop-Apotheke beraten lässt, wird sicher nebenbei eine Einwilligung für Angebote erteilen. Des Weiteren bekommt die Shop-Apotheke viele Daten über die Verordnungen. Eine tolle Win-Win-Situation. Der sichere Datentunnel ein vorgeschobenes Argument. Was ist sicherer als ein persönliches Gespräch unter vier Augen ohne Datenübertragung per Datenleitung? Kolleg*innen, die bei der Generali versichert sind, sollten über einen Wechsel nachdenken.

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Generali/Shop-Apotheke

von Ingrid Schierle am 25.05.2020 um 19:12 Uhr

Mein erster Gedanke in diesem Zusammenhang ist die fallende Preisbindung im PKV-Bereich. Da werden Privatpatienten einer Online-Apotheke zugeschustert, mit dem Hintergedanken, dass die künftig gewährten Rabatte der Generali zugute kommen. Was ist schon eine Investition von sagen wir mal 100€, die für eine jährliche Medikationsüberprüfung gemacht wird, wenn der Patient nur noch rabattierte Rezepte zur Abrechnung bringt. Das Geld ist so schnell wieder eingespielt.

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