Lieferengpässe

BfArM veröffentlicht Liste wichtiger Wirkstoffe

Bonn - 03.05.2017, 11:45 Uhr

Bei Defekten sollen die Bundesoberbehörden schnell erkennen können, inwiefern ein Versorgungsnotstand besteht. (Foto: weixx / Fotolia)

Bei Defekten sollen die Bundesoberbehörden schnell erkennen können, inwiefern ein Versorgungsnotstand besteht. (Foto: weixx / Fotolia)


Änderungen bei Meldungen zu Lieferengpässen

„In diesem Fall wurde einvernehmlich festgestellt, dass es sich bei Remifentanil zwar um einen Lieferengpass, nicht aber um einen Versorgungsengpass handelt“, erklärt das BfArM. Durch den Einsatz therapeutischer Alternativen sei ausreichend Remifentanil verfügbar, um alle Patienten behandeln zu können, die in besonderer Weise auf Remifentanil angewiesen sind. „Somit müssen keine notwendigen Operationen verschoben werden“, heißt es in der Pressemitteilung. 

Das BfArM hat außerdem das Verfahren zur Veröffentlichung von Lieferengpässen für Humanarzneimittel in Deutschland umgestellt. Ein neues Formular ermöglicht jetzt unter anderem die automatisierte Weiterverarbeitung der Meldungen, die dann auf der Internetseite des BfArM über eine „zeitgemäße Web-Anwendung“ angezeigt werden. Auch der Export von Daten sei möglich, erklärt die Behörde. Gleichzeitig führe die Übersicht zu aktuellen Lieferengpässen zukünftig auch Defekte auf, die von den Zulassungsinhabern nach § 52b Abs. 3a AMG an die Krankenhäuser zu melden sind. „Auf diese Weise wird mehr Transparenz zur Versorgungslage für verschreibungspflichtige Arzneimittel in der stationären Versorgung geschaffen und den Krankenhäusern beispielsweise die Möglichkeit gegeben, ihre Bevorratung besser zu planen“, erklärt das BfArM.

Innerhalb der Behörde werden Informationen über Lieferengpässe von der Zulassungsabteilung 1 koordiniert. „Die jetzt vorgenommenen Änderungen sind auch ein Beleg dafür, dass der konstruktive Austausch im Jour Fixe zu sehr realen Ergebnissen führt“, erklärt Abteilungsleiter Michael Horn. Die Listen der versorgungsrelevanten Wirkstoffe und der Wirkstoffe mit einem erhöhten Versorgungsrisiko seien eine wichtige Grundlage dafür, Lieferengpässen angemessen begegnen zu können. „Gleichzeitig schaffen wir durch die jetzt umgesetzten Erweiterungen auf unserer Webseite noch mehr Transparenz und verbessern den Informationsfluss“, betont er. 



hfd / DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Lieferengpässe

von Dr.Diefenbach am 03.05.2017 um 11:59 Uhr

Dieses wahlwirksame Verhalten von allen Seiten plötzlich ist schon unerträglich.Da man sich nach wie vor weigert,eine Definition für einen "Versorgungsengpass "zu nennen,den die Öffentlichkeit dann auch kennt(!),ist vieles kaum glaubhaft.Es gibt sehr wohl Versorgungsengpässe.Es wechselt immer wieder.Die Politik akzeptiert nicht,dass globale Mechanismen und KK-Verhalten ständig(!)Probleme aufwerfen,die wir in der Praxis ausbaden.Was mich ärgert:Von Seiten des Standes gibt es nach wie vor keine SO bekannte Arbeitsgruppe,die der DAV selbst andachte,um hier permanent tätig zu sein,was für eine Einzelperson kaum zu stemmen ist.Somit besteht überall Handlungsbedarf,und wie schön könnte die ABDA das Thema für die Bundestagswahl nutzen.Gerade wenn Randerscheinungen wie die FDP solche Sachverhalte ggf.mit verschlimmern helfen

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