Kassen fordern Zusatzbeiträge

Erhebung der Zusatzbeiträge kostet eine Milliarde Euro

Berlin - 25.01.2010, 14:34 Uhr


Die Erhebung des jetzt von einigen Krankenkassen offiziell angekündigten Zusatzbeitrages verursacht Verwaltungskosten in Höhe von einer Milliarde Euro. „Von acht Euro Zusatzbeitrag müssen zwei Euro für die Verwaltung aufgewendet werden“, sagte Günter Neubauer vom Institut für Gesundheitsökonomik heute in Berlin.

Insgesamt kündigten heute acht gesetzliche Krankenkassen die Erhebung von Zusatzbeiträgen an. Als drittgrößte Kasse wird die DAK ab 1. Februar 2010 einen Zusatzbeitrag von acht Euro von ihren 4,5 Millionen Versicherten verlangen. DAK-Vostandsvorsitzender Herbert Rebscher begründete diesen Schritt als notwendige Maßnahme zur Deckung der steigenden Leistungsgaben: „Die DAK hat sich entschlossen, den Weg seriöser Kalkulation zu gehen. Ich werde meinem Verwaltungsrat empfehlen, ab Februar acht Euro zu nehmen.“ Viele Kassen würden der DAK in Kürze folgen. Rebscher: „Es geht uns darum, das Thema Zusatzbeitrag ein Stück zu enttabuisieren“.


Neben der DAK kündigten in Berlin weitere gesetzliche Kassen die Erhebung von Zusatzbeiträgen an: Noch im ersten Halbjahr werde die KKH-Allianz ebenfalls acht Euro zusätzlich von ihren Versicherten verlangen, sagte KKH-Allianz Vorstandsmitglied Rudolf Hauke. Für die BKK Gesundheit kündigte deren Vorsitzender Thomas Bodemer ebenfalls ab 1. Februar oder spätestens ab 1. März einen Zusatzbeitrag von acht Euro an. Ab 1. April wird die ktpBKK ebenfalls acht Euro Zusatzbeitrag erheben, so Vorstandschef Reiner Geisler.


Sogar über acht Euro hinausgehen wird nach den Worten des Vorsitzenden des Vorstandes Willi Tomberge die BKK Westfalen-Lippe. Der entsprechende Beschluss werde in den nächsten Tagen gefasst. Steigt der Zusatzbeitrag über acht Euro, werden Einkommensprüfungen bei den Mitgliedern erforderlich. In diesem Fall wird der Zusatzbeitrag prozentual vom Einkommen berechnet, um die gesetzliche Höchstgrenze von einem Prozent des Einkommens nicht zu überschreiten.    


Lothar Klein