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Konstruktive Konfliktlösung

Mediation wird immer öfter als besonders geeignetes, gewinnbringendes Konfliktlösungsverfahren von Privatpersonen, Firmen, Verbänden und öffentlichen sowie sozialen Einrichtungen in Anspruch genommen – insbesondere auch, um Gerichtsverfahren zu vermeiden und längerfristige Beziehungen, wie die verbleibende Elternschaft nach der Scheidung, die Arbeitsbeziehung oder nachbarschaftliche Kontakte zu erhalten und für die Zukunft zu stärken. Dieser Beitrag bildet den Auftakt zu einer kleinen Serie in lockerer Folge.

Mediation trägt dazu bei, Konflikte in vielen Bereichen des Lebens konstruktiv zu lösen, und hilft nachhaltig, künftig mit Konfliktsituationen sicherer umzugehen. Mediation bietet eine zugängliche Art der Konfliktregelung an. Ein Mediator ist ein neutraler Vermittler ohne Entscheidungskompetenz und hilft den Streitenden dabei, eigenständig eine einvernehmliche Lösung ihres Problems zu finden. Ein Mediator bietet den Konfliktparteien die Chance, ihre Meinungen und Befindlichkeiten zu äußern und fördert den Dialog. Er fasst mithilfe von Gesprächstechniken und -strategien beide Standpunkte zusammen und hilft, Verständnis füreinander zu entwickeln und gemeinsam Regelungen zu finden.


"Wenn du immer tust, was du immer schon getan hast, dann wirst du immer das bekommen, was du immer schon bekommen hast."


Paul Watzlawick

In der Mediation geht es nicht um Schuld oder Unschuld, Gewinnen oder Verlieren, sondern um die gemeinsame Suche nach einer für alle Seiten befriedigenden Lösung.

Bei Streitigkeiten, die beim Familiengericht ausgetragen werden, können Richter mittlerweile per Gesetz die Streitparteien auffordern, sich über die Möglichkeit der Mediation beraten zu lassen und hierüber einen Nachweis vorzulegen.


Worum geht es?


Weg von Positionen und hin zu Interessen! In einer Mediation gelangt jede Konfliktpartei zu dem, was ihr wirklich wichtig ist.


Der Mediator hilft den Streitparteien, sich über ihre "wahren Interessen" im Klaren zu werden und vom Positionsdenken abzurücken:

  • Eine Position könnte heißen: "Du hast auch das Sorgerecht und es ist deine Pflicht, dich um die Kinder zu kümmern."
  • Ein Interesse könnte zum Beispiel sein: "Ich möchte, dass du mehr Zeit mit den Kindern verbringst, weil die Kinder dich auch brauchen und ich nach der Trennung mehr arbeiten muss, damit ich mehr Geld verdiene."

Wichtig für das Gelingen einer Mediation ist auch das Einhalten von Regeln wie Respekt und Toleranz, Kooperationsbereitschaft, Fairness, gegenseitiges Zuhören, sich ausreden lassen sowie Offenheit und Ehrlichkeit.

Auch an Konflikten kann man "wachsen". So kann man lernen, wichtige zwischenmenschliche Beziehungen auch in schwierigen Lagen zu gestalten und zu erhalten.

Und letztlich ist eine Mediation in der Regel kostengünstiger als ein Gerichtsverfahren.



Die Autorin


Anja Borstelmann ist seit 1994 als Rechtsanwältin beim Hanseatischen OLG zugelassen und arbeitet seit 2003 als selbstständige Rechtsanwältin (auch Fachanwältin für Arbeitsrecht) sowie als Mediatorin in Hamburg. Ihre Ausbildung zur Mediatorin hat sie beim Justice Institute of British Columbia (New Westminster, Kanada) und beim Verein Brückenschlag in Lüneburg gemacht.




Anja Borstelmann

Rechtsanwältin/Mediatorin

www.anja-borstelmann.de www.elblaw.de

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