Pharmazie-Geschichte

Alte Tinkturenpresse in Meppen

08.12.2016, 10:41 Uhr


Es gab Zeiten, da waren Apotheker mitunter richtige Schwerstarbeiter. Ein Relikt aus diesen Tagen steht im Keller der Alten Stadt - Apotheke in Meppen.

Aus welchem Jahr die gusseiserne Presse in seinem Keller stammt, weiß Apotheker Hermann Kerckhoff selbst nicht so genau. „Sie ist wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden“, erklärt er der Osnabrücker Zeitung.

In seiner Profession sei es damals sehr kräuterlastig zugegangen: „Eine moderne Medizin mit entsprechenden Medikamenten gab es in dieser Zeit noch gar nicht. Stattdessen hat man sich auf der Suche nach Wirk- und Heilstoffen eben in der Natur bedient.“

In Leinen eingelegte, zermahlene Pflanzenteile wurden in der Maschine in einen Eimer gelegt, an dessen Boden sich ein Ausfluss befand. Ein kiloschwerer Stempel wurde anschließend an die Gewindestange der Presse angeschraubt, der dann per Muskelkraft gen Eimergrund gedreht wurde.

Kerckhoff nutzt heute für die Erstellung von Tinkturen eine hydraulische Presse, die mit Öldruck arbeitet und den Stempel mit einem Druck von bis zu 450 kg/cm presst. 


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