Geschäftsjahr 2011

Zur Rose: EU-Geschäft schwächelt

Berlin - 13.04.2012, 15:52 Uhr


Das Schweizer Unternehmen Zur Rose AG zieht für das Geschäftsjahr 2011 eine positive Bilanz: Der Umsatz blieb mit 488 Millionen Franken (406 Millionen Euro) auf Vorjahresniveau – der Gewinn konnte im Vergleich zum Vorjahr wegen eines einmaligen Steuereffektes mit 8,7 Millionen Franken (7,2 Millionen Euro) beinahe verdoppelt werden. Weniger rosig sah es für das Unternehmen jenseits der Landesgrenzen aus: Bei der deutschen Tochter Zur Rose Pharma GmbH und der tschechischen Versandapotheke VfG sanken die Umsätze.

Sowohl im Ärztegroßhandel (+2 %) als auch beim Arzneimittelversand an Patienten (+5 %)  konnte Zur Rose in der Schweiz ein Umsatzwachstum verbuchen. Und das trotz sinkender Arzneimittelpreise, wie das Unternehmen betont. CEO Walter Oberhänsli führt dies zurück auf die „erfolgreichen Kundengewinnungsmaßnahmen in beiden Geschäftsfeldern“. Zum Kundenzuwachs im zweistelligen Prozentbereich habe insbesondere der zu Beginn des Jahres 2011 lancierte OTC-Versand beigetragen. Belastet wird das Betriebsergebnis nach Unternehmensangaben dagegen durch Investitionen in den Aufbau des OTC-Versands, aber auch die Etablierung der Dienstleistung „Home Care“, einem Service für Chroniker, die unterschiedlichste Arzneimittel einnehmen müssen.

Ein Erfolg war Zur Rose zufolge die Anfang 2011 gestartete Kooperation der tschechischen Versandapotheke VfG mit den dm-Drogeriemärkten in Österreich. Damit habe man im Nachbarland die Kundenzahl auf 100.000 mehr als verdreifachen und den Umsatz verdoppeln können. Oberhänsli: „Das Beispiel Österreich verdeutlicht anschaulich die hohe Dynamik des Versandgeschäfts und das große Potenzial des europäischen Gesundheitsmarkts.“ Dennoch: Das Umsatzvolumen der nach Deutschland und Österreich versendenden Apotheke ging um drei Prozent zurück.

Die deutsche Tochter Zur Rose Pharma GmbH bekam zudem die Kostensenkungsprogramme im Gesundheitssektor und der intensivere Preiswettbewerb zu spüren. Das Geschäftsvolumen des Pharmadienstleisters war mit minus ein Prozent erneut rückläufig, meldet das Unternehmen. Weil die Bedeutung des Rx-Versands in Deutschland erst seit Kurzem steige, habe Zur Rose Pharma in diesem Bereich im Jahr 2011 besonders stark investiert, hieß es.


DAZ.online