DAZ-Tipp aus der Redaktion

Magersucht oder Bulimie – kann die Apotheke helfen?

Stuttgart - 21.04.2017, 14:35 Uhr


 
  
  Verzerrtes Selbstbild: Was können Apotheken tun, um Essgestörten zu helfen? (Foto: RioPatuca Images / Fotolia)

Verzerrtes Selbstbild: Was können Apotheken tun, um Essgestörten zu helfen? (Foto: RioPatuca Images / Fotolia)


Es ist schwierig, Personen mit Essstörungen zu helfen, denn sie gestehen sich ihre Krankheit nicht ein. Magersüchtige stehen zu ihren Essgewohnheiten, weil sie noch schlanker werden wollen, und Bulimiker meinen trotz ihrer Essanfälle, sich im Griff zu haben. Verzweifelte Familienangehörige fragen auch in der Apotheke um Rat. Was können Sie ihnen antworten?

Der Beitrag „Alles isst ganz normal?“ in der aktuellen DAZ Nr. 16 skizziert die drei häufigsten Essstörungen mit ihren Symptomen: Magersucht (Anorexia nervosa), Ess-Brech-Sucht (Bulimie) und Binge-Eating-Störung. Die Letztere unterscheidet sich dadurch von der Bulimie, dass die Patienten nach ihren Essanfällen kein künstliches Erbrechen herbeiführen und deshalb an Gewicht zunehmen. Wir haben also magere, normalgewichtige und dicke Personen mit Essstörungen, denen gemeinsam ist, dass sie gut die gemeinten Ratschläge von Freunden und Familienangehörigen in den Wind schlagen und sich schon gar nicht von einem Arzt behandeln lassen. Eltern leiden mit ihren magersüchtigen Töchtern und fragen nicht selten den Apotheker ihres Vertrauens, was sie tun sollen.

Den Weg zur Therapie ebnen

Die Apotheke kann in erster Linie informieren und den Weg zu einer Therapie ebnen. Dabei sollte der Apotheker im Beratungsgespräch die Wörter „psychisch“, „psychiatrisch“ und „Klinik“ meiden. Den meisten Patienten kann mit einer kognitiven Verhaltenstherapie geholfen werden, die ambulant durchgeführt wird. Dies ist ein niederschwelliges Angebot, das viele Patienten nach gutem Zureden annehmen.

Die Apotheke ist aber auch gefordert, wenn Personen mit Magersucht oder Bulimie in größeren Mengen rezeptfreie Laxanzien erwerben wollen. Wenn der Verdacht eines Laxanzienmissbrauchs aufkommt, muss die Apotheke die Abgabe des Mittels verweigern; dabei kommt es auf sehr viel Fingerspitzengefühl und Empathie an. Der Kunde darf nicht das Gefühl bekommen, dass er entmündigt wird – im Gegenteil: Er soll spüren, dass er selbst für seine Gesundheit verantwortlich ist, und verzichtet dann im Idealfall aus Einsicht und eigenem Entschluss auf den Arzneimittelmissbrauch.

Alles isst ganz normal? DAZ 2017, Nr. 16, S. 40


700 Jahre Apothekengeschichte in Dubrovnik

Der Sommer steht vor der Tür, und Sie planen vielleicht einen Urlaub an der Adria. Dann sollten Sie auch die Altstadt von Dubrovnik (Kroatien) und dort vor allem das Franziskanerkloster besuchen. Dort wurde im Jahr 1317 eine Apotheke gegründet, die heute noch besteht und um ein Apothekenmuseum ergänzt wurde. DAZ-Redakteur Andreas Ziegler war schon da und gibt einen Überblick über die 700-jährige Geschichte und die Sehenswürdigkeiten im Museum.

Die Apotheke der Minderen Brüder in Dubrovnik – zu lesen in der aktuellen DAZ-Beilage Geschichte der Pharmazie 2017, Nr. 1, S. 1


Dr. Wolfgang Caesar (cae), Biologe
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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