Friedemann Schmidt tritt ab

„Ich möchte den Rest meines Berufslebens in der Apotheke verbringen“

Berlin - 12.12.2019, 07:00 Uhr

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt (hier auf dem DAT 2018) möchte sich in den kommenden Jahren wieder vermehrt der Arbeit in der Apotheke widmen. (Foto: Schelbert)

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt (hier auf dem DAT 2018) möchte sich in den kommenden Jahren wieder vermehrt der Arbeit in der Apotheke widmen. (Foto: Schelbert)


Schmidt: Die Kritik hat mich nicht kalt gelassen

Diese Frage hat Schmidt klar für sich beantwortet. Er kündigte an, dass er den Rest seines Berufslebens ausschließlich in der Apotheke arbeiten will. „Ich habe noch mindestens 15 Jahre Berufstätigkeit vor mir. Schon jetzt merke ich, dass ich mich jeden Tag einen Stück weiter von der Apothekenpraxis entferne, wenn ich in Berlin arbeite. Ich möchte mein Berufsleben in der Apotheke beenden.“

Au Nachfrage von DAZ.online schloss der ABDA-Präsident aus, dass seine Entscheidung politisch motiviert sei oder dass die interne Kritik ihn beeinflusst habe. Zur Erinnerung: Gerade in diesem Jahr musste sich Schmidt mit Blick auf die von der Bundesregierung geplante Apothekenreform heftige Vorwürfe gefallen lassen. Insbesondere einige Apothekerkammern attackierten ihn dafür, dass er das Rx-Versandverbot zu früh aufgegeben habe. Nordrheins Ex-Kammerpräsident Lutz Engelen und die Landesapothekerkammer Brandenburg forderten öffentlich seinen Rücktritt. Schmidt stellte dazu klar: „Natürlich hat mich das nicht kalt gelassen. Einen Einfluss auf meine Entscheidung hatte das aber nicht – denn ich war mir schon vor der Kritikwelle darüber im Klaren.“

Auch inhaltlich-politisch sei er „keineswegs frustriert“, sagte Schmidt. Denn: „Unsere Richtung, in der wir in der derzeitigen politischen Situation unterwegs sind, halte ich für richtig. Wir Apotheker brauchen ein neues berufliches Selbstverständnis und auch teilweise neue Strukturen.“ In seinem letzten Jahr wolle er möglichst viele Aufgaben schon an Amtsträger übergeben, die auch in der nächsten Wahlperiode Verantwortung übernehmen wollen. Zu personellen Fragen, die sich um seinen Nachfolger bzw. seine Nachfolgerin drehen, wollte sich Schmidt nicht äußern.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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6 Kommentare

Rest des Berufslebens in seiner Apotheke.

von Roland Mückschel am 13.12.2019 um 11:39 Uhr

Dann wünschen Sie sich ja einen zukünftigen
Präsidenten der seine Sache besser macht.
Sonst sind Sie nicht lange dort.

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AW: Re: Rest des Berufslebens in seiner Apotheke

von Bernd Jas am 13.12.2019 um 16:49 Uhr

Herr Mückschel,

das war der Kommentar des Monats!

Weg

von Reinhard Rodiger am 12.12.2019 um 16:00 Uhr

Der Lotse mit der falschen Richtung geht von Bord.Gut so.Leider spät.Verbrannte Erde verbleibt.Er hat die Minimierung des Berufssinns stetig befördert.Vielleicht sogar ungewollt, aber wirksam.Richtig sind neue Strukturen und ein Berufsverständnis, das nicht vom Privileg für wenige ausgeht. Wer signalisiert, die Hälfte sowieso abzuschreiben, mit dem hat die Politik leichtes Spiel.Sehr viel Vertrauen wurde verspielt. Es geht um Rückgewinnung der Handlungsfähigkeit.Unverzüglich.

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8 Jahre

von Anita Peter am 12.12.2019 um 9:02 Uhr

8 Jahre nichts erreicht, nur ein bisschen Dreck unter den Fingernägeln ist für uns übrig geblieben.
Keine entscheidende Honorarerhöhung, kein RXVV, keine PB mehr, NICHTS.

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ABDA

von Michael Zeimke am 12.12.2019 um 7:54 Uhr

Der Weihnachtsmann tut Gutes.

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Schmidt

von Conny am 12.12.2019 um 7:54 Uhr

Er hätte sich schon viel früher nur um seine Klitsche kümmern sollen. Vielen Dank für Nichts !

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