Landtagswahl in Schleswig-Holstein

SPD: Im Dialog mit Apotheken

Berlin - 01.05.2012, 10:15 Uhr


Für die Sozialdemokraten in Schleswig-Holstein sind Apotheken „wichtige und unverzichtbare Partner im Gesundheitswesen“. Anlässlich der kommenden Landtagswahl im nördlichsten Bundesland untersuchte die DAZ.online-Redaktion die Wahlprogramme der ersten sieben Parteien der Landesliste auf ihre gesundheitspolitische Positionen.

Obwohl man die Stichworte „Apotheke“ und „Arzneimittel“ im „Regierungsprogramm 2012-2017“ der SPD erfolglos sucht, finden sich unter dem Unterpunkt 1.5 „Gesundheitsland Schleswig-Holstein“ einige gesundheitspolitische Forderungen. Sie betreffen jedoch vor allem Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Eine Bürgerversicherung soll etabliert, die Finanzierung für Krankenhäuser verbessert und der Aufbau lokaler Gesundheitszentren vorangetrieben werden. Diese sollen nach Meinung der SPD eine wohnortnahe ärztliche und pflegerische Versorgung gewährleisten.

Auf Nachfrage erläuterte der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Bernd Heinemann, dass sich das gesundheitspolitische Programm der SPD in erster Linie am Wohl der Patienten orientiere. Hier käme auch den Präsenzapotheken eine zentrale Rolle zu. Dennoch bezieht die SPD zum Beispiel beim Thema Pick-up-Stellen keine eindeutige Position: Man habe sich in der Vergangenheit dafür eingesetzt, dass der Versandhandel mit Arzneimitteln durch jegliche Vertriebsformen denselben Qualitätsstandards unterworfen werde wie die Abgabe über die Präsenzapotheken, so Heinemann. Und so steht auch ein Versandhandelsverbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel für die SPD nicht zur Debatte. Allerdings werde man „die Aspekte der Sicherheit, Qualität und Beratung einer umfassenden Klärung unterziehen, soweit wir dies von Schleswig-Holstein aus gestaltend beeinflussen können.“

Auf die abschließende Frage der DAZ.online-Redaktion „Warum sollten Apotheker in Schleswig-Holstein die SPD wählen?“ lautete die Antwort: „Die schleswig-holsteinische SPD stellt in ihrem politischen Handeln das Wohl der Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt. Mit dieser Dienstleistung am Menschen stimmen wir mit den Apothekerinnen und Apothekern überein. Wir wollen mit allen Akteuren der Gesundheitspolitik unsere hochwertige medizinische Versorgung sicherstellen und gemeinsam im Land die medizinische Versorgung weiterentwickeln und regional abgestimmte Lösungen finden. Dazu gehören für uns vor allem auch die Apotheken, mit deren Interessenvertretenden wir in einem ständigen gesundheitspolitischen Dialog bleiben.“


Almuth Schmidt