Tipps und Wünsche zum Semesterstart

„Klausuren kann man wiederholen, Partys nicht“

Stuttgart - 15.10.2018, 12:45 Uhr

Was wünschen Kollegen den angehenden Apothekern  zum Semesterstart? (Foto: Marén Wischnewski / stock.adobe.com)                                         

Was wünschen Kollegen den angehenden Apothekern  zum Semesterstart? (Foto: Marén Wischnewski / stock.adobe.com)                                         


„Den Blick auf das Wesentliche richten und sich nicht verzetteln“ 

Prof. Dr. Dieter Steinhilber, Pharmazeutische Chemie, Uni Frankfurt

„Mein Tipp für die Studierenden:

den Blick auf das Wesentliche richten, sich nicht verzetteln und genug Zeit finden, um sich mit den wichtigen Dingen zu beschäftigen.

Ich wünsche den Erstis, dass sie Gefallen an dem Studium finden. Pharmazie ist ein tolles, abwechslungsreiches Fach mit vielen interessanten Facetten.“

Liebe zukünftige Kolleginnen und Kollegen,

herzlichen Glückwunsch zu eurer Studienwahl! Ihr habt euch für eines der spannendsten und vielseitigsten Fächer entschieden, das die Naturwissenschaften zu bieten haben. Und ihr habt euch für den Apothekerberuf entschieden. Auch dazu möchte ich euch herzlich gratulieren. Denn dieser Beruf ist mindestens genauso vielseitig und spannend wie das Studium. Manchmal könnte man fast meinen, dass der Beruf vielen, die ihn schon länger ausüben, zu spannend geworden ist. Denn es ist ein Beruf, der sich vielen Herausforderungen stellen muss. Sowohl im Gesundheitswesen als auch im Einzelhandel – und dazu zählt die Apotheke eben auch! – führen Megatrends wie die Digitalisierung oder der demographische Wandel zu grundlegenden Veränderungen. Aber kaum eine Berufsgruppe ist für diese Herausforderungen so gut gewappnet wie die Apotheker – auch wenn ihnen das selbst vielleicht gar nicht immer klar ist:

Die Logistik der Arzneimittelversorgung ist schon heute komplett automatisiert – in den vielen Apotheken, die einen sogenannten Kommissionierautomaten nutzen, sogar bis direkt zur Abgabe der Arzneimittel an den Patienten. Warenwirtschaft, Bestellungen beim Großhandel, Abrechnung mit den Krankenkassen und viele andere Arbeitsbereiche werden digital erledigt. Trotzdem wird äußerst großen Wert auf persönliche Beratung der Kunden/Patienten gelegt. Das Service-Level ist extrem hoch, Same-day-delivery, zum Beispiel, bieten Apotheken schon seit Jahrzehnten an.

Dazu kommt der demographische Wandel, der zum einen für immer mehr Apothekenkunden sorgt, zum anderen zu einem bereits heute in den Apotheken spürbaren Fachkräftemangel. Apotheker werden auf Jahre zu den sogenannten Mangelberufen gehören, in denen die Zahl der offenen Stellen die der Bewerber weit übersteigen.

Dr. Benjamin Wessinger, Geschäftsführer Deutscher Apotheker Verlag und DAZ-Herausgeber

Kurz: Um eure berufliche Zukunft braucht ihr euch keine Sorgen zu machen.

Doch der Weg dahin wird – das soll nicht verschwiegen werden – steinig sein. Das Pharmaziestudium ist ein anspruchsvolles, das viel Zeit und Engagement erfordert. Umso wichtiger ist es, sich nicht noch selbst zusätzlich zu sehr unter Druck zu setzen! Auch wenn es im Labor (vor allem am Anfang) nicht immer rund läuft – am Ende werdet ihr eure Analysen schon schaffen! Und auch an das Lernpensum gewöhnt man sich schneller, als man anfangs denkt. Dabei helfen Kollegialität und gegenseitige Unterstützung enorm. Helft euch im Labor, bildet Lerngruppen, leiht euren Kommilitonen eure Mitschriften!

Noch zwei Tipps: Hört nicht auf die Schauergeschichten der Studenten aus höheren Semestern. Sie stimmen in der Regel nicht einmal zur Hälfte! Und vergesst nicht, die schönen Seiten des Studentenlebens zu genießen – Klausuren kann man wiederholen, Partys nicht.



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