Robert Koch-Institut

Norovirus in diesem Winter verstärkt aktiv

Berlin - 05.01.2017, 07:35 Uhr

Besonders aktiv in diesem Jahr: Das Erbrechen und Diarrhöen auslösende Norovirus. (Foto: fotoliaxrender / Fotolia)

Besonders aktiv in diesem Jahr: Das Erbrechen und Diarrhöen auslösende Norovirus. (Foto: fotoliaxrender / Fotolia)


Das Norovirus breitet sich in diesem Winter besonders stark aus. Allein in der Woche vor Weihnachten wurden in Deutschland 5289 Erkrankungen gemeldet, wie aus einer neuen Statistik des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. In den vergangenen Jahren waren es in der Woche vor Weihnachten meist viel weniger Fälle.

Es sei nicht ungewöhnlich, dass Erreger wie das Norovirus in manchen Jahren stärker auftreten als in anderen, sagte Susanne Glasmacher vom RKI. „Wir kennen das Phänomen, dass die Werte alle paar Jahre erhöht sind.“ Auch im Winter 2009/2010 wurden pro Woche oft mehr als 5000 Erkrankungen gemeldet  – aber erst im Januar und Februar.

In diesem Winter infizieren sich laut RKI wohl auch deshalb mehr Menschen, weil eine neue Virusvariante umgehe. „Das bedeutet jedoch nicht, dass das Virus gefährlicher ist oder die Krankheit schwerer verläuft als sonst. Es kann sich nur besser vor dem Immunsystem verbergen, sodass mehr Leute erkranken“, sagte Glasmacher.

Der Erreger führt zu starkem Flüssigkeitsverlust und ist deshalb vor allem für Kleinkinder, alte Menschen und geschwächte Personen gefährlich. Das hochansteckende Virus verbreitet sich vor allem in Einrichtungen wie Kindergärten und Altersheimen schnell.

Therapie der Norovirus-Infektion

Es gibt keine kausale Therapie der Norovirus-Infektion. Primär müssen Patienten versuchen, die Flüssigkeits- und Elektrolytverluste auszugleichen. Als Therapieoption bei starkem Erbrechen empfiehlt das Robert Koch-Institut Antiemetika.

Das RKI betont darüber hinaus die Bedeutung präventiver Hygienemaßnahmen. Die Infektiosität des Norovirus ist ausgeprägt: Bereits zehn bis 100 Viruspartikel genügen als „Infektionsdosis“. Die Inkubationszeit beträgt im Schnitt sechs bis 50 Stunden. Übertragen wird das Virus durch Erbrochenes und den Stuhl infizierter Patienten. In der Regel kämpfen insbesondere Pflegeheime, Krankenhäuser und andere Gemeinschaftseinrichtungen mit der raschen Ausbreitung des Virus.

Eine nachgewiesene Infektion mit dem Norovirus ist meldepflichtig und muss dem Gesundheitsamt mitgeteilt werden.



dpa / DAZ.online
redaktion@daz.online


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