Gesundheitspolitik

Valsartan: Es wird ermittelt

Staatsanwaltschaften bundesweit prüfen Verdacht

BERLIN (ks) | Im Jahr 2017 sollen rund 900.000 Patienten in Deutschland Valsartan-Produkte eingenommen haben, die mit dem potenziell krebserregenden Stoff NDMA verunreinigt waren. Mittlerweile beschäftigt der Fall auch die Staatsanwaltschaften.

Im Valsartan-Fall ist die Frage nach den Verantwortlichkeiten nach wie vor nicht klar zu beantworten. Was wussten die betroffenen Wirkstoffhersteller selbst? Was die Behörden, die die Zertifikate vergaben? Und was die Pharmaunternehmen, die den kontaminierten Wirkstoff verwendeten?

Auch wenn nicht eindeutig ist, wer zur Rechenschaft gezogen werden kann: Nach Recherchen von DAZ.online beschäftigt der Fall bereits mehrere deutsche Staatsanwaltschaften. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft München I, die für den Firmensitz von Hexal zuständig ist, bestätigte, dass hier ein bei einer anderen Staatsanwaltschaft eingeleitetes Ermittlungsverfahren übernommen wurde. Zu den mög­lichen Beschuldigte wollte er sich aber nicht äußern. Auch in Frankfurt/M. prüft man derzeit einen Anfangsverdacht wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz. In Nürnberg-Fürth gibt es ebenfalls ein Vorermittlungsverfahren. Und auch die Staatsanwaltschaft Ulm prüft, ein Ermittlungsverfahren einzuleiten. Hier hat Ratiopharm seinen Firmensitz.

Zu den Anzeigeerstattern gehört auch ein CDU-Landtagsabgeordneter aus Sachsen-Anhalt: Jens Diederichs. Er nimmt selbst seit Jahren Valsartan-haltige Arzneimittel. Ende Juli hat er Strafanzeige gegen Stada gestellt – wegen Körperverletzung. Stada weiß darüber bislang nur aus den Medien. „Wir wurden bisher dazu weder von der Staatsanwaltschaft noch von einer sonstigen Ermittlungsbehörde kontaktiert“, so ein Sprecher. |

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