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Darapladip stabilisiert atherosklerotische Plaque

Meran - 24.06.2009, 12:18 Uhr


Darapladip, ein selektiver Hemmstoff des Enzyms Lipoprotein-assoziierte Phospholipase A2, wird als neue Behandlungsoption für die Therapie von atherosklerotischen Erkrankungen entwickelt.

Darapladip hemmt das Enzym Lipoprotein-assoziierte Phospholipase A2 (Lp-PLA2), das besonders in Blutgefäß-Plaques eine wichtige Rolle spielt: Es hydrolysiert oxidierte Phospholipide, die Zellen schädigen können. Eine erhöhte Aktivität dieses Enzyms wurde mit der Entwicklung und dem Fortschreiten einer Arteriosklerose in Verbindung gebracht. Im nekrotischen Kern von rupturgefährdeten koronaren Plaques sind besonders hohe Mengen an Lp-PLA2 nachweisbar. Die Ruptur instabiler arteriosklerotischer Plaques ist Ursache der meisten Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Im Tierversuch reduzierte Darapladip die Plaque-Größe und erhöhte ihre Stabilität. In klinischen Tests stabilisierte Darapladip die atherosklerotischen Plaques und hielt das Fortschreiten der Erkrankung auf. Das zeigten Studien der Phase II, in denen 330 Patienten mit angiographisch dokumentierter koronarer Herzerkrankung zusätzlich zur Standardtherapie zwölf Monate lang einmal täglich 160 mg Darapladip oder ein Placebo erhielten.

In einem umfangreichen Studienprogramm wird die Entwicklung von Darapladip als neue Therapieoption bei Arteriosklerose vorangetrieben: Jetzt wurden Studien der Phase III mit 15.000 Patienten mit koronarer Herzkrankheit gestartet, die über drei Jahre laufen sollen. Die Patienten erhalten dabei weiterhin ihre Standardmedikation und zusätzlich einmal täglich Darapladip oder Placebo. Primärer Endpunkt der Studie ist Tod aufgrund einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, nichttödlicher Herzinfarkt und Schlaganfall.


Bettina Hellwig