Analyse chinesischer Wissenschaftler

Inkubationszeit bei Coronavirus vielleicht bis zu 24 Tage

Peking - 10.02.2020, 15:45 Uhr

Vor der Arbeit wird der Gesundheitszustand in vielen Geschäftszentren in China gecheckt. Nun heißt es, die Inkubationszeit für das neue Coronavirus könnte zehn Tage länger sein als bisher angenommen. (m / Foto: imago images / Xinhua) 

Vor der Arbeit wird der Gesundheitszustand in vielen Geschäftszentren in China gecheckt. Nun heißt es, die Inkubationszeit für das neue Coronavirus könnte zehn Tage länger sein als bisher angenommen. (m / Foto: imago images / Xinhua) 


Die Inkubationszeit beim Coronavirus kann laut neuesten Analysen bis zu 24 Tage betragen – und ist damit deutlich länger als bisher angenommen. Etwas kürzer als gedacht ist mit drei Tagen wohl der durchschnittliche Zeitraum zwischen Ansteckung und ersten Symptomen.

Die Inkubationszeit beim neuen Coronavirus könnte Analysen zufolge in seltenen Fällen bis zu 24 Tage betragen und damit zehn Tage mehr als bisher angenommen. Im Schnitt betrage der Zeitraum zwischen Ansteckung und ersten Symptomen wohl drei Tage und damit weniger als die bisher angenommenen gut fünf Tage, ergab eine Auswertung des renommierten Wissenschaftlers Zhong Nanshan nach Angaben der „China Daily“ vom heutigen Montag. Der Leiter des nationalen Expertengremiums zur Eindämmung der Lungenkrankheit hatte mit seinem Team 1099 Fälle aus 552 Krankenhäusern in China untersucht. Es handelt sich allerdings um vorläufige Ergebnisse, die weiterer Bestätigung bedürfen.

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Ohne genaue Kenntnis der Methode lasse sich zunächst nicht sagen, wie gesichert die neuen Erkenntnisse seien, sagte der Coronavirus-Experte Christian Drosten von der Berliner Charité zu der Analyse in China. „Eine häufige Fehlerquelle bei scheinbar sehr langen Inkubationszeiten ist eine unbemerkte zwischenzeitliche Exposition.“ Nur unter sehr kontrollierten Bedingungen lasse sich ausschließen, dass Betroffene dem Erreger mehrfach hintereinander ausgesetzt waren. Einen Grund zur Änderung von Richtlinien oder Einschätzungen sehe er daher zunächst nicht.

Auch Guan Weijie, Mitglied des chinesischen Expertengremiums, sagte, es gebe derzeit keinen Grund, die übliche Quarantänezeit von 14 Tagen zu verlängern.


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2 Kommentare

Der Vergleich mit der Grippe hinkt

von Stefan Thieme am 11.02.2020 um 16:29 Uhr

Der Vergleich mit der normalen Grippe war als Beruhigung gedacht, aber ist natürlich nicht haltbar. Der Coronavirus ist wesentlich ansteckender (siehe dieses Kreuzfahrtschiff), die Patienten sind meist 2 Wochen lang oder länger krank, zum großen Teil auf Intensivstation und von 40.000 Erkrankten sind 1000 gestorben, aber 35.000 immer noch nicht wieder gesund. Und 1000 Toto in nur einer einzigen Stadt innerhalb von 4 Wochen ist schon ziemlich heftig vor allem wenn man bedenkt, dass die Maßnahmen schon zu Beginn wesentlich besser waren, als das, wie man der spanischen Grippe begegnete. Wir können eigentlich froh sein, dass die Krankheit im 21.Jahrhundert und nicht 1970 ausgebrochen ist und in einem autoritären Higtech-Staat wie China und nicht in irgendeinem Failed State wie Indien oder Trumpland.

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Coronavirus...wir wissen wohl nichts über dich.....

von Tom am 11.02.2020 um 15:59 Uhr

Na toll, 2 Wochen voraussichtlich als Inkubationszeit zu kurz, (gut dass Webasto wieder zur Arbeit geht) Virus bleibt bis zu 9Tagen auf Oberfläche, Übertragung per Luft, Tröpchen, und Haut...und es sterben nur Ältere und Personen mit Vorerkrankungen....warum stellt sich nur hier von Tag zu Tag raus...das wir gar nicht die richtigen Infos haben und im Moment noch gar nicht wissen was alles passieren kann und evtl wird. was passiert wenn es in Deutschland sich ausbreitet? Sperren wir Strassen und riegeln ganze Stadte ab...ich kann mir dies hier so überhaupt nicht vorstellen...da ist uns China voraus...zumindest bei der so hoffentliche eindämmung...nur warum all der Aufwand, diese Abriegelung, Quarantäne und Einstellung der Flüge, wenn es doch so viel harmloser als eine Grippe ist....Irgendetwas stimmt da nicht und dies wird uns nicht gesagt...

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