Rabattverträge

AOKen schreiben Interferon beta-1b aus

Berlin - 29.05.2013, 14:23 Uhr


Die AOKen Rheinland/Hamburg und Nordost haben das biotechnologsich hergestellte Arzneimittel Interferon beta-1b ausgeschrieben. Die Kassen wollen bei dem recht kostspieligen Arzneimittel zur Behandlung der Multiplen Sklerose mithilfe von Rabattverträge sparen. Bislang gibt es nur zwei Originalanbieter von Interferon beta-1b – es tummeln sich aber einige Importeure auf dem Markt.

Noch ist es unter den AOKen nicht gängig, die Versorgung mit Biologicals bzw. ihren Nachahmerpräparaten, sogenannten Biosimilars, auszuschreiben. Auch für die AOK Rheinland/Hamburg und die AOK Nordost ist es die erste Ausschreibung dieser Art. Dagegen bestehen etwa in Hessen bereits Rabattverträge über Interferon beta-1b, aber auch für Interferon beta-1a und Filgrastim.

Die gemeinsame Ausschreibung ist in zwei Gebietslose aufgeteilt: Auf das Gebiet der AOK Rheinland/Hamburg (KV-Bezirke Nordrhein und Hamburg) und das der AOK Nordost (Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern). Die Verträge sollen eine Laufzeit von zwei Jahren haben – einen fixen Starttermin nennt die Ausschreibung nicht. Angebote können nun bis zum 4. Juli 2013, 12 Uhr abgegeben werden.

Für AOK-Versicherte, die bereits auf Betaferon (Bayer Vital) oder Extavia (Novartis) eingestellt sind, könnten die Rabattverträge eine Umstellung zur Folge haben. Dies sei jedoch nicht problematisch, erklärte ein Sprecher der AOK Rheinland/Hamburg unter Hinweis auf den Rahmenvertrag über die Arzneimittelversorgung zwischen Deutschem Apothekerverband und GKV-Spitzenverband. In dessen Anlage 1 sind eben diese beiden Präparate als bioidentisch und damit untereinander austauschbar gelistet.


Kirsten Sucker-Sket