Ärzte und Apotheker in Thüringen kooperieren

Neue bundesweite Telefonnummer für Notdienst-Apotheken

07.07.2017, 13:00 Uhr

Thüringen: Unter der ärztlichen Rufnummer 116117 erfahren Patienten künftig auch die Apotheken mit Notdienst. (Foto: dpa)

Thüringen: Unter der ärztlichen Rufnummer 116117 erfahren Patienten künftig auch die Apotheken mit Notdienst. (Foto: dpa)


Dass die Ärzte und Apotheker in Thüringen gut miteinander können, ist spätestens seit ARMIN bekannt. Jetzt gibt es aber eine neue Form der interprofessionellen Zusammenarbeit zwischen der Landesapothekerkammer Thüringen und der Kassenärztliche Vereinigung: Unter der bundesweiten Rufnummer des ärztlichen Notdienstes – 116117 – erfahren Patienten in Thüringen ab sofort auch die jeweils dienstbereite Apotheke. Der Vorteil für Apotheker: Die Zentrale vermittelt bei Rückfragen zum Rezept auch direkt an den Arzt.

Bei medizinischen Notfällen wenden sich Patienten entweder an notdiensthabende Ärzte oder Apotheken. Welcher Arzt und welche Apotheke an Wochenenden, Feiertagen und nachts jeweils zuständig ist, erfahren Patienten in Thüringen ab sofort unter ein und derselben Rufnummer – der bundesweit gültigen und kostenfreien des ärztlichen Notdienstes: 116117. Doch auch Apothekern winkt ein Vorteil durch die telefonische Vermittlungszentrale: Bei erforderlichen Rücksprachen zum Rezept, können sich Apotheker künftig direkt mit dem verordnenden Arzt verbinden lassen.

116117 gibt Auskunft über diensthabende Apotheken und Ärzte

„In einer für den Patienten schwierigen Situation bieten Thüringer Ärzte und Apotheker jetzt gemeinsam einen einfachen und sicheren Weg zur schnellen und wirksamen Hilfe an, ein Modell, das in Deutschland Schule machen sollte“, findet der Präsident der Landesapothekerkammer (LAK) Thüringen Ronald Schreiber. Das stärke die wohnortnahe Patientenversorgung. Mit dieser Meinung steht er nicht allein. Auch die Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Thüringen spricht sich positiv für die sektorenübergreifende Kooperation der Heilberufler aus: „Kooperation ist für Ärzte und Apotheker in Thüringen selbstverständlich. Für die Patienten ist das ein guter Service aus einer Hand – und eine Telefonnummer weniger, die man sich merken oder notieren muss.“

Die kostenfreie Rufnummer für Auskünfte zum ärztlichen Notdienst gibt es seit 2012. Nach Angaben der LAK Thüringen, nutzen Patienten diesen auch zunehmend. Waren es 2016 noch 9000 Anrufe pro Monat, stieg die Zahl der Patientenanfragen in diesem Jahr auf 12.000. 

Apotheken-Notdienste auch auf apotheken.de

Portale, die über die aktuell jeweils notdienstbereiten Apotheken informieren gibt es bereits. So können Patienten bei apotheken.de unter dem Stichwort „Notdienst“ die zuständigen diensthabenden Apotheken in ihrem Postleitzahlenbereich erfahren.


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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